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Beispielwörter für [e:]

16. Juni 2018

Lernenden beizubringen, wie man einen bestimmten Laut ausspricht, ist eine Sache. Dass sie die Laute auch dann noch korrekt sprechen, wenn sie frei sprechen und dabei noch an viele andere Dinge denken müssen noch einmal etwas ganz Anderes. Damit das funktioniert, ist ein hoher Automatisierungsgrad nötig. Hinzu kommt oft, dass Lernende bestimmte Wörter lange Zeit falsch ausgesprochen haben, indem sie zum Beispiel einen langen durch einen kurzen Vokal ersetzen.  Die Wörter müssen also neu – mit der korrekten Aussprache – abgespeichert werden.

Ich empfehle meinen Lernenden schon länger, für Laute, die ihnen Mühe machen, Beispielwörter zu suchen, die sie oft verwenden und sie zuerst einzeln (evtl. von hinten), dann in Sätzen und dann in immer grösseren Zusammenhängen zu üben. Da das aber nicht alle von sich aus tun, habe ich angefangen, für einzelne Laute Liste mit Wörtern zu erstellen, die diese enthalten. Das Ziel einer solchen Liste ist nicht, dass sie alle Wörter darauf lernen, sondern für sie relevante wählen. Das ist wichtig, weil sie die Wörter so oft wie möglich benutzen und dabei wenn möglich die korrekte Aussprache berücksichtigen sollen. Wenn möglich, sollten sie die Bedeutung und mögliche Anwendungskontexte der Wörter, die sie wählen, also schon kennen.  Wenn Audio (besser nicht automatisch generiertes) vorhanden ist, können die unbekannten Wörter aber durchaus als zusätzliche Hörbeispiele dienen.

Die Frage ist jetzt allerdings, wie man zu so einer Liste kommt. Eine sinnvolle Quelle sind Häufigkeitslisten wie zum Beispiel die von Jones, Randall L.; Tschirner, Erwin (2006), aus denen man sich die häufigsten Wörter zum passenden Phänomen raussuchen kann. Da die Listen in der Regel zum grössten Teil auf schriftlichen Texten basieren und eher ein formelleres Register repräsentieren, eignen sich die Wörter daraus besser für fortgeschrittenere Lernende, z.B. ab B1+. Andere sinnvolle Quellen sind die im Kurs verwendeten Unterrichtsmaterialien, Profile Deutsch oder Wörter, die man häufig in Feedbacks zur Aussprache notiert hat.

Ich habe angefangen, solche Listen ähnlich wie die Minimalpaare, über die ich letztens geschrieben habe, auf Quizlet umzusetzen. Ein Beispiel für den Laut [e:] findet ihr hier: https://quizlet.com/_4woz73.

Quizlet ist zwar nicht perfekt, zum Beispiel sind die Markiermöglichkeiten ziemlich eingeschränkt (eigentlich nur fett indem man das zu markierende Element mit zwei Sternen einschliesst) und für diese Art Material funktioniert immer nur ein Teil der Übungsformen, aber es gibt auch einige Gründe die für Quizlet sprechen:

• Quizlet wird in meinen Kursen auch sonst eingesetzt
• Das Aufnehmen von Audio ist für mich sehr einfach (geht aber nur mit kostenpflichtigem Abo)
• die Lernenden können sich mit Hilfe der Sterne eine eigene Subliste zusammenstellen (auch ohne dass sie eine Account haben müssen, wobei diese Auswahl ohne Account natürlich wieder verloren geht)
• die Übungsformen lassen sich auch auf die durch Sterne generierten Sublisten anwenden.
• Die Sublisten können die Lernenden auch ausdrucken (dazu brauchen sie allerdings einen Account) und diese Liste zum Üben unterwegs mitnehmen.
• Mit der Option „shuffle“ im Karteikartenmodus kann man einfache Präsentationsübungen machen. Die Lernenden wählen ein paar Wörter aus der Liste – am Anfang zum Beispiel nur drei – die sie dann in der zufälligen Reihenfolge des Programms zu einer Mini-Geschichte verbinden oder in irgendeinen anderen Zusammenhang bringen müssen.

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