Gesprochene Grusskarten

17. Dezember 2008

Als ich mich wiedermal mit Text-to-Speech-Systemen auseinandergesetzt habe, bin ich zufällig auf die Seite http://www.acapela.tv gestossen. Dort kann man einerseits sprechende Grusskarten und gesprochene Kurzcomics generieren lassen und andererseits ein auditives Merkspiel spielen. Von letzterem schreibe ich morgen.

Bei den Grusskarten kann man zwischen verschiedenen Motiven (und damit auch Stimmen) wählen. Man tippt den Text und stellt die Sprache ein.

Die Qualität ist unterschiedlich. Piggelina hallt ziemlich (sie spricht ein Englisches Wort aber korrekt aus), Goldie Goldfisch ist ein bisschen piepsig, aber der Winterhase spricht klar und deutlich, wenn auch ein bisschen flach. Auch „Good old Times“ klingt nicht schlecht:

Die Aussprache ist nicht perfekt (vor allem was betonte Präfixe und zum Teil die Prosodie betrifft), aber verständlich. Lustige Resultate kann man erzielen, wenn man die falsche Sprache einstellt.

Im Unterricht sehe ich die Seite – wenn überhaupt – im Anfängerunterricht, zum Beispiel in den ersten paar Wochen, wenn die Lernenden ihre ersten Texte schreiben. Einen solchen Text könnte man vertonen lassen und das könnte dann so aussehen.

Grusskarten versenden viele Leute – insofern ist das eine Alltagsbezogene Aktivität und vielleicht hat ja jemand deutschsprachige Verwandte oder Bekannte, die ein bisschen Deutsch können.

Wenn es eine Klassenwebseite (z.B. ein Blog) oder wenn der Lehrer mit einer Lernplattform wie Moodle etc. arbeitet, könnte man die Links der ganzen Klasse dort sammeln. Das gibt den Textchen mehr Öffentlichkeit.

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3 Kommentare

  • 1. Rudi Thomassen  |  17. Dezember 2008 um 19:28

    Mit Lesezeichen (Ausrufe- bzw. Fragezeichen vor allem) lässt sich manchmal die Intonation verbessern, aber dann gibt es leider wieder unerwünschte Pausen… Ab und zu bekommt man auch einen besseren Satzton, wenn man bestimmte Wörter aneinander schreibt. Ein Bisschen experimentiern kann Spass machen!

  • 2. Cornelia  |  18. Dezember 2008 um 00:10

    Ja, da hast du natürlich Recht und ich spiele auch gerne mit solchen Programmen rum, aber für mich ist halt die zentrale Frage, ob und wie viel solche Programme auch Lernenden, die in der Regel noch nicht wissen, wie Deutsch klingen muss, etwas bringen können.

    Im vorliegenden Fall würde ich sagen, dass es absoluten Anfängern etwas bringt, weil es ein Erfolgserlebnis ist, wenn der von ihnen geschriebene Text vorgelesen werden kann und Deutsch klingt – und zwar in den meisten Fällen deutscher als das, was sie nach ein paar Wochen Deutsch selber produzieren würden.

  • 3. Rudi Thomassen  |  18. Dezember 2008 um 10:00

    Für Lernende, die noch wenig Deutsch gehört haben, bringen solche Programme tatsächlich wenig, höchstens, dass man sich mal neu gelernte Wörter aussprechen lässt, aber dafür würde ich dann wieder eher auf http://www.leo.org zurückgreifen.


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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