Durchschnitt

6. September 2012

Manchmal sehe ich etwas und habe sofort eine didaktische Idee. Ein solcher Fall war der Werbespot der Krankenversicherung CSS:

http://youtu.be/YvcNmasx-q4

Dieses Mal habe ich das Material noch nicht selber eingesetzt (passt grad nicht ins Programm), aber mein Vorschlag bezieht sich auf eine A2-Klasse (Für A1.2 könnte ich mir die Arbeit mit dem Video aber prinzipiell auch schon vorstellen).

Einsteigen würde ich mit diesen oder ähnlichen Fragen:

Bitte schätzt und vergleicht in der Gruppe / Bitte schätzen Sie und vergleichen Sie in Ihrer Gruppe:

  • Wie viele Insekten hast du in deinem Leben schon verschluckt?
  • Wie gross ist die Klasse im Durchschnitt (Körpergrösse)?
  • Was denkst du: Wie viele Kilo Früchte isst du pro Jahr?
  • Wie oft lachst du pro Tag?
  • Wie viele Haare hat eine Augenbraue?
  • Wie viel Prozent der Menschen in der Schweiz arbeiten in einem Büro?
  • Wie viele Tage pro Jahr bist du krank?

Wörter, die die Lernenden  evtl. nicht kennen (schätzen, verschlucken, Durchschnitt, Augenbraue) kann man gut durch Beispiele bzw. zeigen erklären (Was schätzt du: wie viele Blätter liegen auf dem Tisch? Ungefähr 10, 2o oder 30? Gut – jeztzt zählen wir. …. Wenn der Wortschatz klar ist, diskutieren die Lernenden die Fragen in der Gruppe. Falls der Komparativ noch nicht bekannt ist, kann man bei dieser Gelegenheit die wichtigsten Formen einführen (mindestens „mehr“ oder „weniger“). Auch „zu + Adjektiv“ bietet sich an (z.B.: Nein, das ist zu wenig! Das ist sicher mehr – Sicher nicht. 100 Haare sind viel zu viel! Ich glaube, es sind weniger).

Die Ergebnisse aus den Gruppen werden im Plenum zusammengefasst. (Wer Lust hat, die Zahlen und mathematischen Operationen auf Deutsch zu repetieren, kann die Durchschnittsgrösse natürlich ausrechnen lassen 🙂 ). Dann kommt das Video als Vergleich ins Spiel (evtl. nur bis 0.23 zeigen) und zwar mit folgenden Fragen:

Welche Informationen gibt das Video …?

  • zum Verschlucken von Insekten
  • zur Grösse
  • zum Essen von Früchten
  • zum Lachen
  • zum Arbeitsort
  • zum Kranksein

Sowohl im Text als auch im Bild!

Die Lernenden sehen des Video 2-3 Mal. Es ist ja schön kurz. Bei der anschliessenden Auswertung soll es nicht nur um die  Informationen aus dem Kommentar gehen (300 Gramm, 1.71 m, 73 kg, 400 mal am Tag, 200 Haare, drei Viertel arbeiten im Büro, 8 Tage im Jahr krank) …, sondern auch um die Botschaft, die die Bilder tragen). Der Wortschatz aus dem Kommentar sollte durch die Gruppenarbeit schon weitgehend vorentlastet sein, für die Bilder braucht es etwas mehr. Mit Wörterbuch und Hilfestellung der Lehrperson für A2-Kurse ist das meiner Meinung nach gerade richtig.

Falls das Sprachniveau der Lernenden tief ist, könnte man vielleicht einfache Beschreibungen der Szenen abgeben, die die Lernenden zuerst in die richtige Reihenfolge bringen müssen und dann den Aussagen aus dem Kommentar gegenüberstellen.

Beispiele für Beschreibungen von einzelnen Szenen:

  • Es ist morgen. Eine Frau hat eine Kaffeetasse in der Hand und gähnt. Durch das Fenster sieht man ein Flugzeug.
  • Feuerwehrmänner löschen ein Feuer.

Wörter, die die Lernenden nicht verstehen, können sie so durch das Bild erschliessen (z.B. gähnen).

Wenn die Lernenden nicht wissen, wer oder was die CSS ist (in der Schweiz lebende Lernende wissen das aber sicher zum Teil), kann man evtl. auch diskutieren, für welches Produkt der Spot wirbt. Aber das ist vielleicht auch zu trivial.

Wie gesagt: selber habe ich das Material gar noch nicht eingesetzt. Falls ihr das tun solltet, sind eure Erfahrungen also ganz besonders willkommen.

 

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