Eszett
13. Juni 2005
Das Eszett ist ein typisch deutscher Buchstabe, denn Deutsch ist die einzige Sprache, die es verwendet. Das Zeichen ß kommt aber nicht im gesamten deutschen Sprachgebiet vor. In der Schweiz wird es seit den späten 30er-Jahren nicht mehr in der Schule gelehrt; die letzte Zeitung verwendete es noch bis 1974.
Wenn Schweizer Texte schreiben, verwenden sie zwei S anstelle von ß. Das Eszett wird verwendet, wenn die Texte für das ganze deutsche Sprachgebiet gedacht sind, wie zum Beispiel bei Büchern. In der Schule wird es aber nicht gebraucht. Deshalb merken Schweizer Lehrer auch schnell, wenn ihre Schüler einfach von einer deutschen oder österreichischen Website geklaut haben. Allerdings kann man die Eszett problemlos ersetzen….
Umgekehrt ist es schon ein bisschen schwerer. Die heute gültigen Regeln (nach der Rechtschreibreform) sind aber ganz einfach. Das Eszett steht nur nach langen Vokalen oder Diphthongen (au, ei, eu, äu). Das Wort dass (mit kurzem Vokal) schreibt man heute also immer mit zwei S, egal ob in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Wenn man einen Text hat, der nach den neuen Rechtschreibregeln geschrieben ist, ist das Eszett eine Aussprachehilfe. Vokale vor dem Eszett sind immer lang. Lang sind also zum Beispiel die fettgedruckten Vokale in den Wörtern Gruß, begrüßen, und Straße. Kurz sind die fettgedruckten Vokale in Fluss, muss, dass und Tasse. In der Schweiz schreibt man all diese Wörter mit zwei S, also Gruss, begrüssen, Strasse, Fluss, muss, dass, Tasse. Die Aussprache der Vokale bleibt aber gleich, man sieht sie nur nicht an der Schrift! Dafür muss man beim Schreiben auch nicht wissen, ob die Vokale kurz oder lang sind. Aber Achtung: Vor der Rechtschreibereform hat man auch Fluss, muss und dass mit Eszett geschrieben, obwohl die Vokale vor dem Eszett kurz sind.
Die Texte auf cornelia.siteware sind ohne Eszett. Schliesslich ist das ja auch eine Schweizer Site.
Mehr Informationen zum Eszett kann man nachlesen unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Eszett
The so called eszett (ß) is typically German. It is only used in German, but not even in the entire German speaking aera. Swiss teachers have stopped teaching it in the late 1930s and the last Newspaper ceased using it in 1974.
When Swiss People write texts, they use two s’s instead of an ß. It is only used when the texts are destined for the entire German language region, as for instance when publishing books. It is not used in school. Therefore Swiss teachers notice easily if their students copied from an German or Austrian Website. Admittedly, the eszett is very easy to replace…
The other way round is a bit harder, even tough the rules after the spelling reform are quite simple. The Eszett follows only after long vowels or diphthongs (au, ei, eu, äu). The word dass (with short vowel) is written with two s’s, regardless of which country the writer lives in.
In texts written according to the new spelling rules the eszett helps with pronunciation. Vowels before an eszett are always long. In the following words the vowels in bold print are long: Gruß, begrüßen, and Straße. In the following words the vowels in bold print are short: Fluss, muss, dass und Tasse. In Switzerland all those words are written with two s: Gruss, begrüssen, Strasse, Fluss, muss, dass, Tasse. Note that the pronunciation remains the same. However, it doesn’t show in orthography. For Writing, it is easier. It is not necessary to know whether a certain vowel is short or long.
Beware of texts in old spelling: Before the reform words like Fluss, muss and dass were written with eszett, even though the vowels are short.
The texts on cornelia.siteware have no eszetts. It is a Swiss site, after all.
More information regarding the eszett can be found at: http://de.wikipedia.org/wiki/Eszett (in German) or at: http://en.wikipedia.org/wiki/%DF (in English)
Abgelegt unter: Aussprache,Schreiben
7 Kommentare
1. DaF-Blog » Fußball&hellip | 22. April 2006 um 12:02
[…] Dass diese Schreibung nicht mit der in Deutschland geltenden Rechtschreibung vereinbar ist, haben verschiedene deutsche Journalisten festgestellt (Beispiele von der Taz und vom Handelsblatt-Weblog). Das u in Fussball ist lang, deshalb wird nach dem u statt Doppel-s Eszett geschrieben, also Fußball. Diese Regelung gilt für Deutschland und für Österreich, aber nicht für die Schweiz. Das Eszett wird da immer durch zwei S ersetzt. Der Hauptsitz der Fifa ist aber in Zürich, wo man die zwei S in Fussball-Weltmeisterschaft überhaupt nicht sonderbar findet. […]
2. Laestermaul » Blog &hellip | 26. September 2006 um 15:10
[…] Selbst die Neue Zürcher Zeitung gab die Setzung des Eszett Mitte der Siebziger Jahre auf (siehe auch DaF-Blog). In der Schweiz sind alle ß durch ss ersetzt; diese Regelung ist amtlich. […]
3. Gramática Alemana »&hellip | 19. April 2008 um 15:53
[…] http://cornelia.siteware.ch/blog/wordpress/2005/06/13/eszett (alemán simplificado) […]
4. alex gahr » Blog Ar&hellip | 3. Mai 2008 um 20:20
[…] de DaF (alemán como lengua extranjera, en alemán […]
5. Bernd Fichtner | 8. Mai 2012 um 21:36
Die Verbindung „ai“ (Main, Mainau, Maier) ist doch auch ein Diphthong, oder?
Es war m. W. einmal die Regel, dass solche Doppellaute dann nur einzeln gesprochen werden, wenn über den zweiten Vokal ein Doppelpunkt gesetzt wurde.
Grüße
6. Cornelia | 9. Mai 2012 um 07:57
Ja, das stimmt. /ai/ kann auch für einen Diphthong stehen und wird dann so wie /ei/ gesprochen. Auch /ay/ (Karl May), /ow/ (Clown), …, oder /oi/ (Konvoi) könnte man noch in die Liste nehmen und manchmal zählt man auch /ie/ wie in Studie dazu (z.B. im Aussprachewörterbuch von Duden, owbwohl das ein für die deutsche Standardsprache untypischer, steigender Diphthong ist). Allerdings fallen mir jetzt grad keine Wörter ein, in denen nach diesen Diphthongen ein Eszett geschrieben werden müsste. Deshalb habe ich oben darauf verzichtet.
7. Alex Gahr » ¿Por q&hellip | 20. Oktober 2016 um 22:12
[…] de DaF (alemán como lengua extranjera, en alemán […]