DACH(L)-Prinzip
22. April 2012
2009 habe ich über das DACH(L)-Prinzip geschrieben und vor allem moniert, dass man darüber im Netz nur sehr wenig Relevantes findet. Inzwischen ist DACH(L) präsenter als auch schon. Dazu unten mehr.
Was das DACHL-Prinzip eigentlich ist, kann man beim IDV nachlesen:
„Das DACH(L)-Prinzip bedeutet die grundsätzliche Anerkennung der Vielfalt des deutschsprachigen Raumes und die Bezugnahme auf mehr als ein Land der Zielsprache Deutsch […]“
… und zwar durch …
“ […] die gleichwertige Einbeziehung der unterschiedlichen sprachlichen und landeskundlichen Dimensionen des deutschsprachigen Raumes […]“.
Mehr Hintergründe findet man in den folgenden online verfügbaren Unterlagen (Auf nur als Print-Version verfügbares Material gehe ich hier nicht ein, weil sich der Beitrag an Leute richtet, die sich einen ersten Einblick verschaffen wollen. Der Weg in die Bibliothek lohnt sich aber natürlich für eine Vertierfung. Die Literaturverzeichnisse der untenstehenden Publikationen bieten einen guten ersten Einstieg.
- Landeskunde unter einem DACHL – E-Mail-Interview mit Wolfgang Hackl. In: Ö-DaF-Mitteilungen 2/2007, S. 19-24.
- Hägi, Sara: „DAS DACH(L)-ABCD – KURZ VORGESTELLT„. In: AkdaF-Rundbrief 62/2011.
- Pepe, Rafaella: Das DACHL-Konzept in Lehrwerken. Vortrag an der XIV. Polnischen Deutschlehrertagung Gleiwitz, 23./24. August 2010. In: AkDaF-Rundbrief 61/2010. Abgelegt auf pepe-edu.ch.
- Beim AkdaF findet auch die Folien zu einem Referat von Thomas Studer, der an der Generalversammlung vor zwei Jahren zu Lehr- und Lernzielen in der Landeskunde aus DACHL-Sicht gesprochenhat. Er zeigt zum Beispiel auf, dass die sinnvolle Gewichtung von Varietäten je nach Zielgruppe unterschiedlich ausfällt (Folie 5).
Zur Sichtbarkeit des DACHL-Prinzips im Internet hat aber vor allem der Webseiten-Wettbewerb des IDV beigetragen (Infoblatt mit den Kriterien des Wettbewerbs. (Leider konnte ich es beim IDV nicht mehr finden, deshalb hier der Googlelink)).
Auf den Seiten des georgischen Deutschlehrerverbandes (Platz 3) findet man ein ganzes Kapitel zu DACH(L) mit Links zur Plurizentrik und zu den deutschsprachigen Ländern , beim ungarischen Deutschlehrerverband (Platz 2) wird man in verschiedenen Varietäten begrüsst und bekommt einen guten Überblick über Medien aus den DACH-Ländern und der Gewinner, der bosnische Deutschlehrerverband, hat die Österreich, Deutschland und der Schweiz konsequent in seinen visuellen Auftritt einbezogen.
Die DACHL-Perspektive kommt bei den genannten drei Verbänden vor allem in Bezug auf die Links und die Gestaltung der Webseite zum Ausdruck. Das waren auch wichtige Kriterien für den Wettbewerb. Unterrichtsvorschläge habe ich auf den ersten Blick keine gefunden. Interessant wären aus meiner Sicht vor allem Vorschläge, die die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den deutschsprachigen Ländern dazu nutzen, Vergleiche (zwischen den DACHL- aber auch den Herkunftsländern bzw. -sprachen zu ermöglichen. Denn meiner Ansicht nach sollte es ein wichtiges Ziel der Berücksichtigung der Vielfalt im deutschsprachigen Raum sein, eigenständiges Verstehen sprachlicher und kultureller Art möglich zu machen oder zumindest anzubahnen. Das wäre doch ein schönes Thema für den nächsten IDV-Wettbewerb.
Abgelegt unter: Für Lehrende,Landeskunde,Theorie
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