Rechtschreibkorrektur im Browser

25. Juni 2005

Ein grosser Vorteil des Internets ist, dass es viele Möglichkeiten zur Kommunikation bietet. Man kann nicht nur lesen, sondern auch in Foren, Blogkommentaren oder einem eigenen Blog aktiv werden. Viele Leute fühlen sich aber unsicher, wenn ihre Texte plötzlich für alle sichtbar werden. Gerade Fremdsprachige haben manchmal Hemmungen, weil ihnen ihr Deutsch peinlich ist.

Am besten ist es natürlich, wenn man seinen Text jemandem zeigen kann, der gut Deutsch kann. Aber das ist leider nicht immer möglich. Ein bisschen Hilfe bietet ein Rechtschreibkorrekturprogramm. Man kann seine Texte entweder in einem Textverarbeitungsprogramm schreiben (zum Beispiel OpenOffice oder Word), mit der Rechtschreibkorrektur bearbeiten und dann in das Textfeld kopieren oder man installiert eine Erweiterung für den Browser.

Für Mozilla und Firefox gibt es die Erweiterung spellbound, mit der man Text in Texfeldern (z.B. für Forenbeiträge oder Kommentare) auf Rechtschreibfehler prüfen kann. Die Installation ist ganz einfach. Am besten wählt man auf der Spellbound-Site den Link Installation. Von da an braucht es nur noch ein paar Mausklicks. Auf der Installationsseite kann man auch Wörterbücher installieren. Es gibt sogar eins extra für die Schweiz (ohne Eszett).

Aber Achtung: Ein Rechtschreibkorrekturprogramm ist ein Werkzeug, kein Gott. Also bitte nicht den Kopf ausschalten. Ihr braucht ihn noch.
Nicht alles, was das Programm markiert, ist nämlich falsch. Vereinfacht gesagt vergleichen Rechtschreibkorrekturprogramme eure Texte mit einer Liste. Alles was sie nicht finden, markieren sie. Das heisst, sie markieren nicht nur falsche Wörter, sondern auch solche, die sie nicht kennen. Umgekehrt finden sie Fehler nicht, die zufällig wie ein richtiges Wort aussehen. Wenn ihr also Hammer schreibt statt Hummer oder das denken statt das Denken fällt das dem Programm nicht auf.

Wenn das Programm etwas markiert, heisst das zuerst nur, dass ihr genauer hinschauen sollt. Oft seht ihr den Fehler dann selbst. Wenn ihr keinen Fehler findet, überprüft ihr das Wort am besten mit Hilfe von anderen Quellen, also zum Beispiel Wörterbüchern (zum Beispiel das DWDS oder ein Papierwörterbuch), Canoo oder Google.
Für Rechtschreibfragen ist Google allerdings nur bedingt geeignet, weil viele Leute Tippfehler machen. Wörterbücher sind verlässlicher. Bei Komposita kann eine Googlesuche jedoch nützlich sein, weil viele Komposita nicht im Wörterbuch stehen. Was man dabei beachten sollte, kannst du im im Beitrag Fugenelemente und Google nachlesen.

Eine Rechtschreibkorrektur ist keine Grammatikkorrektur. Wenn ihr also das Verb an der falschen Stelle des Satzes habt, im Perfekt das falsche Hilfsverb nehmt oder die Adjektivendungen nicht stimmen, merkt das Korrekturprogramm das nicht.
Einige Grammatikfehler werden aber doch markiert. Wenn ihr für das Perfekt von korrigieren schreibt “ hat gekorrigiert“ wird „gekorrigiert“ markiert, weil „gekorrigiert“ eine Wortform ist, die es nicht gibt. Die korrekte Form lautet „hat korrigiert“ (Verben auf -ieren haben alle kein ge- im Partizipperfekt). Für solche Fälle ist Canoo als Hilfe besonders geeignet.

So. Wenn ihr das alles geschafft habt, könnt ihr euren Text noch einmal durchlesen. Vielleicht findet ihr dabei noch selbst ein paar Fehler. Euer Text ist vielleicht immer noch nicht fehlerfrei, aber ein paar Fehler habt ihr sicher gefunden und dabei vermutlich auch wieder etwas Neues über Deutsch gelernt.

Und zum Schluss noch dies: Fehler sind normal. Sie passieren auch Muttersprachlern und gehören zum Lernen einer Fremdsprache dazu. Wer Deutsch erst zu benutzen beginnt, wenn er es perfekt kann, wird nie Deutsch sprechen oder schreiben.

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1 Kommentar

  • 1. DaF-Blog » Rechtsch&hellip  |  13. September 2009 um 15:38

    […] einem älteren Beitrag habe ich mal über eine Erweiterung gesprochen, mit der man in Textfeldern, die auf einer Website […]


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SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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