Hörpuzzle

14. Dezember 2009

Sicher kennt ihr das Lesepuzzle (auch als Jigsaw-Methode bekannt). Man teilt die Klasse in Gruppen. Jede Gruppe liest einen Text und bereitet sich darauf vor, den Inhalt wiederzugeben. Anschliessend mischt man die Gruppen neu, so dass in jeder Gruppe mindestens eine Person pro Text sitzt.

Dieselbe Methode eignet sich auch für Hörtexte. Technisch braucht man entweder

  1. Kassettengeräte bzw. CD-Player mit Lautsprechern für jede Gruppe und Orte, wo man die Leute zum Hören hinschicken kann
  2. einen Computerraum mit Kopfhörern und wenn möglich Internetanschluss
  3. MP3-Player, auf die bereits die Dateien geladen wurden.

Der Ablauf sieht so aus:

  1. Einführung ins Thema, zum Beispiel mit einem passenden Bild, einem gemeinsamen Brainstorming etc.
  2. Die Gruppen werden gebildet und erhalten Zugang zum jeweiligen Hörtext. Falls die Lernenden mit privaten Mp3-Playern arbeiten, muss das natürlich schon vorher passieren. (Dauer: länge des HT plus 2-3 Minuten Organisationszeit)
  3. Die Lernenden hören den Text einmal, machen sich dabei evtl. Notizen und tauschen sich in ihrer Gruppe gegenseitig darüber aus, was sie gehört haben. In dieser Phase sollen die Lernenden auch über halbfertige Hypothesen und Vermutungen sprechen können. Dadurch stützen sie einander gegenseitig im Verständnis und legen gleichzeitig selber fest, worauf sie als nächstes achten. Bei Anfängern kann diese Phase evtl. in der Muttersprache oder auf Englisch stattfinden. (Dauer: Je nach länge des Textes)
  4. Jetzt hört jeder seinen Text individuell noch einmal an. Dabei darf jeder  so oft stoppen, wie er möchte. Falls man mit einem Kassettengerät oder CD-Player pro Gruppe arbeitet, sind die individuellen Hörmöglichkeiten allerdings eingeschränkt. (Dauer: ca. zweimal so lang wie die Länge des Hörtextes.
  5. Die Textgruppen bereiten jetzt gemeinsam die Präsentation vor, das heisst, sie sammeln wichtige Punkte und klären evtl. gemeinsam noch Unklarheiten.
  6. Es werden neue Gruppen gebildet. Pro Hörtext muss mindesten eine Person in jeder Gruppe sein. Wie lange der Austausch dauert, ist stark von der Textlänge und dem Sprachniveau der Gruppe abhängig. Es ist empfehlenswert, dass man Vorschläge zum Wechseln macht.

Falls es zu den verwendeten Hörtexten Transkriptionen gibt, kann man diese natürlich auch einsetzen. Zum Beispiel  nach Schritt 4 oder nach Schritt 6. Man sollte sich einfach bewusst sein, dass sich damit der Fokus der Übung verändern kann.

Damit das ganze funktioniert, braucht es Zeitvorgaben (die allerdings auch ein bisschen flexibel sein sollten). Eine andere Möglichkeit wäre, dass man eine oder beide Hörphasen nach Hause verlagert. Am besten wäre es meiner Ansicht nach, die erste Hörphase und den anschliessenden Austausch im Kurs stattfinden zu lassen. Das zweite Hören findet dann Zuhause statt, was allerdings nur funktioniert wenn es sich um Internetquellen handelt und die Lernenden entsprechend ausgerüstet sind. In der nächsten Stunde erfolgt dann noch einmal eine kurze Vorbereitungsphase mit der Textgruppe (als Aufwärmphase) und dann folgt das gegenseitige Erzählen in neuen Gruppen.  Allerdings muss man sich bei diesem Vorgehen darauf verlassen können, dass in der nächsten Stunde wieder (mehr oder weniger) dieselben Leute da sind.

Wie bei allen individualisierten Arbeitsformen sind nicht alle gleich schnell fertig. Für diesen Fall braucht man sinnvolle Lückenfülleraufgaben. Die Lernenden müssen wissen, was sie tun müssen bzw. können, sollten sie früher fertig sein als andere.

Zum Thema Weihnachten passen zum Beispiel folgende Hörtexte (je ca 2 Minuten). Zu jedem Text gibt es auch die Transkription.

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1 Kommentar

  • 1. DaF-Blog » Puzzleme&hellip  |  29. März 2014 um 08:30

    […] zum Beispiel für Hörpuzzles die entsprechende Infrastruktur vorhanden sein muss. Es wäre schade, wenn Hörpuzzles einfach […]


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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