Mit Liedern arbeiten
31. Januar 2008
Ich bin heute über einen ESL-Artikel von Leslie Bob Wolff gestolpert, der verschiedene Übungsformen auflistet, die man mit Liedern durchführen kann. Diejenigen, die auf meinem Blog noch nicht vorkommen und über die allgemein verbreiteten Lückentexte hinausgehen, gebe ich in diesem Beitrag (kommentiert) wieder.
Zum Beispiel eine Variante von Zeile für Zeile. Statt die Zeilen auf einzelne Zettel zu schreiben, werden sie auf einem Blatt innerhalb der Verse vermischt. Das ist einfacher zum Vorbereiten und auch einfacher zum Lösen, da der Suchraum begrenzt ist. Die Idee, einzelne Wörter durch ähnlich klingende zu ersetzen, gefällt mir vor allem deshalb, weil die Lernenden einerseits genau hinhören und andererseits den Kontext verstehen müssen. Statt nur ein Wort zu ersetzen, könnte man auch ein zusätzliches einschmuggeln. Ebenfalls auf das genaue Hören zielt die Idee, aus dem Lied einige Wörter herauszunehmen, die die Lernenden vor dem ersten Hören bekommen. Beim Hören müssen sie dann nummerieren, in welcher Reihenfolge die Wörter vorkommen. Ich selber bin noch unentschlossen, wie sinnvoll ich diese Übungsform finde. Wenn die Wörter im Lied eine zentrale Rolle spielen, dann geht die Übung wohl über den reinen phonetischen Nutzen hinaus. Bei schwierigen Liedern, die die Lernenden zum Verstehen mehrmals hören sollten (was sie manchmal frustrierend finden) könnte das eine sinnvolle erste Aufgabe sein, von der aus man das Lied weiter erschliessen könnte.
Wolff denkt den Lückentext radikal weiter und schlägt vor, einen Liedtext als ganzes zu rekonstruieren, eventuell auch an der Tafel, wobei sich die ganze Klasse beteiligen kann. Überhaupt ist ihr wichtig, dass die Lernenden zusammen arbeiten und ihr wissen teilen. Zur Behandlung des unbekannten Wortschatzes schlägt sie vor, dass die Lernenden im Songtext unbekannte Wörter in Einzelarbeit markieren und dann in Gruppen versuchen, die Bedeutung zu finden (evlt. auch mit Wörterbuch) und sich die Lehrperson dann erst um die „übriggebliebenen Wörter kümmert.
Den ganzen Artikel Working with songs (auf Englisch mit englischen Beispielen) kann man hier lesen.
Abgelegt unter: Fachliteratur,Forschung / Theorie / Didaktik,Für Lehrende,Hören,Theorie,Unterrichtsidee
5 Kommentare
1. seyed | 3. Februar 2008 um 05:37
Hello mein Damen / Herren
ich will deutsch von dem Internet horen wissen Sie Eine Seite
2. Judith | 9. Februar 2008 um 12:15
Das empfehle ich meinen Schülern (16 Jahre, seit 2 Jahren Deutschunterricht)
http://learninggerman.mschubertberlin.de/podblog/index.php
http://www.dw-world.de/dw/0,,8030,00.html
http://www.vorleser.net/
http://www.wdr.de/tv/neuneinhalb/index.phtml
http://www.ard.de/home/podcast/-/id=365212/1jzcgs8/index.html
http://www.tivi.de/fernsehen/logo/start/index.html
3. Cornelia | 10. Februar 2008 um 10:07
Vielen Dank für die Links. Neuneinhalb kannte ich noch nicht.
Liebe Grüsse
Cornelia
4. DaF-Blog » Diktatfo&hellip | 10. November 2009 um 08:36
[…] Ebenfalls unter Lückendiktat aufgeführt sind Aufgaben, bei denen es um den Unterschied zwischen Vorlage und vorgelesenem Text geht. Der Lehrer ergänzt Wörter, tauscht sie durch andere aus oder lässt welche Weg. Die Lernenden markieren in ihrem Text die Änderungen. In eine ähnliche Richtung gehen einige der Vorschläge aus dem Beitrag mit Liedern arbeiten. […]
5. ideensammmelstelle&hellip | 24. Mai 2012 um 22:25
[…] und noch einen link vom DaF-Blog. […]