Minimalpaartraining (nicht nur) für Kinder
14. April 2014
Die Webseite „deutsche Aussprache“ bietet Hörübungen zur Differenzierung zwischen Minimalpaaren an. Thematisiert werden Unterschiede durch Vokale (Aal – All), Konsonanten (Tasse – Tasche) und Silbenstruktur (Pulunder – Plunder).
Im Bereich Test wird jeweils ein Wort eines Minimalpaares (z.B. Aal oder All) vorgesprochen, die jeweils durch ein Bild dargestellt werden. Der oder die Lernende drückt dann auf das entsprechende Bild und erhält sofort eine Rückmeldung (Sehr gut / Versuch es weiter). Zu jedem Minimalpaar gibt es sechs solcher Fragen, insgesamt 6 Mal wird also das eine oder andere Wort vorgesprochen, wobei eines der Wörter auch mehrmals hintereinander (bis zu 6 Mal!) genannt werden kann. Wenn der/die Lernende mindestens fünf von 6 Mal richtig liegt, gilt das Minimalpaar bei der abschliessenden Auswertung als problemlos, andernfalls wird weiteres Üben empfohlen.
Die Übung kommt bis auf die Rückmeldung ohne Schriftunterstützung aus. Deshalb müssen müssen die Lernenden eine (zumindest rudimentäre) Vorstellung der Bedeutung des jeweils vorgesprochenen Wortes haben, sonst ist die Aufgabe, auf das entsprechende Bild zu klicken, nicht lösbar. Wörter wie Aal und All dürften vielen Deutschlernenden unbekannt sein. Durch die konstante Rückmeldung besteht aber die Möglichkeit, dass die Lernenden im Verlauf der Übung Bild und Laut verknüfen lernen. Falls die Lautdifferenzierung noch nicht klappt, sollte das mit Hilfe des Bereichs Übungen möglich sein. Hier werden die Minimalpaare jeweils in einem kontextualisierenden Satz vorgesprochen (z.B.: Im Aquarium schwimmt ein Aal. Die Rakete fliegt im All), gleich anschliessend wird das entsprechende Bild markiert.
Die technische Umsetzung überzeugt: Die Grafik ist ansprechend gestaltet, die Minimalpaare werden von mehreren unterschiedlichen Sprechern (Männern wie Frauen) vorgesprochen. Nicht so gelungen fand ich, dass im Bereich Test ein Minimalpaar durch nur ein Wort repräsentiert werden kann. Ich würde mir eine differenziertere Programmierung dieser Zufallsfunktion wünschen. Im Bereich Übungen hat mich irritiert, dass die von der Einstiegsseite suggerierte Möglichkeit, selber das entsprechende Bild zu wählen, nicht vorhanden zu sein scheint. Bei mir wurde das Bild jeweils automatisch markiert, was, wie oben erwähnt durchaus auch seine Berechtigung hat. Es ist aber anzunehmen, dass das Auswahl-Feature einfach noch nicht implementiert ist, das suggeriert zumindest ein Blick in die entsprechende Rubrik der polnischen Schwester-Seite, auf der man zusätzlich auch noch einen Übungstyp mit schriftlicher Eingabe findet. Mit diesem Modul würde die Seite dann auch noch stärker ihrem in der Einführung formulierten Anspruch gerecht, den Erwerb von Lese- und Schreibkompetenzen zu fördern.
Gefunden in Majstersztyk.
Abgelegt unter: Aussprache,E-Learning / neue Medien,Für Lehrende,Für Lernende,Material für Unterricht
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