DaF-Blog

Berlin-Folgen

19. Mai 2011

Dieser Beitrag ist der 500. Artikel, der in den knapp 6 Jahren, in denen es dieses Blog jetzt gibt, erschienen ist. Da passt es doch gut, dass ich das Thema dieses Artikels gewissermassen geschenkt bekommen habe und zwar von einer Namensvetterin aus Berlin. Der Hinweis auf die Berlin-Folgen der TAZ stammt von Cornelia Brückner.
Jede Woche wird ein anderer Berliner oder eine andere Berlinerin vorgestellt, wie im folgenden Beispiel.

Navena Widulin: Die Präparatorin from berlinfolgen on Vimeo.

„Navena Widulin wird 1972 in Cottbus/DDR geboren. Die Mutter ist Spediteurin, der aus Sibirien stammende Vater Philosoph und Dolmetscher. Mit dem naturverbundenen Vater ist sie in den Ferien mit dem Schlauchboot unterwegs und ernährt sich dabei ausschließlich von Beeren, Früchten, Fischen, Krebsen und Fröschen. In dieser Zeit werden die Weichen für ihre spätere Berufswahl gestellt. 1993 fängt sie als medizinische Präparatorin in der Pathologie des Berliner Universitätsklinikums Charité an. Seit 1998 ist sie Konservatorin und Präparatorin im Medizinhistorischen Museum der Charité. Kernstück des Museums ist die Präparatesammlung, die auf Rudolf Virchow (1821 bis 1902) zurückgeht. Die Sammlung umfasst heute circa 10.000 Feucht- und Trockenpräparate. 2000 und 2001 hilft sie über die UNO in Bosnien bei der Exhumierung von Leichen aus den Massengräbern zur Klärung von
Kriegsverbrechen.“

www.taz.de/berlinfolgen
www.2470media.com

Geplant sind insgesamt 52 Folgen. Vorbild war One in 8 Million der New York Times (das ich hiermit allen Englischlehrern wärmstens empfehlen möchte 🙂 ). Die Berlin-Folgen findet man ausser auf der Webseite der Taz auch bei Vimeo, dort habe ich auch den Embed-Code für das obige Beispiel her.

Einsatzmöglichkeiten
Im Moment sind es zwar erst 9 Videos, da es aber in absehbarer Zeit mehr werden, eignet sich das Material gut für alle möglichen Wahlaufgaben. Der einfachste Unterrichtsvorschlag könnte so aussehen: Die Lernenden wählen sich eine Person, schauen sich das Porträit zuhause oder im Computerraum an und stellen ihre Person anschliessend kurz vor. Darüber hinaus müssen sie auch begründen, warum sie sich für diese Person entschieden haben. Die Beschreibungstexte (siehe das Beispiel oben) können beim Verstehen odrr als Kontrolle dienen.

Mich reizt an den Berlinfolgen aber besonders, dass die Interviewfragen herausgeschnitten wurden. Deshalb eignen sie sich wunderbar dazu, die Interviewfragen zu rekonstruieren. Natürlich sind die Lösungen nicht immer eindeutig, aber der Vergleich von Interviewfragen selbst kann auch ein lohnenswerter Teil der Übung sein. Zum Beispiel können die Lernenden in Gruppen Fragen zu verschiedenen Interviews erarbeiten. Anschliessend werden die Fragen und das dazugehörende Video ausgetauscht und die Gruppen geben einander Feedback.
Wem das freie Formulieren der Fragen für seine Lernergruppe zu schwer erscheint, kann den Lernenden die Fragen selber vorgeben. Die Lernenden bringen sie dann entweder in die richtige Reihenfolge oder wählen aus einer Auswahl von Fragen die zum Interview passenden aus.

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