Übungen für die Zahlen
18. Mai 2007
Zahlen zu verstehen und zu benutzen gehört zu den Dingen, die schon im Anfängerunterricht geübt werden, vielen Lernenden aber auch noch auf fortgeschritteren Niveaus Mühe bereiten. Glücklicherweise lassen sie sich auch einfach auf ganz unterschiedliche Weise und sinnvoll üben, denn sie kommen in so gut wie jedem Thema irgendwie vor. In diesem Beitrag konzentriere ich mich aber erstmal auf reine Zahlenübungen ohne thematischen Bezug. Die meisten davon eignen sich auch gut zur Auflockerung und alle kann man mit Anfängern problemlos spielen.
Reine Zahlenübungen
Bingo/Lotto: Bingo ist ein Spiel, dass viele Lernende aus dem realen Leben kennen und deshalb nicht als kindlich empfinden. In den USA und in Grossbritannien zum Beispiel ist das Spiel weit verbreitet.
Beim Bingo kreuzen die Lernenden Zahlen, die sie gehört haben, auf einem Spielplan ab. Der erste, der eine Linie voll hat, ruft Bingo. Das nächste Ziel ist es, 2 Linien voll zu haben, dann 3, 4 und schliesslich die ganze Karte. Damit nicht alle gleichzeitig „Bingo“ schreien, braucht man Karten, die zwar denselben Zahlenbereich abdecken aber verschieden angeordnet sind. Solche Karten kann man entweder mit Hilfe von Diensten wie http://print-bingo.com/print-bingo-cards.php oder http://www.teach-nology.com/web_tools/materials/bingo/5/ ausdrucken oder man lässt die Lernenden selber ein Spielfeld mit 5 x 5 Feldern zeichnen und die Zahlen (zum Beispiel 1-25) oder bliebig zu wählende Zahlen von 1-100 in die Felder schreiben. Die Chance, dass zwei Spieler dieselbe Verteilung generieren, ist klein. Wichtig ist aber, dass bei jedem Spieler jede Zahl pro Feld nur einmal vor kommt. Mit geeigneten Beispielen kann man das schon Anfängern auf Deutsch erklären. Das braucht zwar ein bisschen Zeit, ist aber eine sinnvolle – weil handlungsorientierte – Hörverstehensübung.
Zusätzlich zu den Spielkarten braucht man noch ein blickdichtes Säckchen und Kärtchen oder Chips, auf denen die Zahlen aus dem gewünschten Bereich stehen.
Noch ein paar Vorschläge:
- Das Ziehen der Zahlen kann auch ein Lernender übernehmen. Entweder man lässt die Lernenden reihum ziehen und die Zahlen ausrufen oder man teilt die Klasse von in kleine Gruppen. Dazu braucht man aber ein Zahlenset pro Kleingruppe.
- Wenn man die Spielpläne wiederbenutzen will, kann man die gehörten Zahlen auch mit Chips oder Abdeckplättchen aus Folie markieren lassen, aber das Ankreuzenlassen ist definitv die unterrichtstauglichere Variante.
- Statt die Zahlen zu nennen, kann man sie auch einfach als Zahlzeichen an den HP oder die Tafel schreiben. In diesem Fall stehen die Zahlen als ausgeschriebene Wörter auf dem Spielplan. Ich finde diese Version aber weniger gut.
Was lernt man dabei: gesprochene Zahlen verstehen und erkennen.
Hatschi: Die Lernenden zählen der Reihe nach. Eine Zahl (häufig die sieben) ist Tabu. Für jede Zahl, die eine sieben drin hat (z.B. 7, 17) oder durch 7 teilbar ist (z.B. 14, 21) muss ein anderes Wort (z.B. Hatschi oder Bumm) gesagt werden. Der nächste zählt normal weiter. Beispiel: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, hatschi, acht, neun, zehn, elf, zwölf, dreizehn, hatschi, fünfzehn, sechzehn, hatschi …
Wer einen Fehler macht, scheidet aus. Der nächste beginnt wieder von vorne. Wem der Übungsaspekt wichtiger ist als der Wettbewerb lässt Leute, die einen Fehler gemacht haben, einfach neu beginnen, ohne dass sie ausscheiden.
Was lernt man dabei: Zahlen in der richtigen Reihenfolge sprechen
Verflixte Eins: Jede Kleingruppe (3-4 Personen) hat drei Würfel, ein Blatt Papier mit einer Spalte pro Name und einen Stift. Alle würfeln der Reihe nach, zählen die Augen auf Deutsch zusammen und addieren diese Zahl zu ihrem bisherigen Ergebnis. Diese neue Zahl wird wieder aufgeschrieben (und natürlich auch auf Deutsch gesagt). Wenn jemand eine eins würfelt, verliert er alle bisher gesammelten Punkte und muss in der nächsten Runde neu beginnen. Gewonnen hat, wer zuerst 100 Punkte erreicht.
Neben den üblichen Spielredemitteln wie „du bist dran“, „gibst du mir den Würfel?“ brauchen die Lernenden auch Redemittel zum Rechnen (ist gleich …, macht …) und ein paar harmlose Flüche wie „so ein Mist“, „Verflixt “ oder auch einfach nur „Pech gehabt“.
Was lernt man dabei: Zahlen vermischt sprechen, Redemittel zum Rechnen
Nach Zahlen zeichnen: siehe diesen Beitrag.
Was lernt man dabei: Zahlen hören und korrekt zuordnen, je nach dem auch sprechen.
Wortsuche mit Zahlen: siehe diesen Beitrag.
Was lernt man dabei: Schriftbilder von Zahlen erkennen.
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1 Kommentar
1. Cornelia | 18. Mai 2007 um 22:39
Eine weitere Übungsform findet ihr bei http://perso.orange.fr/caroline.burnand/tip0301d.html