Silbensalat

17. Januar 2007

Beim Silbensalat wird ein Wort in seine (Sprech-)Silben zerlegt. Aus Kartoffelsalat wird Kar-toff-el-sa-lat. Jede Silbe wird einer Person zugeteilt. Alle, die Silben desselben Wortes bekommen haben, sprechen diese auf ein Zeichen durcheinander. Jemand sagt also ständig kar, ein anderer sa etc. Alle die keine Silben bekommen haben, raten, welches Wort gemeint ist.

Mit der Grösse des Durcheinanders kann man die Schwierigkeit einstellen. Für Anfänger, oder wenn man das Spiel zum ersten Mal spielt, ist es sinnvoll, dass die Silben reihum gesprochen werden (aber natürlich nicht in der Orginalreihenfolge). Für Fortgeschrittenere kann man Tempo und Chaos erhöhen.
Am besten teilt man die Klasse in verschiedene Gruppen. Jede Gruppe sucht sich 2-3 Wörter mit der benötigten Silbenzahl (= Mitglieder der Gruppe) und zerlegt sie in Silben. Je nach Zeitbudget und Deutschkenntnissen der Gruppe kann der Lehrer die Wörter (und evtl. die Silbeneinteilung) auch vorgeben. Beim Wörtersuchen rekaptulieren die Lernenden aber auch schon einiges an Wortschatz, deshalb lasse ich in der Regel bei solchen Aufgaben selber suchen. Ein paar passende Wörter für langsame Gruppen in der Hinterhand zu haben schadet aber nie.

Immer eine Gruppe präsentiert ihr Silbenchaos, die anderen raten. Die Gruppe, die richtig geraten hat, darf weitermachen oder bekommt einen Punkt. Um auch einen Bezug zur Rechtschreibung herzustellen, empfiehlt es sich, die erratenen Wörter an die Tafel zu schreiben.
Das Spiel braucht nicht viel Vorbereitung, dient zum impliziten Bewusstmachen der deutschen Silbenstruktur und eignet sich auch zur Wortschatz wiederholgung. Im Anfängerunterricht ist es auch als Ausspracheübung geeignet, weil Probleme wie Konsonantenhäufungen zwar vorkommen, aber nicht gehäuft auftreten.

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1 Kommentar

  • 1. Vlastimil, Tschechien  |  21. Januar 2007 um 18:56

    Ich habe es versucht, aber ohne Karten. Die Studenten sollten die Wörter in der Gruppe analysieren (es ging um Berufe) und dann sich die Silben „zerteilen“. Ich habe die vorgeschlagene Struktur korrigiert. Jede Gruppe bereitete sich zirka 6 Vokabeln, dann startete die Show. Für den dritten Jahrgang (Mittelschule, also 16-18 Jahre) war es interessant und motivierend, aber sie haben sich schnell gestreit (eine Gruppe war sehr „effektiv“) – wahrscheinlich „ein schlechter Tag“.

    Die Gruppe im zweiten Jahrgang hatte gewisse Probleme mit dem Begreifen und mit dem Analysieren. Es funktionierte fast nicht. – Wichtige Information für mich.

    Also im Grossen und Ganzen – effektive Methode „ohne Arbeit“ für den Lehrer, sehr wichtige Schlussfolgen.

    Danke für Ihre Tips, ich lese den Blog regelmässig und finde ihn toll.


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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