In einem älteren Beitrag habe ich mal über eine Erweiterung gesprochen, mit der man in Textfeldern, die auf einer Website wie z.B. einem Forum oder in einem Wiki angezeigt werden, seine Orthographie prüfen kann. In Firefox 2.0 ist diese Erweiterung nicht mehr nötig.
Weiterlesen 1 Kommentar 5. Dezember 2006
Es gibt verschiedene Dinge, die für mich untrennbar mit der Adventszeit verbunden sind. Eindeutig dazu gehören für mich Zimtsterne, Spitzbuben, Kokosmakronen und Mailänderli. Wisst ihr, was ich meine? Es geht um diese kleinen, süssen, eher trocken Dinger, die zum Teil eine Glasur haben wie Zimtsterne und zum Teil auch eine Füllung wie Spitzbuben und die man vorzugsweise in der Zeit vor Weihnachten bäckt, verschenkt, kauft und natürlich isst. Wie nennt man diese süssen Dinger nun wieder gleich?
Weiterlesen 9 Kommentare 4. Dezember 2006
Heute ist der erste Adventssonntag. Der Advent ist die Zeit vor Weihnachten. Er beginnt 4 Sonntage vor dem 25. Dezember, also frühestens am 27. November und spätestens – wie dieses Jahr – am 3. Dezember.
Heute interessieren mich nicht Adventsbräuche, sondern das Wort Advent. Es kommt vom lateinischen adventus, was so viel wie Ankunft bedeutet. Der Advent ist also die Zeit, in der man auf Weihnachten und damit auf die Geburt Christi wartet.
Das Wort Advent kennt man im gesamten deutschsprachigen Raum, aber es gibt interessante Unterschiede. In Deutschland und in der Schweiz bildet man Zusammensetzungen mit Fugen-s. Es heisst also Adventskranz, Adventskalender, Adventssingen, Adventssonntag und Adventszeit. In Österreich fehlt das s, es heisst also Adventkranz, Adventkalender, Adventsingen, Adventsonntag und Adventzeit. Auch die Aussprache ist nicht überall gleich. Das v in Advent spricht man wie ein deutsches w (also [v]), aber in der Schweiz und in Österreich hört man auch oft ein f, und das gilt auch als korrekt.
Mehr zum Thema Advent könnt ihr zum Beispiel im Heiligenlexikon nachlesen.
Die Informationen zur Wortbildung und zur Ausprache stammen aus dem Variantenwörterbuch, Informationen zur Herkunft des Wortes findet ihr im Kluge.
3. Dezember 2006
In den Geschäften ist Weihnachten schon lange angekommen. Es ist wieder Zeit für Guetzli, Päckchen und Geschenkpapier. Höchste Zeit sich ein paar Gedanken zur Schreibung von Päckchen und Paket zu machen. Die beiden Wörter scheinen offensichtlich verwandt (und um ziemlich viele Ecken rum sind sie es durch die französischen Ausgangswörter), aber sie unterscheiden sich in der Schreibweise, eine Tatsache, die mir noch ziemlich weit über meine ABC-Schützinnen-Tage hinaus Probleme bereitete.
Die Schreibweise hat im Deutschen oft irgendwas mit der Aussprache zu tun. Deutsch hat das Problem, dass sehr viel mehr unterschiedlich gesprochene Vokale existieren als Vokalbuchstaben. Es gibt zum Beispiel ein kurzes und ein langes ö (wie in Hölle und Höhle), aber nur einen Buchstaben ö. Deshalb gibt es ein paar Schreibstrategien, die helfen anzuzeigen, ob ein langer oder ein kurzer Vokal gemeint ist. Eine davon ist das h. Eine andere besteht darin, dass man Konsonanten nach kurzen Vokalen verdoppelt. Damit signalisiert man die Kürze eines Vokals. Deshalb schreibt man Hölle, kommen, rennen, bellen, Ratte und Robbe. Wenn man Doppelkonsonanten sieht, weiss man also, dass man die vorausgehenden Vokale kurz spricht. (Eine Ausnahme sind zwei S in der Schweiz, weil hier das Eszett nicht verwendet wird).
Man könnte also meinen, dass man nach kurz gesprochenen Vokalen immer den Konsonanten verdoppelt. Ganz so einfach ist es aber leider doch nicht. Man schreibt zwar sammeln, aber gesamt und das obwohl die beiden Wörter verwandt sind. Immerhin stehen in gesamt nach dem kurzen A zwei – wenn auch verschiedene – Konsonanten. Die graphische Verdoppelung ist deshalb gar nicht nötig. Hinzu kommt, dass man einige Konsonanten in der Regel nicht verdoppelt, sondern Ersatzformen wählt. Statt zwei K schreibt man in der Regel ck wie in Sack und statt zwei z tz wie in Katze. Wörter wie Akkusativ und Pizza sind seltene Ausnahmen, die man sich gerade noch merken kann.
Damit wäre geklärt, warum man Päckchen schreibt und nicht Päkkchen. Aber was ist jetzt mit Paket? Das A in Paket ist nicht lang. Also müsste man ja wohl Packet schreiben? Die Lehrer, die mich in die Künste der Orthographie einführten, wollten davon nichts wissen. Paket sei genau wie Rakete und spazieren (das ich gerne mit tz geschrieben hätte) ein Fremdwort und bei Fremdwörtern seien die Regeln nicht gültig. Aha.
Diese Regel war mir nie ganz geheuer. Die genannten Wörter schienen mir gar nicht fremd. Was soll man denn bitte statt Rakete oder spazieren sagen? Erst Jahre später ist mir aufgegangen, was das Fremde an diesen Wörtern ist. Der springende Punkt ist die Aussprache. Päckchen wird wie bei „deutschen“ Wörtern allgemein üblich auf dem Stamm betont, also in diesem Fall auf der erste Silbe, nämlich „pä“. Bei Paket hat sich das deutsche Aussprachemuster nicht durchgesetzt. Betont wird die zweite Silbe, angelehnt an die französische Endbetonung. Genau diese Betonungsmuster machen den Unterschied aus. Kürze und Länge von Vokalen wird nämlich nur in den betonten Silben in der Schreibung ausgedrückt. Das ist sinnvoll, denn auch nur da kommt der Unterschied wirklich deutlich zum Tragen. Da „a“ in Paket nicht betont wird steht also auch kein Kürzesignal, Bei „pä“ in Päckchen hingegen schon, denn diese Silbe trägt den Akzent.
Schauen wir die Beispiele mal an, um zu sehen, ob das wirklich stimmt. Katze wird auf der ersten Silbe betont, das a ist kurz, deshalb schreibt man tz. Spazieren wird auf dem i betont, deshalb kein Kürzesignal für das a. Man schreibt also ein simples z. Dasselbe gilt auch für Rakete. Hier liegt der Akzent auf dem ersten e, ergo verdient das a auch kein Kürzezeichen.
Noch nicht überzeugt? Das Loch im Berg, durch das Autos oder Züge fahren, existiert in zwei Varianten. Einerseits als der Tunnel und andererseits in der vor allem im süddeutschen Raum (also auch in der Schweiz) und in Österreich verbreiteten Variante das Tunell. Mir geht es hier nicht um die unterschiedlichen Artikel, sondern um die unterschiedliche Schreibweise. Ratet mal, wie die beiden Wörter gesprochen werden.
Richtig. Tunnel trägt die Betonung auf der ersten Silbe, Tunell auf der zweiten. Das Akzentmuster sieht man also in der Schreibung, und das ist praktisch, weil man so sieht, wie man ein Wort aussprechen muss. Betont werden immer die Vokale, nach denen Doppelkonsonanten folgen.
Rechtschreibung ist manchmal erstaunlich interessant, nicht wahr?
Nachzulesen mit mehr Beispielen und Unterrichtsvorschlägen in: Wolfgang Menzel. Grammatikwerkstatt. Theorie und Praxis eines prozessorientierten Grammatikunterrichts für die Primar- und Sekundarschule. Seelze-Velber 1999, genauer im Kapitel Der Aufbau der Wörter: Wortbetonung und Wortschreibung, S. 25-28.
4 Kommentare 2. Dezember 2006
Die ersten Adventskalender kamen im 19. Jahrhundert in protestantischen Gegenden auf. Mit ei nem Adventskalender zählt man die Tage bis Weihnachten, beginnend am 1. Dezember.
Es gibt ganz unterschiedliche Formen von Adventskalendern. Die häufigsten Formen bestehen aus Karton (=Pappe) und haben 24 Türchen, hinter denen sich Bilder von weihnächtlichen Motiven (Engel, Geschenke, Christkind …) oder kleine Süssigkeiten (meistens Schokolade) verstecken. Viele Leute basteln auch selber Kalender mit 24 kleinen Geschenken.
Wer das angenehme mit dem nützlichen Verbinden will, dem sei der Adventskalender von Deutschlern.net herzlich empfohlen. Hinter den Türchen verbergen sich 24 interaktive Übungen zum Deutschlernen. Dieses Jahr ist kann man eine Berufsausbildung zum Weihnachtsmann absolvieren. Ein Passwort ist für dieses Angebot von deutschlern.net nicht nötig, aber es lohnt sich, sich auch für den Rest (kostenlos) registrieren zu lassen.
Nun denn. Ich bin auf den Inhalt gespannt.
2 Kommentare 1. Dezember 2006
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