Weihnachtsgebäck: Guetzli

11. Dezember 2008

Typisch für die Weihnachtszeit in der Schweiz sind die Guetzli. Über das Wort  habe ich schon einmal geschrieben, Ralf vom Landeskundeblog und seiner Klasse zuliebe geht es diesmal mehr um die Sache selbst.

Guetzli kann man natürlich kaufen. In den Bäckereien sind sie ziemlich teuer. Die Grossverteiler (Migros und Coop) verkaufen natürlich auch Weihnachtsguetzli, aber ich finde sie deutlich weniger gut. Das ist dann halt Massenproduktion. Wer nicht alles selber machen will, kann Fertigteige kaufen und die Guetzli selber auswallen (schweizerisch für Teig ausrollen), ausstechen, verziehren und backen.

Ich backe meine Guetzli aber immer noch selbst, und ich glaube, das machen viele Schweizer und Schweizerinnen so.

Zu den Traditionellen Guetzli gehören Zimststerne, Spitzbuben, Mailänderli, Brunsli und Makrönli. Bei Flickr findet ihr viele schöne Bilder dazu. Am liebsten mag ich Zimtsterne. Das Guetzli besteht aus Eiweiss, Mandeln, Zucker und ein bisschen Zimt. Der Teig wird auf Zucker ausgewallt. Die ausgestochenen Guetzli lässt man zuest antrocken und dann backt man sie. Bei meiner Zimtsternversion kommt die Glasur erst nach dem Backen auf das Guetzli. Sie besteht aus Puderzucker und Kirsch (ein Schnaps) oder aus Puderzucker, Wasser und Zitronensaft. Auch sehr lecker sind Spitzbuben. Für jedes Guetzli baucht man einen unteren und einen oberen Teil. Der obere hat ein Loch drin. Nach dem Backen gibt man Konfitüre auf den Unterteil, setzt den oberen Teil drauf und bestreut das ganze mit Puderzucker.

Einige Guetzli sind mit bestimmten Regionen verbunden, zum Beispiel die Chräbeli (ein Guetzli mit Anis) mit der Stadt Baden, aus deren Nähe ich komme. Die Brunsli (ein Schokoladeguetzli) kommen ursprünglich aus Basel.

Christstollen gibt es bei uns eher weniger und der Panettone kommt eigentlich aus der Südschweiz beziehungsweise aus Italien. Aber man kann diese Dinge bei uns in den Läden kaufen und sie werden auch gerne gegessen. Italienisches Essen ist in der Schweiz sowieso generell beliebt.

Eine weitere Süssigkeitenbesonderheit, die mir einfällt, sind die Weihnachtsbaumdekorationen aus Schokolade. Es gibt sie in allen möglichen Formen: Kugeln, Tannzapfen, Stiefel, Mäuse, Samichläuse (Nikoläuse) etc. Sie sind in bedruckte Alufolie eingepackt und haben oben zwei Goldfädchen, mit denen man sie an das Bäumchen binden kann. Diese Art der Dekoration hält nicht immer lange….

So, jetzt fällt mir nichts mehr ein. Nachfragen könnt ihr aber natürlich immer gerne.

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5 Kommentare

  • 1. Arna  |  12. Dezember 2008 um 22:54

    Mmmmm… lecker. Ich mag Zimtsterne-Gluetzli!
    Danke für die ausführliche Erklärung!
    LG Arna

  • 2. Ralf  |  13. Dezember 2008 um 13:48

    Nun habe ich endlich Zeit, dir für die schnelle Antwort zu danken. Hier bei mir duftet es gerade nach Plätzchen, die meine Frau und Tochter gemeinsam backen und verzieren. Diese Plätzchen dürften den Gluetzli sehr nahe kommen. Jedenfalls habe ich das deiner Beschreibung und den Bildern im Internet entnommen.
    Im Gespräch mit meinen Schülern habe ich auch wieder bemerkt, wie ähnlich Weihnachten in Mittel- und MO-Europa gefeiert wird.

    Ich wünsche dir einen besinnlichen 3. Advent.
    Liebe Grüße aus Budapest
    Ralf

  • 3. Cornelia  |  13. Dezember 2008 um 15:03

    Guetzli und Plätzchen sind wirklich das gleiche – wir benützen einfach ein anderes Wort dafür. Ich habe auch das Gefühl, dass die Weihnachtstraditionen ziemlich ähnlich sind, aber es ist manchmal schwierig das abzuschätzen, weil man ja meistens für normal und durchschnittlich hält, was man kennt.

    Liebe Grüsse

    Cornelia

  • 4. christiana  |  22. April 2011 um 21:32

    haben sie schon mal von einem guetzli das nur aus puderzucker und kirsch mit einer haselnuss darauf, gehoert?
    nicht backen nur trochnen lassen.
    das hab ich als kind mal gehabt.
    wie macht man die?

  • 5. Cornelia  |  22. April 2011 um 22:20

    Nein, leider nein. Und ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass das nur mit Puderzucker und Kirsch funktioniert. Aber vielleicht weiss ja sonst jemand was.
    Zimtsterne lässt man oft trocken, da sind aber auch noch gemahlene Nüsse drin.


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