Quizlet-Live

27. September 2016

Spielprinzip

Die Wortschatzlernseite Quizlet bietet seit einigen Wochen ein neues Spiel an: Quizlet live. Es verbindet das Multiple-Choice-Format mit einem kooperativen Element. Die Antworten (alle 12 Kartenvorderseiten im Spiel) auf eine Frage (eine Kartenrückseite) werden auf die Mitglieder einer Gruppe (3-4 Personen) verteilt. Das heisst, alle haben 3-4 Antwortmöglichkeiten, aber nur eine Person hat tatsächlich die richtige Antwort. Als ich zum ersten Mal die Demo gespielt hatte, fand ich das ziemlich lasch. Man sitzt vor dem Bildschirm und muss in zwei Drittel der Fälle darauf warten, dass die Mitspieler, deren Antworten nicht sieht, die richtige Lösung finden.

Interessant wird das Spiel erst durch die mobilen Geräte, die ermöglichen, dass die zufällig zusammengewürfelten Gruppenmitglieder zueinander sitzen und über die korrekte Lösung sprechen. Man sieht also alle Lösungen und muss entscheiden (möglichst indem man in der Zielsprache darüber spricht), wer die richtige hat.

Das Team, das als erstes alle Fragen richtig beantwortet hat, gewinnt. Bei einer falschen Antwort muss das Team allerdings ganz von vorn beginnen. Das unterstützt das kooperative Element, da Geschwindigkeit allein nicht reicht.

Einge gute, bebilderte Beschreibung des Spiels findet ihr hier: https://quizlet.com/blog/introducing-our-first-collaborative-learning-game-for-the-classroom-quizlet-live.

Voraussetzungen

Um Quizlet-Live spielen zu können, braucht nur die Lehrperson einen Account. In den Einstellungen muss der Status Lehrer („teacher“ statt „studen“ gesetzt werden). Die Standardversion genügt, mit dem Lehrerupgrade hat man mehr Kontrolle über die Gruppenbildung.

Neben den mobilen Geräten (die wichtig sind, damit die Lernenden wirklich zusammenarbeiten können) braucht man noch einen Beamer, über den man den Spielfortschritt projizieren kann.

Die Lehrperson wählt das Kartenset, mit dem man spielen möchte und klickt auf den „Live“-Knopf. Nachdem man das Spiel gestartet hat, wird der Link für die Studenten (quizlet.live) und der Aktivierungscode angezeigt. Sie rufen die Seite in ihrem mobilen Gerät auf und geben ihren Vornamen ein (das ist wichtig, damit sich die Gruppen nachher finden können).

Wenn sich mindestens 6 Teilnehmer eingeschrieben haben, kann man die Gruppen generieren lassen. Man sollte aber warten, bis alle da sind, da keine neuen Spieler dazukommen können, solange das Spiel läuft.

Wenn sich die Gruppen gefunden haben, startet das eigentliche Spiel, das endet, sobald die erste Gruppe alle Fragen korrekt beantwortet hat.

Eigene Erfahrung mit Quizlet-Live

Ich habe Quizlet-Live heute morgen zum ersten Mal in einem B1-Kurs eingesetzt und zwar ohne das vorher anzukündigen. Ich habe einfach gefragt, wer ein Mobiltelefon mit Internetzugang dabei hat und da das bei allen bis auf zwei Personen (von 18) der Fall war, habe ich mich für diese Version entschieden – ich hatte noch eine Papierversion als Plan B dabei.

Gespielt haben wir mit diesem Set, das auf einem Blatt mit Redemitteln beruht, die für die Aktivitäten in dieser Stunde relevant sind und das sie als Vorbereitung bekommen haben. Das Spiel war also einerseits eine Vorbereitung auf die Stunde selbst und andererseits eine Nachbereitung der Hausaufgaben. Zudem war mir wichtig, den Lernenden bewusst zu machen, das Redemittel nichts nützen, wenn man sie nicht auswendig kann.

Obwohl das Prozedere zum Einloggen eigentlich sehr einfach ist, haben zwei Leute es nicht in nützlicher Frist geschafft (denen ich dann, da ich sie eh schon hatte, die Papierversion in die Hand gedrückt habe). Einer weiteren Person ist das Handy während dem Spiel ausgestiegen, worauf die ganze Gruppe nicht mehr weiterspielen konnte, da sie natürlich nicht alle Antworten hatten. Auch dieser Gruppe habe ich die Papierversion gegeben.

Ich habe nur einen Durchgang spielen lassen, in einem zweiten hätten sich die Probleme – vor allem die mit dem Einloggen höchstwahrscheinlich beheben lassen. Obwohl nicht alles geklappt hat, fand die Mehrheit der Klasse die Übung sinnvoll und würde sie gerne wieder einmal machen.

Fazit

Mir gefällt das kollaborative Element an Quizlet-Live. Wenn man Material, das man wiederholen möchte, sowieso auf Quizlet hat, und die Lernenden sowieso digitale Geräte dabeihaben, ist es meiner Meinung nach eine sinnvolle Übungsform, die man ab und zu einsetzen kann. Wichtiger als der Einsatz im Unterricht selbst wird für mich aber die Verwendung als individuelles Lerntool bleiben.

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1 Kommentar

  • 1. DaF-Blog » Classroo&hellip  |  10. April 2017 um 15:09

    […] Quizlet-Live, über das ich schon geschrieben habe, möchte ich folgende erwähnen (es gibt selbstverständlich noch viele […]


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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