Gesellschaftsspiele im DaF-Unterricht

29. April 2007

Dass ich gerne spiele und auch gerne spielen lasse, dürfte Lesern meines Blogs inzwischen bekannt sein. Vor kurzem habe ich dank Fremdsprachen und neue Medien die Seite Ludolingua entdeckt.

Ludolingua ist ein neues Blog, dass sich dem Thema Spielen im Fremdsprachenunterricht widmet. Dort findet man Rezensionen zu Gesellschaftsspielen, die man im Fremdsprachenunterricht einsetzen kann. Die beiden Autorinnen sind DaF-lerinnen, aber auch Lehrer anderer Sprachen kommen auf ihre Kosten.

Das interessante dabei ist, dass es „normale Spiele“ sind, und nicht extra für den Unterricht erstellte. Das heisst einerseits, dass man nicht basteln muss (und das ist ja immer eine Zeitfrage und überhaupt nicht jedermanns Sache) und andererseits bietet es die Chance, den Lernenden Spiele vorzustellen, die im deutschsprachigen Raum gespielt werden. Das ist Landeskunde einmal anders.

Die Rezensionen haben einen klaren Aufbau und enthalten viele Informationen zum Spiel, zum Beispiel:

  • zum Niveau, für das das Spiel geeignet ist
  • zu den Fertigkeiten und Fähigkeiten, die beim Spielen geübt werden
  • zur Gruppengrösse und ob das Spiel von mehreren Parallelgruppen gleichzeitig gespielt werden kann oder ob der Lehrer unbedingt beim Spielen benötigt wird.
  • zum Ablauf und zum Thema des Spiels
  • zum im Spiel enthaltenen Zubehör und zum Preis

Zudem geben die Rezensentinnen ihre Erfahrungen mit dem Spiel im Unterricht wieder und fassen die Vor- und Nachteile eines Spieles nochmals kurz zusammen.

Neben den Rezensionen findet man auf der Seite auch einige eher theoretisch ausgerichtete Texte zum Spielen im DaF-Unterricht. Besonders lesenswert finde ich zum Beispiel die Spielregeln für Spielleiter.

Ich freue mich sehr über das neue Angebot und finde es bisher sehr vielversprechend. Ich selbst habe dort Anno Domini wiederentdeckt und bereits in meinen B2 Kurs eingeplant.

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Abgelegt unter: Spiele

7 Kommentare

  • 1. Felicitas Eckert  |  29. April 2007 um 19:26

    Vielen Dank für den Kommentar! Ich freue mich über die Resonanz! Mittlerweile habe ich noch ein paar Hand-Outs aus Spielefortbildungen auf die Theorieseite „Spielen im Unterricht“ gesetzt, ich hoffe sie regen an, etwas mehr im Unterricht zu spielen bzw. geben nützliche Tipps dafür.
    Viel Spaß mit Anno Domini und Co!
    Felicitas von Ludolingua

  • 2. dafy  |  29. April 2007 um 19:43

    Manch „normale“ Spiel lässt sich wirklich im DaF/DaZ-Unterricht einsetzen. Wichtig ist dabei, dass es nicht nach „Kinderspiel“ aussieht, meinen meine erwachsenen Lernenden jedenfalls. Manchmal ändere ich die Spielregeln – angepasst an die Anforderungen, manchmal „bauen“ wir gemeinsam ein Spiel, erstellen Spielregeln, ändern sie je nach den Bedürfnissen einfach ab, erfinden neue und sprechen so, abgesehen von der eigentlichen Aktivität noch viel mehr.
    Es vergeht kaum ein Vormittag ohne eine Spielaktivität. Da sind natürlich auch viele selbsterstellte Spiele dabei. Ist den Lernenden ist das Design vertraut – können sie sich auf den Inhalt konzentrieren, ist der Inhalt bekannt, sind oft die Spielregeln verändert, erweitert. (Selbst erstellte) Spiele ermöglichen es, den unterschiedlichen Niveaus in einer Lernergruppe gerecht zu werden.
    In spielerischer Aktivität kann man sich einfach leichter auf eine Sprache einlassen – so meine erwachsenen Lernenden.

  • 3. Joachim  |  29. April 2007 um 23:12

    Besonders gut am Einsatz von Spielen im Fremdsprachenunterricht finde ich die Schüler schon mit der Spielanleitung anfangen zu lassen. In einigen Fällen habe ich diese vereinfacht neu geschrieben. Die Schüler müssen dann beim Probespiel gleich zeigen, ob sie das Spiel verstanden haben und können im Gruppengespräch Fragen und Probleme lösen.

    Gut geeignet sind auch die Proberunden, die bei einigen neuen Spielen beigelegt sind,.

  • 4. Cornelia  |  29. April 2007 um 23:27

    Vielen Dank für die Kommentare.

    @Joachim: Schön wieder mal was von dir zu hören. Proberunden? Was meinst du damit? Ich lasse meine Schüler auch oft Probe spielen, damit das eigentliche Spiel dann gut klappt, aber wie kann man eine Proberunde einem Spiel eine Proberunde beilegen?

  • 5. Joachim  |  2. Mai 2007 um 14:31

    Viele neue Spiele (ich kenne es glaube ich von Carcasonne), oder haben als eine Art Kurzanleitung ein Probespiel beigelegt. Dort ist schon genau beschrieben, welche Spielfigur auf welchem Feld steht, welche Karte gezogen wird, und was der Spieler warum macht. Fand ich auch ideal, da die Lerner das Leseverstehen direkt in Handeln in der Gruppe zeigen müssen. Online habe ich kein Beispiel gefunden, ich scanne mal was ein.
    Ideal sind auch gruppendynamische Spiele: Mit einem Bogen Pappe ein einem DinA4 Papier einer Schere und einer Tube Klebstoff sollen 4 Personen einen möglichst hohen, schönen und stabilen Turm bauen.
    Die Reaktion bei jungen Erwachsenen Lernern auf diese Spiele war auch sehr positiv. Mittelstufen – Lerner meinten, sie hätten zwar keine Probleme, zu erläutern, ob sie lieber allein oder bei den Eltern lernten, aber nicht konkrete Handlungsanweisungen zu geben. Ich kann mal nachsehen, hatte mehrere Spiele aus dem Managertraining, die in der Mittelstufe prima gelaufen sind.

  • 6. Cornelia  |  3. September 2014 um 05:41

    Danke an Roswitha für die Rechtschreibhinweise!

  • 7. DaF-Blog » DaF-Spie&hellip  |  9. April 2019 um 01:26

    […] Seite Ludolingua, über die ich früher mal gebloggt habe, gibt es leider schon länger nicht mehr. Vor ein paar Tagen bin ich zufällig auf den […]


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