Archiv für Dezember 2006
Mir ist sehr wichtig, dass die Lernenden im Unterricht so viel wie möglich Deutsch sprechen und hören. Von alleine kommt das nicht. Deshalb arbeite ich so oft wie möglich mit Redemitteln. Wenn man Anfänger hat oder eine Gruppe, die man gut kennt, kann man neue Redemittel relativ einfach einführen. Aber was macht man, wenn man eine neu zusammengesetzte Gruppe mit sehr unterschiedlicher Deutsch-Vorbildung hat, damit es für die eine Hälfte nicht zu schnell geht und die andere sich langweilt?
Weiterlesen 2 Kommentare 15. Dezember 2006
Ein Tannenbaum (auch Christbaum oder Weihnachtsbaum genannt) gehört für mich unbedingt zu Weihnachten. Ein Weihnachtsbaum ist für ein Schulzimmer zwar etwas sperrig, aber zumindest akustisch lässt sich der Tannenbaum leicht hereinholen.
Weiterlesen 1 Kommentar 14. Dezember 2006
In der internationalen Podcast-Werkstatt sprechen Lernende Beiträge zu verschiedenen Themen rund um die deutsche Sprache. Organisiert wird das Projekt von der Sprach- und Kulturbörse der TU Berlin.
Ich habe mir nicht alle Beiträge angehört, aber der von Tessa zu Anglizismen vor sehr gut gesprochen (natürlich und nicht zu hastig) und auch die Argumentation ist differenziert. Es gibt auch Lernende, die mehr Mühe mit der Aussprache haben als sie, aber auch ihre Leistung verdient Respekt und Beachtung. Witzig und interessant waren übrigens alle Beiträge, in die ich reingehört habe.
Dieses Beispiel hat mir wieder einmal gezeigt, dass Podcasts genau wie Blogs in den Händen von Lernenden überzeugendere Medien sind, als in den Händen von Lehrenden (sagt die bloggende Lehrerin …).
Es gibt sehr viele Angebote, die Deutschlernende konsumieren können. Blogs und Podcasts bieten ihnen die Chance, selber zu produzieren. Vom Mitmachen lernt man immer noch besser als vom blossen Zusehen.
Mein Fazit: Die Lernenden haben Feedback verdient und reinhören lohnt sich allemal.
1 Kommentar 13. Dezember 2006
Am 8. Dezember war ich an einer Tagung in Neuchâtel zum Thema éducation et multimedia. Im Zusammenhang damit habe ich mir Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit gemacht, obwohl – oder vielleicht auch weil – dieses Thema an der Tagung nicht thematisiert wurde.
Zwei Referentinnen sprachen über die verschiedenen Arten, wie sie die Lernenden beim Lösen selbstkorrigierender Grammatikaufgaben mit Hilfestellungen und Rückmeldungen unterstützen. Darauf gehe ich vielleicht ein andermal ein. Gestossen habe ich mich nämlich an etwas anderem, das wie gesagt überhaupt nicht das Thema des Vortrages war.
Für ihre Grammatikübungen haben die beiden Referentinnen ein proprietäres Programm verwendet, das ihre Universität schon vor längerem erworben hatte. Vorhandene Ressourcen zu nutzen, ist eine sinnvolle Entscheidung. Das problematische in diesem Fall ist, dass die Übungen nicht nur mit diesem Programm erstellt werden müssen, sie können auch nur mit dem Programm verwendet werden. Damit handelt man sich einen Rattenschwanz von Problemen ein. Erstens braucht man entweder eine Lizenz für alle Rechner, auf denen man das Programm laufen lassen will oder eine technische Lösung, die den Zugriff von ausserhalb so regelt, dass nur die erlaubte Anzahl Programme gleichzeitig genutzt werden kann. Zweitens ist man davon abhängig, dass das Programm auch auf einer neuen Betriebssystemversion noch läuft und die Entwicklung nicht plötzlich eingestellt wird. Was macht man, wenn die Computer kaputt gehen und die Software den Anforderungen der neuen Maschinen nicht mehr gerecht wird? Und was, wenn andere Programme nur auf neueren Geräten und sogar mit anderen Betriebssystemen laufen? Soll man dann sieben verschiedene Computertypen warten oder muss man sich dann von irgend einem Programm verabschieden?
Die Chance, dass die ganze schöne Arbeit plötzlich für die Katz ist, ist leider gar nicht so klein und selbstkorrigierende Übungen mit so viel Zusatzmaterial und Hilfen zu erstellen, wie die beiden Referenten sie vorgestellt haben, ist ganz schön viel Arbeit.
Was kann man nun dagegen tun, dass das mühsam und liebvoll erstellte Material plötzlich nicht mehr verwendbar ist? Die Lösung liegt in der Verwendung von standardisierten Formaten. Wenn wenigstens der Output auch von anderen Programmen gelesen und verarbeitet werden kann, ist man sehr viel unabhängiger. Hotpotatoes ist so ein Beispiel. Es ist zwar auch nicht frei, aber am Schluss hat man javascript- und html-Dateien, die man mit einem normalen Browser ausführen und im Notfall auch von Hand editieren kann. Hotpotatoes plant sogar, in Zunkunft die IMS E-Learning-Standards zu unterstützen.
Solche offenen E-Learning-Standards sind wichtig, weil sie die Materialien vielseitiger und flexibler einsetzbar machen. Eine Kurzübersicht über einige verbreitete Standards findet ihr bei der Uni Leipzig. Die Verwendung von Standards bedeutet, dass man sein Material nehmen und auf einer anderen Plattform oder in einem anderen Programm wieder einsetzen kann – sofern sie die betreffenden Standards unterstützt, versteht sich. Wenn die Standards offen – also nicht durch Patente oder fehlende Spezifikationen eingeschränkt sind, sind die Chance, dass verschiedenste Anwendungen sie unterstützen, relativ gut.
Man kann sich dadurch viel Arbeit ersparen, weil man nicht x-Mal dieselben Unterlagen für unterschiedliche Plattformen neu zusammenstellen oder produzieren muss.
Bevor man also viel Arbeit und Herzblut in ein Projekt steckt, sollte man sich gut überleben, ob und wie man die Arbeit aus dem Tool wieder rauskriegt oder ob man wirklich gleich eine Ehe fürs Leben eingehen will.
So. So viel für heute. Das Thema Nachhaltigkeit ist damit aber natürlich nicht erschöpft.
1 Kommentar 12. Dezember 2006
Im Unterricht arbeite ich gerne hin und wieder mit Rezepten. Sie sind leicht zu finden, interessieren, weil es um Essen geht, sehr viele Lernende, können ein Stück Kultur vermitteln und lassen sich beliebig vereinfachen und sehr flexibel einsetzen.
Rezepte eigenen sich auch gut, wenn man einen Bezug zu Weihnachtsbräuchen schaffen will, aber keine Lust auf O Tannenbaum oder die Weihnachtsgeschichte hat.
In diesem Beitrag nenne ich ein paar Ideen, was man mit Rezepten alles machen kann. Weitere Vorschläge sind natürlich herzlich willkommen.
Weiterlesen 1 Kommentar 11. Dezember 2006
Das Alphabet gehört zusammen mit den Zahlen zu den Bereichen, die Lernenden oft auch noch auf Niveau A2 Schwierigkeiten bereiten. Im Anfängerkurs ewig auf dem ABC herumzureiten, macht meiner Meinung nach wenig Sinn, um so mehr als es zu den Dingen gehört, die man einfach zwischendurch mal auffrischen kann. Eine gute Möglichkeit dazu ist das Spiel Schiffe versenken.
Weiterlesen 4 Kommentare 10. Dezember 2006
Zwölf jugendliche aus den baltischen Staaten (Estland, Letland, Littauen) haben zusammen einen klingenden Adventskalender zu den Weihnachtsbräuchen im Baltikum produziert.
Weiterlesen 9. Dezember 2006
Deutsch interaktiv ist ein neuer Online-Deutschkurs der Deutschen Welle, der sich gut als Zusatzmaterial zum selbständigen Lernen eignet.
Weiterlesen 8. Dezember 2006
Es wäre schon sehr praktisch, wenn man auf Webseiten wie auf Papier mit Marker und Bleistift herumfuhrwerken könnte. Inzwischen gibt es ein paar Tools, die das (oder zumindest etwas Ähnliches) ermöglichen. Eines davon ist fleck.com.
Weiterlesen 2 Kommentare 7. Dezember 2006
Am 6. Dezember kommt in der Schweiz nicht der St. Nikolaus, sondern der Samichlaus. Die Legende ist bei beiden dieselbe. Die Figur wird auf den Bischof von Myra zurückgeführt. Vor allem in den katholischen Gegenden der Schweiz ist der Samichlaus sehr häufig noch wie ein Bischof angezogen.
Weiterlesen 2 Kommentare 6. Dezember 2006
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