Die Morphologie
(auch z.T. Morphemik oder Pleremik
genannt) ist die
Lehre von den Wortformen. Dazu gehört einerseits die Flexion
(Deklination und Konjugation) und andererseits die Wortbildung
(Derivation und Komposition).
Die Untersuchungseinheiten der Morpholgie sind die Morpheme, die
kleinsten bedeutungstragenden Einheiten der Sprache (nicht zu
verwechseln mit den Phonemen, den kleinsten bedeutungsunterscheidenen
Einheiten).
Der Begriff Morphem ist nicht deckungsgleich mit der Bezeichnung Silbe.
Eine Silbe ist eine graphische oder lautliche Einheit, die nicht
unbedingt eine Bedeutung tragen muss. Einer Lautsequenz, die man als
Morphem bezeichnet, muss hingegen eine Bedeutung
zugeordnet werden
können. Diese "Bedeutung" kann aber auch grammatischer Natur sein,
wie zum Beispiel "Genitiv" etc.
Beispiel: Die Wortform "Kinder" besteht aus den Silben
"Kin" und "der". Diesen beiden Lautfolgen kann man keine Bedeutung
zuordnen. Morphologisch betrachtet gliedert sich dasselbe Wort
in die Morpheme "Kind" (noch nicht erwachsener Mensch) und "er" (zeigt
den Plural an).
Auch Wort und Morphem sind nicht synonym. Zwar gibt
es Wörter, die aus einem einzigen Morphem bestehen (wie zum
Beispiel die Nomen Kollege, Frau und Gott, Adjektive wie gross, gut,
und teuer in ihren Zitierformen sowie Präpositionen wie mit, wegen
und Konjunktionen wie darum, obwohl etc., aber der Begriff Wort umfasst
natürlich auch Bildungen aus mehr als einem Morphem.
Morpheme kann man nach verschiedenen Kriterien klassifizieren. Man kann
zum Beispiel in grammatische (z.B.
Pluralmorphem -er) und
lexikalische (z.B. Kind) Morpheme einteilen. Ebenso
kann man freie von
gebundenen Morphemen unterscheiden.
Die meisten
lexikalischen Morpheme sind frei, das heisst, dass sie auch alleine
vorkommen können. Eine Ausnahme bilden hier die Verbstämme.
Viele grammatische Morpheme sind gebunden, Präpostionen und
Konjunktionen, die auch zu diesen gerechnet werden, sind aber frei.