Wenn-Als-Umfrage zum Thema Schulzeit

14. September 2013

Im Zusammenhang mit dem Thema Schule wollte ich die Unterscheidung von wenn/als thematisieren. Das Problem ist, dass dieses grammatische Phänomen in normalen Texten nicht in besonders hoher Dichte vorkommt. Einzelne Übungssätze, wie sie in vielen Übungsbüchern vorkommen, stammen oft aus verschiedenen Themenbereichen und haben den Nachteil, dass der einzige Grund, sie zu lesen, die Grammatikübung selbst darstellt.

Um die Grammatikübung besser ins Unterrichtsthema einzubetten, habe ich Aussagen zur Schulzeit geschrieben, in denen jeweils als oder wenn ergänzt werden muss. Zusätzlich sollen die Lernenden jeweils entscheiden, ob die Aussage auf sie zutrifft oder nicht, bzw. nicht zu ihrer Lebensgeschichte passt. Anschliessend an die Grammatikübung sprechen die Lernenden dann zu zweit über ihre Schulzeit, wobei sie das Thema natürlich auch über die Fragen der Umfrage hinaus erweitern können.

Die so entstandene Umfrage ist zwar nicht authentisch, gibt dem Bearbeiten der Sätze aber noch einen anderen Zweck ausser der Grammatik: die Sprechübung wird durch das Nachdenken über die Aussagen und das damit verbundene (Re-)Aktivieren des entsprechenden Wortschatzes vorbereitet.

Das Arbeitsblatt steht unter der Lizenz CC By-SA 3.0 CH (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ch/):

 

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4 Kommentare

  • 1. Eva  |  16. September 2013 um 04:34

    Danke für das Anschneiden dieses Themas, Cornelia. MIch hat es natürlich gleich in den Fingern gejuckt, Konkordanzzeilen mit „als“ und „wenn“ zu erstellen, und ich habe bemerkt, dass sich hierbei Abgründe auftun, vor allem für die verschiedenen Verwendungen und Bedeutungen von „als“. Kein einfacher Unterrichtsgegenstand! Ich habe kurz dein Arbeitsblatt angesehen und festgestellt, dass manchmal mehrere Lösungen möglich sind, da es sich quasi um kontextlose Sätze handelt, wenn ich mich nicht täusche, siehe z.B. der Umzugssatz: wenn jemand öfters umgezogen ist, kann er durchaus sagen „Wenn ich umgezogen bin…“ (oder besser „Jedes Mal, wenn..“ ?). Was ich vor ein paar Jahren mal gemacht habe: SchülerInnen fragen, was sie glücklich macht. Dabei kam „wenn“ automatisch zur Verwendung. Man könnte dies weiterspinnen und sagen: „Erzähl ein bestimmtes Ereignis, um zu illustrieren, wann du mal besonders glücklich warst“. Dir alles Gute! Gruß, Eva.

  • 2. Cornelia  |  16. September 2013 um 05:55

    Liebe Eva

    Du hast natürlich recht, erstens ist das Thema auf einen bestimmten Aspekt reduziert und zweitens ist der Kontext (der hier nicht durch Nachbarsätze, sondern eher an das Zurückdenken an konkrete Situationen gegeben ist) sehr wichtig. Beim Umzugssatz habe ich das sogar explizit in die Lösungen geschrieben. Ein anderes Beispiel ist der Geschichten-Vorlese-Satz, den die Lernenden eigentlich immer als Beispiel bringen. Wenn man von einem speziellen Tag erzählt, geht er natürlich mit als. Das Kontextualisieren der Beispiele ist enorm wichtig und findet bei mir im Dialog mit den Lernenden statt. Damit dieser Dialog ins Rollen kommt, bringe ich beim Einführen von wenn/als immer dieses Beispiel: Der Journalist fragt den Nobelpreisträger für Chemie: Was haben Sie gemacht, ________ das Labor explodierte? Je nach dem, ob man wenn oder als wählt, fällt die Antwort sehr unterschiedlich aus: „Ich habe mich unter dem Tisch versteckt.“ oder „ich bitte Sie, das ist doch wirklich nur ein einziges Mal passiert!“. Beim Bearbeiten der Übung kommen dann eigentlich immer solche Fragen und genau da will ich eigentlich hin 🙂

    Liebe Grüsse

    Cornelia

  • 3. Katharina  |  20. September 2013 um 19:17

    Schöne Idee, werde ich bestimmt mal ausprobieren! Übrigens, wenn ich auf den doxc-Link klicke, bekomme ich ebenfalls ein pdf-Dokument?!

  • 4. Cornelia  |  20. September 2013 um 20:22

    Ja, das war ein Fehler! Hab’s geändert.

    Liebe Grüsse

    Cornelia


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