DaF-Blog

Umfragetools

8. August 2006

Lange schon wollte ich über Online-Umfragen schreiben. Im Auge hatte ich dabei das Tool phpsurveyor. Phpsurveyor ist opensource und kann so ziemlich alles, was man von einem Umfragetool wollen kann, zumindet alles, was mir eingefallen ist, und das war ziemlich viel. Der Nachteil ist, dass man es selber auf einem hosting account installieren muss. Das ist zwar nicht schwer, aber man muss immerhin eine MySql-Datenbank einrichten und eine Konfigurationsdatei ändern. Owohl mir das Tool sehr gefällt und ich es auch immer wieder benutze schreibe ich heute über Befrager. Befrager ist einfacher zu benutzen als phpsurveyor, unter anderem deshalb, weil es gehostet wird und man deswegen nichts installieren muss. Phpsurveyor kann dafür aber ein bisschen mehr.
Wenn man Befrager benutzen möchte, muss man sich nur registrieren (kostenlos) und los geht’s. Ich habe eine kleine Umfrage als Beispiel erstellt. Ich habe nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft – zum Beispiel gibt es noch mehr Frageformen, man kann Fragen mit Bedingungen verküpfen und das Layout anpassen – aber einen ersten Eindruck gibt es schon. Ich bin übrigens wirklich an den Resultaten interessiert.

Die Oberfläche von Befrager ist ziemlich intuitiv. Zu fast allem gibt’s Erläuterungstexte. Wer lieber auf Papier liest, kann sich auch das Handbuch ausdrucken.

Was Befrager kann und was nicht

• Zur Auswahl stehen Muliplechoicefragen (nur eine oder mehrere Antworten, Kästchen oder Auswahlliste), Textfelder (bliebige Länge), Matrixfragen (mehrere Auswahlfragen mit denselben Antwortmöglichkeiten) und Bewertungsskalen.
• Die Fragen kann man auf mehrere Seiten verteilen. Auch nachdem man die eingegeben hat, kann man die Reihenfolge noch verändern, aber soweit ich gesehen habe, nur innerhalb einer Seite.
• Wenn man will, kann man Leute zu einer Befragung einladen. Im E-Mail erhalten die Eingeladenen dann Zugangscode. So kann man zum Beispiel kontrollieren, dass nur die Teilnehmer eines Kurses an der Befragung teilnehmen. Die Ergebnisse bleiben aber anonym, dass heisst sie werden nicht der E-Mailadresse zugeordnet. (Phpsurveor bietet diese Möglichkeit). Falls es unbedingt nötig ist, kann man dieses Verhalten aber auch bei Befrager simulieren, indem man die Teilnehmenden in einer Frage bittet, ihren Namen anzugeben.
  
• Man kann Bilder oder Audiodateien in die Befragung einbinden (mit dem Fragetyp Html-Element), allerdings müssen diese auf einem anderen Webserver gespeichert werden/sein, man kann die Dateien also nicht bei Befrager ablegen.
• Einzelne Fragen kann man durch Bedingungen (Filter) verknüpfen. So kann man Fragen von bestimmten Antworten abhängig machen. Wenn jemand geantwortet hat, dass er das Daf-Blog nicht kennt, macht es schliesslich keinen Sinn, ihn zu fragen, wie er es findet.
  

Ein Wort noch zur Registierung: Die angegebene E-Mailadresse wird auch auf der Umfrage angezeigt. Man sollte also nicht unbedingt die bisher spamfreie Lieblingsadresse angeben.

Insgesamt finde ich Befrager sehr gut. Ein kritischer Punkt ist, dass während ich die Umfrage eingab, der Server zweimal nicht erreichbar war. Man sollte aber nicht vergessen, dass der beachtliche Service kostenlos geboten wird.

Was mache ich damit

Was soll man mit so einem Tool im Daf-Unterricht überhaupt? Gut geeignet ist es für Evalutionen. Das hat den Vorteil, dass man sich nicht mit der Handschrift der Lernenden herumschlagen muss, dass man Kurszeit spart und sich die Lernenden so viel Zeit nehmen können, wie sie brauchen. Es muss allerdings gewährleistet sein, dass alle Zugang zum Internet haben, sonst macht die ganze Übung wenig Sinn.

Statt nach dem Kurs kann man auch vor dem Kurs Erwartungen und Wünsche abfragen. Ich habe eine Onlineumfrage auch schon mal verwendet, um die ungefähren Sprachkenntnisse meiner Lernenden abzufragen.

Auch die Lernenden können Onlineumfragen entwerfen und die Ergebnisse dann im Kurs auswerten. Eine Umfrage ist praktisch zu jedem Thema möglich. Die Sprachlernaufgabe besteht darin, dass die Lernenden selber Fragen auf Deutsch formulieren und die Ergebnisse nacher auswerten und präsentieren.

Man sollte man sich aber vorher überlegen, wen man befragen möchte, und wie man an die Leute kommt. Relativ problemlos lassen sich die Mitschüler, Parallelklassen oder -kurse oder Partnerklassen (z.B. im Ausland) befragen. Wenn man zufällig ausgewählte Leute befragen möchte, muss man wesenlich mehr Zeit einrechnen und den Link auf einer gut frequentierten Seite platzieren, die möglichst auch noch zum Thema passt. Probiert habe ich das noch nie.

Man kann die Umfrage auch auf Befrager veröffentlichen lassen, aber ich weiss nicht, wie viele Antworten das generiert.

(Bisher keine Bewertungen)

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