Modalverben: To-Do-Liste

29. August 2012

Ich wurde heute nach einer Übung  zur Festigung der Satzklammer bei Modalverben gefragt. Eine Möglichkeit, die wenig Vorbereitung verlangt und die Wortschatzkenntnisse der Lernenden einbezieht,  ist die To-Do-Liste.

Ich gebe den Lernenden eine Liste mit Verben, die die Lernenden kennen. In Partnerarbeit suchen sie zu jedem Verb unterschiedliche Ergänzungen. Zum Beispiel:

Was oder wen kann man …

  • giessen:
  • vom Kindergarten abholen:
  • anrufen:
  • kaufen:
  • bezahlen:
  • lesen:
  • bügeln:
  • reservieren:
  • aufräumen:
  • kochen:

Nach einer gewissen Zeit sammle ich die Vorschläge und schreibe sie in einer korrigierten Fassung an die Wandtafel oder an den Hellraumprojektor. Wenn man sich mehr Arbeit machen will, kann man auch die Vorschläge der Lernenden schriftlich einsammeln und in der nächsten Stunde eine redigierte Gesamtfassung abgeben. Natürlich kann man auch eine Reihe von Ergänzungen vorgeben, die die Lernenden zum passenden Verb zuordnen müssen. Zum Beispiel:

die Arztrechnung / die Blumen / das Geschirr /  das Mittagessen / meine Mutter / meine Post / einen Tisch im Restaurant / meinen Schreibtisch / meine Tochter / die Wäsche / die Zutaten für das Abendessen / …

Das ist einfacher, aber meiner Meinung nach für die Lernenden auch weniger interessant.

Mit der fertigen Liste (wie auch immer diese zu Stande gekommen ist), bilden die Lernenden dann Sätze mit „müssen“. Diese Sätze können auch Zeitangaben oder andere Elemente enthalten. Wenn die Satzstellung  bei Modalverben nicht neu ist, macht das die Übung etwas interessanter. Beispiele:

  • Ich muss heute noch Wäsche waschen.
  • Ich muss bald meine Tochter vom Kindergarten abholen.
  • Morgen muss ich unbedingt meine Mutter anrufen.

Wenn es einfacher sein soll, kann man die Verben und Ergänzungen auch als verbale Wortketten notieren (Blumen giessen, die Wäsche waschen, …). Dann ist keine Umstellung nötig. Zudem ist das eigentlich authentischer, den To-Do-Listen werden sehr häufig in dieser Form geschrieben.

Die Übung ist bisher eine ziemlich kontextlose Grammatikübung, wie es sie viele gibt. Deshalb bitte ich die Lernenden, sich gegenseitig Personen vorzugeben. Das können reale Personen sein, die jeder kennt oder erfundene Personen, die minimal charakterisiert werden.

  • Z.B.: Anna, ein siebenjähriges Mädchen
  • Herr Müller, ein Professor an der Uni
  • Frau Weber: Anwältin von Beruf. Hobbys: Tennis spielen und ins Kino gehen

Der jeweilige Partner erzählt dann, was die Person in den nächsten Stunden, Tagen oder Wochen erledigen muss. Je nach Sprachniveau kann sie mit Begründungen etc. ausgeschmückt werden. Der Partner achtet dabei auf die Stellung des Modalverbs und stellt evtl. Fragen wie zum Beispiel: Und was muss er machen, wenn er wieder zu Hause ist?“. Die Lehrperson, die in der Klasse herumgeht und zuhört natürlich auch :-). Die Lernenden können natürlich auch kurze Texte schreiben, die sie sich dann gegenseitig zum Lesen geben.

Je nach Personen brauchen die Lernenden noch mehr Wortschatz, den sie selber nachschlagen oder von der Lehrperson erfragen können. Das vorgängige Sammeln liefert aber einen gewissen Grundstock und ist zudem eine nüztliche Wortschatzrepetiton.
Gerade wenn man die Übung schriftlich durchführt, geht es aber auch ohne Liste.

Eine ähnliche Übung kann man mit den Modalverben wollen und „möchten“ auch zum Thema „Was ich unbedingt erreichen will“ durchführen.

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