Schweizer Kinderreime

23. Juni 2009

Eva hat Schweizerkinderreime und -lieder für ihre Schweizerwochen gesucht. Beim Suchen war auch ich auch wenig erfolgreich und deshalb hier ein paar Beispiele mit Übersetzung. Zum Singen habe ich mich allerdings nicht hinreissen lassen.

Das isch de Tuume
De schüttlet Pfluume
De list si uf
De treit si hei
und de chli Wicht ist si ganz allei

Das ist der Daumen
der schüttelt Pflaumen
Der liest sie auf
Der trägt sie nach Hause
und dieser kleine Wicht isst sie ganz alleine.

Bei diesem Vers zeigt man bei jeder Zeile einen anderen Finger, beginnend mit dem Daumen.
[audio:http://cornelia.siteware.ch/blog/wordpress/wp-content/uploads/dasischdetumme.mp3]

Azelle, Bölle schelle, d’Chatz got uf Walliselle, chunnt si wider hei, hät si chrummi Bei, piff paff puff und du bisch duss.
Da bin ich mir mit der übersetzung am Anfang nicht sicher. azelle könnte „anzählen“ heissen, vielleicht ist es aber nur lautmalerisch. Ich habe mir das ehrlich gesagt nie so recht überlegt. Hat mich nie gestört. Der Rest heisst auf Hochdeutsch: Zwiebeln schälen, die Katze geht nach Walisellen (Ort im Kanton Zürich), kommt sie wieder nach Hause, hat sie krumme Beine, piff paff puff und du bist draussen.

[audio: http://cornelia.siteware.ch/blog/wordpress/wp-content/uploads/azelle.mp3]

Heile, heile Säge,
Drüü Täg Räge,
drüü Täg Schnee
jetz tuet’s scho nümme weh.

heile, heile Segen
drei Tage Regen
drei Tage Schnee
jetzt tut’s schon nicht mehr weh.

[audio: http://cornelia.siteware.ch/blog/wordpress/wp-content/uploads/heilesegen.mp3]

Riite, riite Rössli
z’Bade stoht es Schlössli
z’Basel stoht es goldigs huus
lueged drei mareie druus.
Die erschti die spinnt Siide,
die zweiti schnätzlet Chriide
die dritti die spinnt Haberstrau
B hüet mer Gott mis Schätzeli au.

Reite, Reite, Rösschen
in Baden steht ein Schlösschen
in Basel steht ein goldenes Haus
schauen drei Marien (Frauen) heraus.
Die erste die spinnt Seide
die zweite schnippelt Kreide
die dritte die spinnt Haberstroh
Behüte Gott meinen Schatz

[audio:http://cornelia.siteware.ch/blog/wordpress/wp-content/uploads/riiteroessli.mp3]

öpfel, birre, nuss
und du bisch duss

Apfel, Birne, Nuss
und du bist raus

[audio:http://cornelia.siteware.ch/blog/wordpress/wp-content/uploads/oepfelbire.mp3]

Viel Spass wünscht Cornelia

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10 Kommentare

  • 1. Eva  |  24. Juni 2009 um 05:12

    Die Reime gefallen mir sehr gut. ça rappelle des souvenirs ! Und das nächste Mal mit Gesang, bitte (I am joking)!
    Vielen Dank. Die Eva

  • 2. Cornelia  |  24. Juni 2009 um 06:22

    Ich habe übrigens auch noch das Audio zu „Das isch de Tume“ verlinkt. Dazu war ich gestern wohl zu müde.

    Liebe Grüsse

    Cornelia

  • 3. Karin Bauer-Weisenstein  |  24. Juni 2009 um 20:34

    Hei, Cornelia, das ist interessant!
    In Baden in der Kronengasse steht nämlich der Spruch mit dem Schlössli (Ryte, ryte Rössli) an einer Hauswand, da ist aber nicht die Rede von Basel, sondern man bleibt brav in Baden:
    RYTE, RYTE, RÖSSLI
    Z’BADE STEHT ES SCHLÖSSLI
    Z’BADE STEHT E GOLDIGES HUUS
    LUEGET DREI MAREIE DRUUS.
    DI ERSCHT SPINNT SYDE
    DIE ANDER SCHNÄTZLET CHRYDE
    DI DRITT SPINNT HABERSTRÄU
    B’HÜET DI GOTT MIS CHINDLI AU.

    Bei der Stadtführung durch Baden wurden wir übrigens darauf hingewiesen, dass das der einzige Schweizer Kinderreim mit einem Schloss sei.
    Ich fände Singen auch ganz nett, da ich die Reime, bis auf den mit dem Daumen, der bei uns in Deutschland nicht gesungen wird, nicht kenne.

    Viele Grüsse,
    Karin

  • 4. Cornelia  |  24. Juni 2009 um 21:45

    Von dem Rite-Rössli Kinderreim gibt es x-verschiedene Versionen. Ich habe einfach die ausgewählt, die ich kenne.

    Die obigen Reime werden alle gesprochen, nicht gesungen ausser Heile, heile Säge. Da gibt es glaub ich beides, aber ich kenne die Melodie nicht genau. Aber weil ich nicht singen wollte, habe ich alle Kinderlieder ausgelassen.

  • 5. Jennifer, Kinderreime Fan  |  2. Oktober 2009 um 16:24

    Servus, „Heile, heile, Segen, drei Tage Regen, drei Tage Schnee, dann tut’s schon nicht mehr weh!“ Ein wunderbarer Kinderreim, oder? Lieben Gruß, Jennifer

  • 6. Nadja  |  1. April 2010 um 16:09

    Finalmente le ho trovate!!!
    Mia mamma me le ha insegnate quando ero piccola.
    Un salto indietro negli anni… Grazie!!!

  • 7. Cornelia  |  1. April 2010 um 18:37

    Piacere!

  • 8. Rosmarie  |  9. Oktober 2011 um 21:16

    Was den Reim „Heile, heile Säge“ angeht, so habe ich den Schluss ein wenig anders gelernt:

    Heile, heile Säge,
    drüü Tag Räge,
    drüü Tag Sunneschi,
    isch scho wider alls verbi!

  • 9. Cornelia  |  9. Oktober 2011 um 21:49

    Ja, auch davon gibt es viele Varianten 🙂

  • 10. Magda  |  4. Mai 2016 um 22:32

    Ah zelle bölle schelle
    D’Katz gaht uf Walliselle
    Chud sie wider hei
    Hāt sie chrumi Bei
    Piff paff puff und du bisch ehr und redlich duss


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