Artikel überprüfen

15. März 2009

Ich habe meinen Anfängern gerade mal wieder gepredigt, dass man Artikel nicht raten kann, sondern dass man sie lernen muss. Für eine schnelle Methode, solche Hausaufgaben abzufragen, braucht man Karten in verschiedenen Farben.

Jeder Lernende (oder jede Gruppe) erhält drei verschiedenfarbige Karten, auf denen die Artikel der/die und das (oder wer lieber will die Abkürzungen für die Genera) stehen. Ich sage ein Nomen, dass die Lernenden gelernt haben und sie müssen so schnell wie möglich den richtigen Artikel hoch halten. Ich schreibe Wort und Artikel an den Hellraumprojektor oder an die Tafel. Das Ergebnis lässt sich so für Lernende wie mich leicht überprüfen. Man sollte nicht lange drauf eingehen, wer den richtigen Artikel wusste oder nicht, sondern schnell weitermachen. Wenn man das zackig mit ein paar Wörtern macht, finden es die meisten Lernenden lustig – vor allem deshalb, weil die Übung in der Regel zu einem ziemlich bunten Blätterwald führt. Das ist aber durchaus in meinem Sinne, denn schliesslich möchte ich ja die Botschaft verstärken, dass man Artikel am besten gleich mit dem Nomen mitlernen sollte. Gut für mich ist auch, dass ich ohne Korrekturaufwand eine Übersicht über einen Teil der Hausaufgaben erhalte und die Lernenden das Gefühl vermittelt bekommen, dass es mich kümmert, ob sie die Hausaufgaben machen oder nicht.

Bis jetzt hat sich noch keine Lernender durch diese Spielform blossgestellt gefühlt. Wer das befürchtet, kann Gruppen gegeneinander spielen lassen, Karten von nur einer Farbe verwenden oder die Karten ganz weglassen und nur aufschreiben lassen, aber gerade bei der letzten Form gehen Tempo und Spassfaktor eigentlich ganz verloren und Korrekturaufwand gibt es je nachdem auch.

Ich finde, man sollte die Form aber nicht überstrapazieren. Ich verwende sie ein- bis höchstens zweimal im Semester und nur für ein paar Minuten.

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5 Kommentare

  • 1. Carlos Velasco C.  |  9. April 2009 um 22:35

    Ich unterrichte Deutsch. Ich habe dein Kommentar gelesen. Ich finde es interessant………..aber…..aber…..es gibt feste „Endungen“ die bei der „Artikelsuche“ helfen…………z. B. keit, heit, ung –> sin immer „die“………er, or, tz –> sind immer „der“………..usw……….usw………

  • 2. Cornelia  |  10. April 2009 um 07:10

    Lieber Carlos

    Danke für deinen Kommentar.

    Klar gibt es Suffixe, die immer dasselbe Genus haben, aber die Anzahl „sicherer“ Suffixe wie -ung und -keit ist relativ klein. Sie helfen zwar, aber für den übrweigenden Teil gibt es keine Regeln oder nur Faustregeln oder semantische Erklärungsversuche , nach dem Muster: „Himmelsrichtungen sind immer der (eine Liste, die ich am Anfang meiner Deutschlehrerkarriere mal gemacht habe, findest du hier: http://cornelia.siteware.ch/grammatik/genus.html.)

    Vor allem die Ableitungssuffixe vermittle ich immer noch, die semantischen Merkhilfen erwähne ich, aber in meiner Erfahrung bringen gerade sie nicht besonders viel. Obige Regel hilft mir, das Genus für 4 Wörter und die von ihnen abgeleiteten Komposita zu finden. Das ist ein begrentzer Nutzen. Nützlicher sind Lernstrategien wie die Zettelmethode (Variante II) oder dass man sich alle weiblichen Wörter in der Küche vorstellt, die mänlichen Wörter leben auf dem Balkon und die sächlichen im Badezimmer usw.

    Ich finde schon, dass der Leher die Lernenden beim Artikellernen unterstützen muss und soll, zum Beispiel auch, indem sie das Nachschlagen der Artikel in Wörterbüchern überhaupt lernen, denn das können erstaunlich viele nicht, indem man drauf eingeht, wie der Artikel bei Nominalkomposita zustande kommt oder auch durch das Vermitteln von Ableitungsregeln (Wörter auf -keit sind immer feminin), und Merkhilfen. Aber wir sollten uns nichts vormachen: die Regeln, vor allem die sicheren, decken nur einen sehr kleinen Prozentsatz ab und den Rest muss man wirklich lernen, ob explizit oder implizit sei mal dahingestellt.

  • 3. dafyline  |  20. September 2009 um 12:05

    Die Idee mit den Farbkarten zur Überprüfung der Artikel finde ich prima!
    Dazu noch eine Anregung von mir:
    Plural wird in meinen Kursen immer mit braun gekennzeichnet, d. h., das Symbol, das wir für Singular verwenden (mask – blau – Dreieck; fem – rot – Kreis; neutr – grün – Quadrat) wird in braun gezeichnet.
    Ich verwende noch eine Karte in braun für Plural.
    Gezeigt wird dann zur Pluralkarte (die keine Symbole haben muss) auch die Singularkarte. Der Farbenwald wird noch etwas bunter…

  • 4. Cornelia  |  21. Juli 2017 um 21:37

    Ich frage die Artikel und auch anderen Stoff mit einem kahoot ab. Dafür muss man als Lehrer ein paar Fragen vorbereiten, startet das Quiz und die TN können dann mit ihren Smartphones über das Internet spielen. http://www.kahoot.it
    Meine TN lieben es und lernen teils den Stoff motivierter.

  • 5. Cornelia  |  2. August 2017 um 22:11

    Liebe andere Cornelia 🙂
    Super toll, von dir zu hören!

    Seit 2009 hat sich technologisch einiges getan und kahoot ist wirklich sehr praktisch. Vor allem Jumble finde ich toll (für die Artikel allerdings weniger ;-).

    Der Artikel zu kahoot und anderen Classroom response tools ist übrigens hier: http://cornelia.siteware.ch/blog/wordpress/2017/04/10/classroom-response-tools.

    Auf bald ein Mal, Cornelia S.


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SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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