Oral History für DaF

19. Mai 2009

Oral History als Methode der Geschichtswissenschaft bezeichnet das Befragen von Zeitzeugen zur Alltagsgeschichte. Genau diese Alltagsgeschichte eignet sich auch für den DaF-Unterricht, vor allem, wenn die Befragungen nicht transkribiert, sondern als Videos aufgezeichnet wurden.

Bei Memoro findet man Videointerviews mit Zeitzeugen der deutschen Geschichte (Leute, die mindestens 68 sind). Die Videos sind nach Kategorien und Tags sortierbar. Die meisten sind zwischen 5 und 10 Minuten lang. In diesem Video erzählt zum Beispiel eine Frau von ihren ersten Jobs. Auch ganz hübsch ist Bayrisch lernen, dieser Beitrag ist aber zum grossen Teil abgelesen.

Das Einbetten via Embed-Code hat bei mir leider zuerst nicht geklappt. Nach ein bisschen Schützenhilfe von Joachim ging’s dann (Siehe unten). Man muss einige Zeilenumbrüche entfernen (ohne dabei Abstände oder Zeichen zu löschen) und dann geht’s.

Die Interviewten erzählen fast alle frei, so dass man in den Videos sehr authentische, mündliche Sprache zu hören bekommt. Das macht die Videos nicht unbedingt einfach zu verstehen, gerade aber für Lernende, die wenig Kontakt mit Muttersprachlern haben, sehr interessant. Auch für Deutschlernende in der Schweiz sind die Videos eine interessante Ergänzung, da diese Art des Erzählens in der Regel im Dialekt stattfindet.

Im Unterricht könnte man die Memoro-Videos meiner Meinung nach schon ab A2.2 einsetzen (mit der richtigen Vorbereitung und mit ausgewählten Aufgaben), für Selbstlernende würde ich die Videos etwa ab B2 empfehlen. Die Frage ist, ob der Einsatz im Unterricht gestattet ist, da in den Nutzungsbestimmungen steht, dass die Videos nur “ for your information and personal use“ verwendet werden dürften (5B). Allerdings kann ich mir schwer vorstellen, dass ein Projekt, dass Erinnerungen bewahren will („Speziell sind diese Clips für die Jugend gedacht, auch in Schulen und Universitäten, damit diese Erinnerungen nicht verloren gehen.“, Zitat hier), etwas gegen den Einsatz in der Klasse haben sollte, aber ich werde mich da noch erkundigen. Allerdings wird in Punkt 5C  der Download ausdrücklich verboten und nur Streaming erlaubt und das kann in vielen Klassenräumen dann doch zum Problem werden.

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6 Kommentare

  • 1. Nikolai Schulz  |  19. Mai 2009 um 10:58

    Danke für den schönen Artikel! Natürlich darf im Unterricht damit gearbeitet werden, so soll es ja auch sein. Habe das Projekt erst vorletzte Woche in Berlin Schülern, Leistungskurs Geschichte und Referendaren, angehenden Geschichtslehrern, vorgestellt. Denn wir brauchen ja Multiplikatoren aller Art. Und dies wäre die perfekte Generationenbrücke, wenn Schüler ihre Großeltern zu bestimmten Themen filmen und dies dann hochladen.
    Einbedden klappt in der Regel, ansonsten verlinken. Unser Techniker in Italien helfen gerne!

    Es sollte halt mit der Seite gearbeitet werden, und nicht mit eigenen DVDs etc! Jeder kann ja Clips hochladen. Eventuell die Kollegin in der Schweiz kontaktieren. Alle Kontaktdaten unter der Rubrik „über uns“ im

    Nikolai Schulz
    Memoro DE
    München
    Nikolai.Schulz@memoro.org

  • 2. Cornelia  |  19. Mai 2009 um 13:25

    Das finde ich toll, wenn die Antworten den Weg zu mir selbständig finden.

    Das Problem ist nur, dass ich noch oft in Klassenzimmern unterrichte, die keinen Internetanschluss haben. Den Beamer kann man ja noch selber mitbringen, aber wenn das Netz fehlt, geht’s nicht. Deswegen wäre es schon toll, wenn man für diese Fälle die Filme auf einen Träger brennen kann.

  • 3. Joachim  |  19. Mai 2009 um 15:29

    Hab mir mal den Embed – Code angesehen, der hat ein paar seltsame Zeilenumbrüche sowohl in den ersten paar Zeilen des object tags als auch des embed tags , mit denen WordPress scheinbar Probleme hat. Wenn ich diese Zeilenumbrüche manuell raus nehme, klappt das Einbetten bei mir problemlos.

  • 4. Cornelia  |  19. Mai 2009 um 19:17

    Danke für den Tipp. Wie du oben sehen kannst, geht’s jetzt.

    Cornelia

  • 5. Joachim  |  19. Mai 2009 um 21:57

    Jetzt würde ich ja glatt noch alle width=533 und displaywidth=533 Angaben auf eine Breite ändern die in die Spalte passt und anschließen den Taschenrechner rauskramen um die entsprechenden height Angaben im Verhältnis umzurechnen. Dann sieht es noch schöner aus. Dann freut man sich hinterher, dass man bei Youtube gleich verschiedene Größen vorwählen kann.

  • 6. Cornelia  |  20. Mai 2009 um 00:19

    Is ja gut … 🙂

    Ich geb’s ja zu: bin manchmal ein bisschen faul.


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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