Stadtrundgänge
23. Oktober 2005
Viele Deutschlernende kommen als Touristen in ein Deutschsprachiges Land und werden dort einmal an einer Stadtführung oder einem Stadtrundgang teilnehmen. Das allein ist schon Grund genug, eine solche Fürhung einmal virtuell im Deutschunterricht anzubieten. Zudem sind Stadtführungen gute Hörverstehensübungen, die man als Lehrer leicht selber machen kann. Man kann in einem zweiten Schritt auch die Schüler bitten, selber eine Stadtführung zu ihrer Heimat- oder Lieblingsstadt zusammenzustellen und in kleinen Gruppen zu halten. Stadtpläne und Bilder findet man im Internet (Für die Schweiz siehe zum Beispiel den Beitrag Wegbeschreibung).
Material: Stadtpläne und Fotos von Sehenswürdigkeiten der gewählten Stadt (entweder als Hellraumprojektorfolien oder in einer Impress- oder Powerpointpräsentation für den Beamer).
Der Lehrer führt durch die Stadt und gibt Hintergrundinformationen zu den Sehenswürdigkeiten, die auf den Bildern zu sehen sind. Wichtig ist, dass er den Weg zwischen den Sehenswürdigkeiten beschreibt. Beispiel: Wir gehen nach links in die Münstergasse. Nach ca 300 Metern kommen wir auf den Zwingliplatz. Hier steht das Grossmünster. (Bild) In dieser Kirche hat Zwingli gepredigt. Er war ein berühmter Schweizer Reformator ….
Die Schüler müssen auf dem Stadtplan der Stadtführung folgen. Sie können auch die Sehenswürdigkeiten einzeichnen (wenn sie nicht schon auf dem Stadtplan sind). Auf diese Weise hat das Hören einen produktiven Sinn: Sie müssen den Weg finden und die dazu wichtigen Informationen herausfiltern.
Wenn man will, kann man nach der Führung noch ein paar Fragen zu den Sehenswürdigkeiten stellen. So kann jeder Schüler testen, wie viel er über die Wegbeschreibung hinaus verstanden hat. Während der Führung sollen sie sich aber primär darauf konzentrieren, die (virtuelle) Gruppe nicht zu verlieren.
Die Stadt Zürich hat dieses Konzept umgesetzt.Für die Sommeraktion Züri z’Fuess (Zürich zu Fuss) wurden 3 verschiedene Stadtrundgänge als Hörspiele gestaltet. Verpackt in eine Geschichte bekommt man die Wegebeschreibung und Hintergrundinformationen zur Stadt. Die Führung übernimmt der MP3-Player. Die Hörspiele und Stadtpläne kann man herunterladen.
Für den Einsatz im Klassenzimmer sind die ganzen Hörspiele etwas lang. Für alle die, die nicht selber durch Zürich spazieren können, bieten sie aber immerhin Inspiration für eigene Projekte. Und wer weiss, vielleicht kommst du ja mal nach Zürich?
Abgelegt unter: Für Lehrende,Hören,Landeskunde
4 Kommentare
1. Cornelia | 23. Oktober 2005 um 10:54
Nachtrag: Das Schweizerdeutsche Wort, dass in „der Skalp des Opernsängers“ vorkommt, heistt „Schiisautomat“. Auf Hochdeutsch heisst das so viel wie „Scheissautomat“ (Zusammensetzung aus „Scheisse“ und „Automat“. Das muss ich nicht erklären, oder?).
2. Cornelia | 28. Oktober 2005 um 19:37
Einige der im Hörspiel erwähnten Plätze und Strassen kann man sich bei Swisspanorama anschauen.
3. DaF-Blog » Noch ein&hellip | 28. Dezember 2005 um 19:04
[…] Über die Stadtrundgänge habe ich schon geschrieben. Heute bin ich über einen Stadtrundgang durch Wien gestolpert. Anders als bei den Zürcher Stadtrundgängen handelt es sich um einen traditionellen Stadtrundgang, bei dem man viel über Gebäude und andere Sehenswürdigkeiten in der Stadt Wien erfährt. Den Stadtplan und die zugehörigen Audiodateien kann man bei your-friend.info herunterladen. Den Stadtrundgang gibt es übrigens auch auf Italienisch, Französisch, Englisch und Spanisch (über die Hauptseite anwählen). […]
4. DaF-Blog » Fotostor&hellip | 3. Januar 2006 um 22:12
[…] Im Beispiel oben habe ich einen Ausflug beschrieben. Man könnte die Lernenden aber auch eine Stadt vorstellen lassen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer meiner geliebten Stadtführungen oder mit einem Werbespot für die eigene Stadt, für die Uni, die Schule? Selbstverständlich ist auch eine Lovestory (Pardon: Liebesgeschichte) möglich, sofern das den Teilnehmern Spass macht, selbstverständlich. […]