Yomunda – Wie schwierig ist der Text

16. Januar 2011

Yomunda ist eine Suchmaschine für deutschsprachige Texte, die sich an an Lernende und Lehrende richtet. Man kann nicht nur wie in einer normalen Suchmaschine nach Stichworten suchen,  sondern zusätzlich sein Sprachniveau angeben und die Texte nach Schwierigkeit des Wortschatzes, der Grammatik oder einer Kombination von beidem sortieren lassen. Bei den Suchresultaten wird jeweils angegeben, wie viel Prozent des Vokabulars man auf dem jeweiligen Niveau verstehen können sollte, und wie schwierig Grammatik und Text relativ zum gewählten Niveau sind. Wenn man auf „linguistische Detailanalyse“ klickt, erhält man zu jedem Text eine Liste, mit Wörtern, die man auf dem gewählten Niveau wahrscheinlich kennt, welche sich zu lernen lohnen und welche man nachschlagen sollte, weil sie im Text häufig sind. Mitgeliefert wird auch eine Zusammenfassung grammatischer Strukturen.  Hier findet ihr ein Beispiel für so eine Analyse.

Erfasst sind bisher Texte aus ad.doubleclick.net, fragen.focus.de, wetter.focus.de, www.bild.de, www.focus.de, www.goethe.de, www.magazine-deutschland.de, www.spiegel.de, www.sueddeutsche.de. Publikationen aus der Schweiz oder Österreich sind (noch?) keine dabei. Mit yomunda customized soll man auch eigene Texte hochladen und analysieren lassen können, aber Bedingungen zur Nutzung sind noch nicht angegeben. Eine Kontaktadresse, unter der man weitere Informationen einholen kann, ist hier zu finden.

Entwickelt wurde yomunda von Linguisten aus Tokyo, Mannheim und Zürich. Geplant sind auch eine englische und eine japanische Version.

Nützlich wäre so ein Tool vor allem für autonome Lernende und Lehrer, die mit authentischem Material arbeiten wollen. Man sollte natürlich nicht vergessen, dass die Schwierigkeit eines Textes nur schwierig vom Leseinteresse (im Unterrichtskontext wäre das die zu lösende Aufgabe) zu trennen ist. Trotzdem gibt es natürlich so etwas wie eine textimanente Textschwierigkeit. Interessant finde ich vor allem die automatisch generierte Wortschatzliste, hinter der ich eine Frequenzanalyse kombiniert mit dem Abgleich mit einer Niveauwortschatzliste vermute.

Für längere Recherchen hatte ich leider keine Zeit, aber der erste Eindruck ist vielversprechend und empfehle, den Prototyp (Link am Anfang der Seite) auszuprobieren. Mich interessiert vor allem, was weiter mit dem Tool passiert.

Via Tweet vom GI Ägypten

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12 Kommentare

  • 1. Eva Lacroix  |  17. Januar 2011 um 06:26

    Hört sich gut an, Cornelia! Werde ich mal näher ansehen. Und „a guets neus, gell?“
    Eva.

  • 2. Cornelia  |  17. Januar 2011 um 07:10

    Du bist aber schnell! „Es guets nöis“ wünsche ich dir auch!
    Cornelia

  • 3. Cornelia  |  17. Januar 2011 um 07:56

    Eine weitere Besprechung zu yomunda: http://alexandergrintsevich.wordpress.com/2011/01/16/yomunda-suchmaschine-und-online-analysewerkzeug-fuer-lesetexte-deutsch-als-fremdsprache-von-prof-willi-lange-waseda-university-yokohama/

  • 4. Mario  |  17. Januar 2011 um 11:40

    Klingt gut, aber:

    Erfasst sind bisher Texte aus ad.doubleclick.net, …

    ad.doubleclick.net ist ein Werbenetzwerk, über das bspw. Google Anzeigen ausgeliefert werden.

  • 5. Cornelia  |  17. Januar 2011 um 19:49

    Diese Angaben stammen aus der Impressumzeile am Ender der Seite.

  • 6. semtracks  |  21. Januar 2011 um 14:49

    Vielen Dank für die Rezension! Wir haben yomunda_customized nun für alle freigeschaltet.Nach einer Anmeldung kann man nun eigene Texte hochladen und analysieren lassen. In Kürze werden wir auch geeignete Schweizer Zeitungen in yomunda aufnehmen. Die Plurizentrizität ist uns natürlich auch wichtig…

    Herzliche Grüße vom semtracks-Team!

  • 7. semtracks  |  30. Januar 2011 um 14:12

    Schweizer Zeitungen sind jetzt integriert!

    Herzliche Grüße vom semtracks-Team!

  • 8. Karin Bauer-Weisenstein  |  30. Januar 2011 um 15:40

    Hallo Cornelia

    Um auszuprobieren, wie das funktioniert, habe ich mal nur A1, ohne Thema, und mit Schwerpunkt Vokabeln eingegeben und als erste Ergebnisse etliche aus 20minuten, und blick.ch bekommen. Das heisst, inzwischen gibt es auch Texte aus Schweizer Quellen.

    Vielen Dank für den Hinweis und für alles, was du sonst veröffentlichst.

    Grüsse aus Mellingen,
    Karin

  • 9. Cornelia  |  30. Januar 2011 um 16:23

    Hallo Karin!
    Es guets Nois!

    Wie du siehst, habe ich ca. 1.5 Stunden vor deinem Post die Nachricht erhalten, dass Schweizer Zeitungen integriert sind (Blick, 20-Minuten, Nzz und Tagi), aber so schnell war ich beim Freihalten nicht.

  • 10. Monika  |  28. April 2011 um 20:35

    Ich brauche eure Hilfe!!!!!!!!!Das ist fuer mich sehr wichtig!!
    Wir möchten mit unseren Schülern das Thema Reise und Tourismus behandeln. Statt langweiliger Texte aus dem Lehrwerk wollen wir anhand von authentischen Aussagen deutschsprachiger Muttersprachler Gebrauch machen. Im Voraus bedanken wir uns für Eure Aufmerksamkeit! Keine Angst es dauert nur 5 Minuten
    Reisen und Tourismus
    1. Wohin reisen die Deutschen am liebsten?
    2. Wie viel Geld geben die Deutschen durchschnittlich für die Reisen pro Jahr aus?
    3. Welche Orte empfehl ihr den Ausländern als sehens(besuchs)wert und warum?
    4. Wie reisen die Deutschen am häufigsten? Mit dem Bus, Auto, Zug, Flugzeug oder trampen sie?
    Schreibt bitte unter Eurem Text :
    Vornamen
    Ort
    Alter

    Vielen Dank!

  • 11. Cornelia  |  28. April 2011 um 23:39

    Liebe Monika

    Schau bitte hier: http://cornelia.siteware.ch/blog/wordpress/2011/04/28/authentische-aussagen-zum-thema-reisen-gesucht/comment-page-1#comment-262432

  • 12. Franz  |  14. Februar 2012 um 18:34

    Danke für die ausführliche Rezension. Das ist mal ein Link den wir unseren Schülern auf jeder Fall weiter geben werden.
    Da die Schüler immer wieder auf der Suche nach neuen Texten zum üben sind, wird Yomunda da bestimmt weiter helfen. 🙂


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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