Audio transkribieren
21. März 2010
Zur Nachbereitung von Hörtexten sind Transkriptionen oft sehr hilfreich. Es gibt einige Audiomaterialien, zu denen auch Transkriptionen existieren, aber hin und wieder möchte ich den Lernenden eine Transkription zu einem Hörtext zur Verfügung stellen, zu dem es keine gibt und schreibe sie dann selbst.
Wenn man das mit den üblichen Tools macht (Textverarbeitung und Audioplayer auf dem Computer) hat man das Problem, dass man dauernd zwischen den Applikationen und als Folge davon zwischen Tastatur und Maus wechseln muss. Das verlangsamt den Prozess. Spezialisierte Transkrioptionssoftware schafft hier Abhilfe. Das Gehörte in Geschriebenes umsetzten muss man zwar immer noch selbst, aber die Software erlaubt es in der Regel, das Abspielen der Tonspur mit der Tastatur oder einem Fussschalter (der allerdings nicht ganz billig ist), zu steuern. Meistens gibt es noch einige Extras wie automatisches Einfügen der Zeit, verlangsamtes oder beschleunigtes Abspielen und Zurückspringen um ein paar Sekunden bei jedem Betätigen des Abspielknopfes.
Die Programme unterscheiden sich in der Komplexität und im Funktionsumgang. Für sprachwissenschaftliche Transkriptionen (z.B. für Konversationsanalyse), in denen man auch Phänomene wie ins Wortfallen etc. festhalten will, eignet sich ein Tool wie Exmeralda.
Für eine Transkription für den Unterrichtsgebrauch reicht ein einfacheres Werkzeug wie F4 vollauf. Das Programm kann gratis heruntergeladen werden, die Macher bitten aber um eine Förderspende in der Höhe von 10 Euro. Es gibt zudem eine etwas im Umfang reduzierte Webversion, die mit Firefox und Safari, nicht aber mit dem IE funktioniert. Ein kleiner Nachteil von von F4 ist, dass man damit nur Audio und Video-Tonspuren öffnen kann, die auf dem eigenen Rechner liegen. Falls man ein Youtube-Video transkribieren will, kann man sich Notfalls mit einem Youtube-zu -mp3-Konverter behelfen.
Abgelegt unter: E-Learning / neue Medien,Für Lehrende
4 Kommentare
1. adrian | 21. März 2010 um 18:28
Vielen Dank! Sehr nützlich!
LG
adrian
2. Cornelia | 21. März 2010 um 20:31
Immer gern! Liebe Grüsse, Cornelia
3. Thorsten Dresing | 19. Mai 2010 um 09:13
Hallo Cornelia,
es gibt auch eine kostenfreie f4 Version mit der sich direkt Videos öffnen lassen! (f4media, f4 v4 bzw. transcriptions für den Mac).
Viele Grüße
Thorsten Dresing
4. Heiko | 3. August 2010 um 09:41
Für Konversationsanalysen mit Notierung in Partiturschreibweise empfiehlt sich auch das Programm HIAT-DOS-Programm von Ehlich und Rehbein. Wobei Exmeralda deutlich aufgeräumter und moderner wirkt.
Für reguläre Transkriptionen ist F4 wirklich sehr empfehlenswert! Läuft stabil und ist sehr einfach in der Handhabung.
Beste Grüße,
Heiko