Mitbewohner gesucht

9. November 2010

Getreu meiner Maxime, dass man auf Youtube alles findet, wenn man nur lange danach sucht, habe ich mich diesmal nach Wohnungsannocen umgesehen und auch zwei schöne gefunden.


Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=7K_nyY4NLW0

Mein Didaktisierungsvorschlag:

  • Kriterien für die WG-Suche erarbeiten, zum Beispiel
    • zur Wohnung als Ganzes
      • in welchem Stockwerk
      • wie viele Mitbewohner
      • ob es ein gemeinsames Wohnzimmer gibt,
      • ob es eine Raucher  oder Nichtraucher-WG ist,
      • welche Ausstattung die Küche oder das Bad haben soll
    • zum eigentlichen Zimmer
      • Preis,
      • Grösse,
      • Atmosphärisches (hell, hohe Räume)
      • Extras wie Internet oder Fernseher
    • zur Lage
      • Zugang zum ÖV
      • Distanz zur Uni
      • Einkaufsmöglichkeiten
      • Lärmbelastung
    • etc.
  • Jeder schreibt seinen persönlichen WG-Wunschzettel mit Kriterien die unbedingt und solchen, die wenn möglich erfüllt sein müssen.
  • Diese Wunschlisten können sich die Teilnehmer in Kleingruppen (2-3 Personen) gegenseitig vorstellen, und dabei Gemeinsamkeiten und vergleiche finden oder begründen, warum dass für sie wichtig ist.
  • Jetzt sehen alle das obige Video zwei bis drei Mal und machen sich Notizen, was zu ihrer Wunschliste passt und was sie evtl. noch fragen müssten.
  • Anschliessend diskutieren die Teilnehmer wieder in derselben Kleingruppe miteinander. Diesmal sprechen sie darüber, zu wem die Wohnung passt. Dazu müssen sie über das sprechen, was sie gesehen und gehört haben.  Am besten führt man dazu noch ein paar Redemittel ein, die man bei Unsicherheit benützen kann (ich glaube, ich bin mir nicht ganz sicher …). Bei Unsicherheiten kann die Lehrperson helfen.
  • Im Plenum kann man dann ermitteln, zu wem das Zimmer am besten passt.
  • Anschliessend oder Alternativ können die Lernenden E-Mails entwerfen, in denen sie ungeklärte Fragen stellen oder um einen Besichtigungstermin bitten.

Natürlich kann man die Kriterienliste vom Anfang auch selber mitbringen. So kann man sicherstellen, dass der Wortschatz des Videos schon vorkommt und dass die Liste gut mit dem Video übereinstimmt. Die von den Lernenden generierte Liste hat aber den Vorteil, dass das ganze authentischer wird. Schliesslich findet man selten auf Anhieb eine Wohnung, wo gleich alles auf Anhieb passt und auch in Anzeigen steht meistens nicht alles drin, was man gerne wissen möchte. Beim Sammeln kann man aber natürlich ein wenig steuern (zum Beispiel durch die „Zwischentitel“).

Das andere Wohnungspartnersucheanzeigevideo ist dieses hier: http://www.youtube.com/watch?v=yaVQEjdtR4w

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7 Kommentare

  • 1. Ralf  |  10. November 2010 um 09:57

    Liebe Cornelia,

    eine sehr schöne Unterrichtsidee. Hier sieht man wieder einmal, dass der Unterrichtsstoff für DaF sprichwörtlich „auf der Straße“ liegt (hier im Internet). Sicherlich hat (wird) diese „Stunde“ deinen Lernern viel Vergnüge bereitet (bereiten). Lustig wäre es natürlich auch, wenn man als Rollenspiel ein WG-Aufnahmegespräch spielt. Hier könnte man die „Aufnahmekriterien“ auch etwas „unseriös“ formulieren, damit die Diskussion mehr Spaß macht.

    Gruß
    Ralf

  • 2. Cornelia  |  10. November 2010 um 16:15

    Genau so habe ich die Einheit noch nie durchgeführt. Ich habe das entsprechende Niveau im Moment nicht und das Video gerade erst gefunden 🙂

    Das Prinzip (Lernende sammeln Kriterien, die sie dann auf einen Text, einen Hörtext oder auch einen Beitrag von anderen Lernenden anwenden) habe ich aber schon oft auf verschiedenen Niveaus erfolgreich angewendet.

    Auf B1/B2 klappt es zum Beispiel gut, wenn jeder eine Zeitschrift oder eine Lektüre vorstellen muss. Die Lernenden erstellen zuerst für sich ein Leseprofil (das auch fiktiv sein kann) und stellen dann entsprechende Fragen. Nach den Präsentationen, die ich normalerweise im Messesystem organisiere (http://cornelia.siteware.ch/blog/wordpress/2008/02/23/prasentieren-im-messesystem), gibt es dann noch in Gruppen eine Runde, wo die Lernenden ihre Leseprofile und die dazu passenden Zeitschriften oder Lektüretipps kommentieren.

    Für A1/A2 sind auch Ausflugs- und Reiseziele geeignet. Die Lernenden erfinden Personen mit bestimmten Bedürfnissen, Hobbies etc (Peter möchte im Februar in DACH Ferien machen, aber nicht Skifahren). In Deutsch Perfekt gibt es immer wieder kurze Texte mit Ausflugs- und Urlaubszielen in DACH. Daraus kann man eine Auswahl zusammenstellen. Wie oben besteht natürlich die Gefahr, dass es kein passendes Angebot gibt, aber so ist nun mal das Leben 🙂

    WG-Aufnahme-Gespräche habe ich auch schon gemacht. Das funktioniert ganz gut, vor allem bei Austauschstudenten, die gerade dringend eine Wohnung suchen 🙂
    Um die Fantasie anzukurbeln, juble ich den Teilnehmern Rollenkarten mit bestimmten Eigenschaften oder Anforderungen unter. Wenn möglich, lasse ich die Lernenden diese Eigenschaften mitproduzieren.

  • 3. Lola  |  11. November 2010 um 12:10

    Ganz tolle Idee!!! Werde ich sofort ausprobieren. überhaupt finde ich deinen Blog SUPER.

  • 4. Cornelia  |  11. November 2010 um 14:37

    Das freut mich. Wenn du Lust hast, dann schreib doch wieder hierher, wie’s gelaufen ist.

    Liebe Grüsse

    Cornelia

  • 5. Gedeckte Tische aus aller&hellip  |  17. Dezember 2010 um 18:56

    […] oder einem anderen Beitrag arbeiten kann. Sozusagen „Kriterienprinzip“. Mehr davon – http://cornelia.siteware.ch/blog/wordpress/2010/11/09/mitbewohner-gesucht. Ich möchte aber eine Aufgabe präsentieren, an der ich und meine TN mit Hilfe dieses Prinzips […]

  • 6. Anne  |  12. Oktober 2012 um 07:39

    Auch von mir erst mal vielen Dank für die super Ideen!

    Ich habe die Einheit heute mit koreanischen Studenten durchgeführt. Das Rollenspiel kam sehr gut an. Aber in Südkorea ist das Prinzip WG gänzlich unbekannt, und sowieso wohnen die meisten sehr (!) lange bei ihrer Familie.
    Ich habe die Kriterien erarbeiten lassen, aber wegen dieser kulturellen Unterschiede fiel es den Studenten sehr schwer. In einer solchen Situation hätte ich besser die Kriterien vorgeben sollen.

  • 7. Cornelia  |  13. Oktober 2012 um 22:52

    Liebe Anne

    Vielen Dank für diesen Erfahrungsbericht!


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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