Gesucht: Frau, jung und dumm? Mann zum Aufschauen?
Familienstrukturen, Rollenteilung und Beziehungen eignen sich gut für den DaF-Unterricht weil es sie überall gibt und man über sie – dank unterschiedlichster Idalvorstellungen – gut ins Gespräch kommen kann.
Der Titel bezieht sich auf einen Artikel im Mamma-Blog von Nicole Althaus, aus dem folgendes Zitat stammt:
- Gemäss letzter Volkszählung sind nur knapp 45 Prozent der Frauen zwischen 30 und 45 mit einem akademischen Titel verheiratet. Von den Männer derselben Alters- und Bildungskategorie tragen immerhin 66 Prozent einen Ehering.
- Lediglich 30 Prozent der Akademiker heiraten eine Frau auf demselben Ausbildungsniveau. Der Rest verbindet sich abwärts.
- 40 Prozent der Akademikerinnen bleiben kinderlos. Längst nicht alle freiwillig.
- Die Heiratschancen eines Mannes steigen auch im neuen Jahrtausend noch mit der Höhe seines IQ. Bei den Frauen gilt der umgekehrte Befund: Mit einer Steigerung des IQ um 16 Punkte sinken die Chancen, einen festen Partner zu finden, um vierzig Prozent.
Quelle: Nicole Althaus. Einsam an der Spitze im Mama-Blog
Landeskundlich interessant – und zum Teil schlicht nicht ernstzunehmen – sind auch die Leserkommentare unter dem Artikel.
Meine Sicht deckt sich mit den im Artikel zitierten Thesen übrigens nur bedingt. Ich habe in meinem engeren Beziehungsnetz merh gut ausgebildete männliche Singles als weibliche und der Grossteil der Partnerschaften ist bildungsmässig ausgeglichen. Allerdings ist es auch bei mir so, dass mir mehr Paare einfallen, wo der Mann die höhere Ausbildung hat als die Frau.
Die neuesten Daten zur Geschlechterverteilung bezüglich Bildungsstand, Erwerbsttätigkeit, unbezahlte Arbeit, Lohn und Politik findet man beim Bundesamt für Statisktik im Abschnitt Gleichstellung von Mann und Frau unter Indikatoren (Achtung, die Kapitelnavigation wechselt dann nach rechts). Sehr interessant ist auch der Gleichstellungsatlass in dem man einerseits mehr Hintergründe findet und andererseits auch sehen kann, in welcher Region welche Familienform am häufigsten ist, oder wo die Lohnungleichheit am grössten ist.
In meinen sprachlich und kulturell gemischen Klassen habe ich solche Daten bisher immer so verwendet, dass ich sie mit den subjektiven Einschätungen der Teilnehmer über ihre Herkunktsländern vergleichen liess. Man kann die Lernenden auch bitten, ihre Einschätzung abzugeben, bevor man die Zahlen verteilt.
Interessant wäre wohl auch ein Vergleich zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz. Das könnte ich mir gut als Recherecheprojekt in Gurppenarbeit vorstellen (entweder nach Ländern oder nach Themen geteilt). Dazu würde aber mir noch das Material zu Deutchland und hautptsächlich zu Österreich fehlen. Hat da jemand grad entstprechende Links rumliegen?
Vielen Dank an Arthur für den Mama-Blog-Tipp.
2. Juni 2009
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