Intercom

2. März 2010

Intercom ist ein Lingua2-Projekt. Unter dem Moto „You don’t speak all the languages of the European Union? Still, you are certainly capable of understanding“ werden 4 Module zu den Sprachen Deutsch, Griechisch, Bulgarisch und Portugiesisch angeboten. Die Module existieren parallel zu einander und man kann jederzeit hin- und herwechseln. Für Bulgarisch und Griechisch gibt es auch Module zum (zumindest rezeptiven) Erlernen der Schrift.

Die Erklärungssprachen sind Englisch und Französisch. Die Module leiten zum selbständigen Entdecken der Sprachen an und setzen dabei auf anders bei üblichen Interkomprehensionsansätzen weniger auf Sprachverwandschaft und linguistische Ähnlichkeit als vielmehr auf den Einsatz von allgemeinem Weltwissen, Strategien wie die Benutzung von Bildern etc.

Im Modul „Preparing a typical dish“ kann man ein neues Rezept kennenlernen. Aufgrund eines Bildes wird man dazu aufgefordert, sein Wissen über eine bestimmte Speise zu aktivieren und dann mit Hilfe der Wikipedia und der Bildsuche mehr Informationen dazu einzuholen. Aufgrund des Wissens über Mengenangaben kann man dann die Bestandteile eines Rezeptes erschliessen etc.

In der Seitenleiste erhält man immer wieder Tipps was man tun könnte oder einzelne Strategien werden bewusst gemacht.

Ausprobiert habe ich es mit Bulgarisch und Griechisch, die ich beide nicht kann. Im Fall von Bulgarisch habe ich auch die Schrift nie gelernt. Mein Fazit ist: es funktioniert tatsächlich, ist aber mühsamer als mit Portugiesisch, da ich zwei andere romanische Sprachen spreche.

Je weniger Bezug man zu einer Sprache hat (zum Beispiel wenn man kaum kyrillisch lesen kann), desto anfälliger sind allerdings auch die Strategien (zum Beispiel wenn zu der Speise, um die es geht, in der Wikipedia der Eintrag sich um ein Dorf statt um etwas essbares zu handeln scheint und er nicht mit anderen Sprachversionen vernetzt ist. Viellicht steht ja doch was dazu im Text, aber ohne Bild ist das nicht wirklich einfach rauszukriegen. Aber das eine bestimmte Strategie doch nicht zum Ziel führt, ist im echten Leben nun mal so 🙂 und für Griechisch hat diese bestimmte Strategie einwandfrei geklappt.

Mir hat das Modul neue Ideen für Aufgaben zu authentischen Materialien gegeben (Bisher habe ich vor allem mit Zeitungen gearbeitet) und auch den „Selbstversuch“ mit einer unbekannten Sprache kann ich nur empfeheln.

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4 Kommentare

  • 1. Cornelia  |  2. März 2010 um 16:13

    In Intercom versteckt sich der deutsche Inhalt übrigens hinter der österreichischen Flagge (ganz rechts).

  • 2. Joachim  |  2. März 2010 um 17:34

    mmh österreichische Flagge ist zwar auf den Inhaltsseiten da und man kann sie auch gut anklicken, an der Sprache der Inhalte ändert das allerdings nicht wirklich viel. Es sei denn die Österreicher sprechen nun lieber Englisch

  • 3. Joachim  |  2. März 2010 um 17:46

    Nachtrag, ok Konzept des Projekts dann doch irgendwann begriffen 🙁 es geht ja tatsächlich nur um einige (wenige) Wörter im englisch- oder französischsprachigen Text…

  • 4. Cornelia  |  2. März 2010 um 20:38

    Wenn du ein Modul ganz durchklickst, sind es dann doch schon einige Wörter. Hauptsächlich geht es aber ja auch um übertragbare Lernstrategien für (absolute) Anfänger und das ist schon sinnvoll, den viele Lernende, die man das erste Mal mit dem echten Web oder einem echten Text konfrontiert verlieren den Kopf und verstehen erstmal gar nichts mehr.


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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