Definitionenspiel

13. Dezember 2008

Hat jemand eine Ahnung, was die Dotter-Technik ist? Nicht? Na so was 🙂 Dann müsst ihr halt raten.

Was stimmt?

  1. Die Dotter-Technik ist eine Methode, mit der man Eier trennen kann, ohne schmutzige Finger zu kriegen.
  2. Das ist eine medizinische Methode zur Erweiterung der Arterien
  3. Man versteht unter der Dottertechnik eine Art zu malen (Punkte nebeneinander setzen)
  4. Von Dottertechnik spricht man, wenn man in der englischen Sprache zuerst einen ganzen Text schreibt und erst nachher die Punkte setzt.

Das ganze ist ein Beispiel für ein Spiel, dass man auch gut in den Deutschunterricht (oder jeden anderen modernsprachlichen Unterricht) integrieren kann.

In der Grundvariante funktioniert das Spiel so: Eine Person nennt ein Wort, dass die anderen möglichst nicht kenne sollen. Am besten stellt man dazu ein Fremdwörterbuch zur Verfügung.  Diese Person schreibt die richtige Definition auf einen Zettel, die anderen erfinden eine entsprechende Definition. Dann werden alle Zettel eingesammelt und die Person, die die richtige Lösung kennnt, liest alle Definitionen vor. Die anderen raten.

Dieses Grundprinzip wurde auch für ein Gesellschaftsspiel verwendet und ist unter dem Namen „Nobody is perfect“ zu kaufen. Mehr dazu hier und wie man dieses Spiel in den Unterricht einbauen kann, findet ihr bei Ludolingua.

Damit ich das Spiel in Gruppen spielen lassen kann und weniger konstante Intervention der Lehrperson nötig ist, habe ich die Grundvariante für meinen Unterricht angepasst.

Ich habe vier verschiedene Blätter mit je drei Begriffen vorbereitet. Bei jedem Begriff steht bereits die richtige Definition in Stichworten. In zweier oder dreier Gruppen erfinden die Lernenden drei zusätzliche – das heisst falsche – Definitionen und formulieren die Stichwortdefinition aus. In dieser Phase gehe ich herum und helfe beim Formulieren. Wenn alle Gruppen ihre Stichwörter definiert haben, werden sie neu zusammengesetzt, so dass in jeder Gruppe nun möglichst alle verschiedenen Begriffe vorkommen. Die Definitionen werden vorgelesen und die anderen Raten, was richtig ist. Dass die Lernenden die Fremdwörter lernen, ist selbstverständlich nicht das Ziel. Es geht vielmehr darum, das Erklären und Definieren zu üben und in der Regel macht ihnen das grossen Spass.

Vorlage: doc / pdf

Für das Schreiben der Definitionen sind 15 Minuten eher knapp bemessen. Ich erweitere die Zeit aber lieber bei Bedarf, als von Anfang an mehr Zeit vorzugeben. Sinnvoll ist es, für schnelle Gruppen eine Lückenfüllleraufgabe bereit zu haben (und seien das die Hausaufgaben) Insgesamt braucht das Spiel 30-45 Minuten. Gespielt habe ich es schon in B1+ und B2-Kursen. Weiter oben ist es natürlich auch einsetzbar. Je besser die Lernenden sind, desto eher kann man sie die Definitionen auch alleine schreiben lassen, aber das Schreiben in der Gruppe ist einerseits gut für die Kreativität und macht in der Regel auch die Formulierungen besser.

Meistens verbinde ich das Spiel mit Redemitteln und Strukturen. Man kann nochmals auf die Relativsätze eingehen oder Ausdrücke wie: ein Fachbegriff für, bezeichnen als, verstehen unter, mit … meint man, etc. zur Verfügung stellen.

Wenn ihr selber Wörter suchen wollt, empfehle ich euch die Funktion zufälliger Artikel von Wikipedia (links oben im Menü) oder die Fan-Seite zu „Genial daneben“.

PS: Richtig ist Nr. 2. Diese Technik wurde nach dem Arzt Charles D. Dotter benannt. Hättet ihr gewusst, oder? 😉

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2 Kommentare

  • 1. MP3_Musiker  |  19. Dezember 2008 um 00:30

    also mir gefällt dieses Spiel nicht besonders, ich würde es lieber nicht spielen

  • 2. Iris  |  27. Januar 2009 um 14:07

    Ich werde es vielleicht morgen ausprobieren. Ich finde es interessant. Mal sehen. 🙂


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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