Wie viele Fernsehsender hat auch 3 Sat inzwischen eine Mediathek, in denen man ausgestrahlte Sendungen nachsehen kann.
Leider fehlt die Sendung Schweizweit (Hochdeutsch synchronisierte Sendungen aus der Schweiz), aber dafür gibt es Nano, eine der besten deutschsprachigen Wissenschaftssendungen (finde zumindest ich). Mann findet sowohl ganze Sendungen wie auch Teile von Sendungen, kann die Suche nach Datum eingrenzen und mit Stichworten suchen. Mit dem Stichwort „Schweiz“ habe ich unter anderem diesen Beitrag über den Gletschergarten in Luzern gefunden:
Zusätzlich existiert auch eine praktische Suche nach Rubriken. Wenn man dort die Rubrik Sprache wählt und die Suche auf die Sendung nano eingrenzt findet man diesen Beitrag zur Dialektförderung an Kölner Grundschulen.
Schade ist nur, dass man die Artikel nicht auch gleich mit embed-Codes anbietet. Dafür kann man die Filme aber unkompliziert herunterladen, und das ist auch nicht zu verachten.
5 Kommentare 13. Mai 2009
Übers Wochenende war ich in Deutschland und habe anstelle anderer Souvenirs einige sprachliche Fundstücke und andere Erkenntnisse mitgebracht. Aktionen nennt man im fernen Deutschland zum Beispiel Angebote (Heute im Angebot …), Rolltreppen werden als Fahrtreppe betitelt (zumindest bei den Münchner Verkehrsbetrieen) und Temporärbüros kommen als Zeitarbeitsfirmen daher.
Englische Wörter sind auch in Deutschland nicht gerade selten, aber immerhin wurde in der Münchner U-Bahn statt für die Cashkcard für die GeldKarte geworben (die Binnengrossschreibung ist nicht auf meinem Mist gewachsen). Hübsch fand ich auf Stellenanzeigen die Lösung nach einem „Ingenieur (m/w)“ zu suchen. In der Schweiz sind vor allem komplexe Konstruktionen mit Binnen-I gebräuchlich, die ziemlich schwerfällig wirken.
Dass man Randen rote Beete nennt, wusste ich zwar schon länger, aber als ich dann im Resaurant eine rote-Beete-Suppe bestellte, wollte mir ganz unvermutet das Wort „Randen“ über die Lippen rutschen, obwohl das Wort ja gar nicht auf der Karte stand. Plötzlich stellte sich dann auch die Frage, wie man um alles in der Welt in Deutschland einen Tee Crème bestellt. Tee mit Milch schien mir fast schon zu banal. Tee Crème klingt da irgendwie nach mehr.
Dialekt bekam ich fast keinen zu hören, wenn schon am ehesten mundartlich eingefärbtes Hochdeutsch. Der Umgang mit dem Dialekt ist für mich einer der frappierendsten Unterschiede zur Schweiz. Im Alltag ist er – egal ob im Umgang mit Freunden oder mit Fremden – bei uns nicht wegzudenken und auch wenn ich – zum Beispiel mit Fremdsprachigen – Hochdeutsch spreche gibt es vereinzelte Dialektinseln wie Grüezi, Meric und en Guete. Gerade letzteres könne man auf Bayrisch eigentlich auch sagen, erzählte mir der Vater eines Freundes. Aber „en gueten“ benütze man nur im engsten Freundeskreis, da die Zugewanderten es nicht verstünden. Solche Rücksichten nimmt in der Schweiz definitiv keiner und ich glaube auch nicht, dass die Kommunikation an solchen hochfrequenten und ritualisierten Floskeln scheitert.
Sehr positiv überrascht haben mir die Biergärten. Ich wusste nicht, dass man dort sein Essen selber mitbringen darf und nur die Getränke kaufen muss. Das ist wirklich praktisch!
11 Kommentare 13. Mai 2009
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