Verbindungen von Aussagen
Inhalt:
Das Fussballspiel
(oder: Die Mannschaft wird vom Trainer und Texte werden von
Wörtern zusammengehalten)
Robert ging in die Fussballmannschaft,
weil er
nichts anderes zu tun hatte.
Anfangs gefiel ihm
Fussball eigentlich nicht besonders,
aber nach
einiger Zeit fand er das Spiel toll. Leider war seine Mannschaft
am Anfang noch sehr schlecht.
Deshalb
verloren sie jedes Spiel. Die Spieler mochten sich
nämlich
nicht und spielten
darum mehr gegen- als
miteinander und
wenn einer den Ball hatte,
gab er ihn nie ab.
Schliesslich kam es zu einem grossen Streit,
da alle glaubten, dass die anderen an den
Niederlagen schuld seien.
Während sich
alle anschrieen, sass der Trainer auf der Bank und schüttelte den
Kopf.
Sobald es etwas ruhiger geworden war, hielt
er eine lange Rede über Teamgeist, welche die Spieler sehr
beeindruckte.
Deswegen beschlossen sie, es noch
einmal zu versuchen und sich alle Mühe zu geben.
Trotzdem kam es immer wieder zu Streit,
aber der Trainer gab nie auf,
auch wenn er manchmal nah dran war alles
hinzuschmeissen,
denn er glaubte an seine Leute.
Vor dem ersten Spiel waren alle sehr
nervös.
Endlich kam der Anpfiff.
Zu Beginn sah es schlecht aus.
Wegen
ihrer Nervosität trafen die Spieler
trotz
des harten Trainings den Ball häufig nicht. Die andere Mannschaft
schien auch immer
vorher zu wissen, wo der Ball
hinfallen würde. Roberts Mannschaft schien zu verlieren,
obwohl sich alle anstrengten. Aber dann wendete
sich das Blatt.
Als die Gegner meinten, sie
hätten schon gewonnen, schoss Robert ein Tor.
Danach
war die Mannschaft wie verwandelt.
Bevor die
Gegner wussten, wie ihnen geschah, landete noch ein Ball ihrem Netz und
ehe sie reagieren konnten war das Spiel zu Ende.
Nach dem Spiel gingen sie in die Garderobe.
Nachdem sie sich umgezogen hatten, fuhren sie in
ein Restaurant in die Stadt.
Zuerst waren alle
etwas schüchtern, aber bald wurde die Stimmung laut und
fröhlich.
Am Ende des Festes schüttelten
sich alle die Hände, dann umarmten sie sich sogar.
Nachher bedankten sie sich noch bei ihrem Trainer.
Zuletzt war aus ihnen doch noch eine gute Mannschaft
geworden.
Temporale Beziehungen
Am Anfang von etwas
anfangs
|
Satzglied
|
Anfangs gefiel ihm Fussball eigentlich
nicht besonders. |
am Anfang |
Satzglied |
Fussball gefiel ihm am Anfang
eigentlich nicht besonders. |
zu Beginn |
Satzglied |
Zu Beginn gefiel ihm Fussball
eigentlich nicht besonders. |
zuerst |
Satzglied |
Zuerst gefiel ihm Fussball eigentlich
nicht besonders, dann änderte sich das. |
Anfangs/ am Anfang/ zu Beginn und zuerst
sind Satzgliederund können nach den deutschen
Satzbauregeln verschoben werden.
Zuerst wird häufig verwendet, wenn die erste
von zwei aufeinanderfolgenden Aktionen benannt
wird. Es wird eine Reihenfolge angegeben. Die zweite Aktion wird oft mit dannangeschlossen.
In dieser Verwendung kann man anfangs/ am Anfang und zu
Beginn nicht benutzen.
Weitere Wörter, die zur Angabe einer Reihenfolge verwendet werden: dann,
danach, schliesslich, zuletzt.
Zuerst habe ich das Kochbuch geholt, dann das Rezept
gelesen und danach die Zutaten zusammen gesucht. Schliesslich
konnte ich zu kochen beginnen und zuletzt war dann das Essen
fertig.
Beispiel: Zuerst gingen sie in die Garderobe,
dann
ins Restaurant.
Am Ende von etwas
endlich |
Satzglied
|
Endlich war aus ihnen doch noch eine
gute Mannschaft geworden. |
am Ende |
Satzglied |
Aus ihnen war am Ende doch noch eine
gute Mannschaft geworden. |
schliesslich |
Satzglied |
Schliesslich war aus ihnen doch noch
eine gute Mannschaft geworden. |
zuletzt |
Satzglied |
Zuletzt war aus ihnen doch noch eine
gute Mannschaft geworden. |
Alle Wörter dieser Kategorie sind Satzglieder
und können nach den deutschen Satzbauregeln verschoben werden.
Wenn man endlich verwendet, drückt man aus, dass etwas,
dass schon lange hätte geschehen sollen nun passiert.
Am Ende kann ein Genitvattribut (am Ende des Spiels) bei sich
haben.
Gleichzeitige Zeitangaben
wenn |
Nebensatz, Gegenwart
|
Wenn sie den Ball hatten, gaben sie ihn
nicht ab. |
während |
Nebensatz |
Während sie warteten, waren alle
nervös. |
während |
Präp. mit Gen. (Dat.) |
Während des Wartens (dem Warten)
waren alle nervös. |
als |
Nebensatz, Vergang. |
Als die Gegner meinten, sie hätten schon
gewonnen, schoss Robert ein Tor. |
Während kann ein Konjunktion sein,
die einen Nebensatz einleitet oder auch eine Präposition. Die
Präposition hat in der geschrieben Sprache noch häufig den
Genitiv bei sich, in der gesprochenen Sprache fast ausschliesslich den
Dativ.
Temporales und konditionales wenn fallen
auf Deutsch häufig zusammen.
Beispiel:
"Ich freue mich, wenn ich ein Fussballspiel sehe" kann heissen: "Immer
wenn ich ein Spiel sehe, freue ich mich"(temporal) oder "Falls ich ein
Spiel sehen kann, freue ich mich" (konditional).
Wenn wird bei einmaligen Handlungen
in der Gegenwartund Zukunft (Präsens und Futur)
und bei wiederholten Handlungen(in Gegenwart und
Vergangenheit) verwendet.
Als verwendet man bei einmaligen Handlungen in der
Vergangenheit.
Beispiele:
Wenn ich heute nach Hause
komme,
will ich
das Fussballspiel sehen. (einmalig, Gegenwart)
Wenn ich nach München
fahre,
besuche
ich immer das Fussballstadion. (wiederholt, Gegenwart)
Als ich nach Hause
kam,
wollte ich das
Fussballspiel sehen. (einmalig, Vergangenheit)
Wenn ich nach München
fuhr,
besuchte
ich immer das Stadion. (wiederholt, Vergangenheit)
Siehe zu diesem Thema
auch die i-cal-Seite
http://www.stk.tu-darmstadt.de/jcal/tempo1.htm.
nachher
danach
|
Satzglied
|
Danach war die Mannschaft wie verwandelt.
|
nach |
Präp. mit Dativ |
Nach diesem Tor war die Mannschaft wie
verwandelt. |
nachher |
Satzglied |
Nachher war die Mannschaft wie
verwandelt. |
nachdem |
Nebensatz |
Nachdem er das Tor geschossen hatte, war
die Mannschaft wie verwandelt. |
sobald |
Nebensatz, |
Sobald er dass Tor geschossen hatte, war
die Mannschaft wie verwandelt. |
Danach und
nachher sind
Satzglieder
und können nach den deutschen Satzbauregeln verschoben werden.
Zu
danach siehe auch die Anmerkung bei
zuerst.
Bei sobald folgen die beiden Handlungen
direkt aufeinander, beinachdemkann einige Zeit dazwischen
liegen.
Nebensätze mit nachdem haben nie dasselbe Tempus
wie der Hauptsatz. Gleichzeitigkeit ist also nicht möglich.
Präsens im Hauptsatz entspricht Perfekt
im Nebensatz, Präteritum im Hauptsatz Plusquamperfekt
im Nebensatz.
Bei sobald ist sowohl Gleichzeitigkeit als
auch Vorzeitigkeit möglich.
Beispiele:
Nachdem sie gewonnen haben, gehen sie in ein Restaurant.
(vorzeitig)
Nachdem sie gewonnen hattten, gingen sie in ein Restaurant.
(vorzeitig)
Sobald es etwas ruhiger geworden war, hielt er eine
Rede über Teamgeist. (vorzeitig)
Sie wollten aufgeben,
sobald es Probleme gab. (gleichzeitig)
Zu diesem Thema siehe auch die i-cal-Seite
http://www.stk.tu-darmstadt.de/jcal/tempo2.htm.
vorher
ehe (NS) |
Nebensatz |
Ehe das Spiel begann, waren alle
nervös. |
bevor |
Nebensatz |
Bevor das Spiel begann, waren alle
nervös. |
vor |
Präposition mit Dativ |
Vor dem Spiel waren alle nervös. |
vorher |
Satzglied |
Alle waren vorher nervös. |
Bei bevor steht im Nebensatz meistens
dieselbe Zeit wie im Hauptsatz, obwohl der Nebensatz vorzeitig zum
Hauptsatz ist.Ehe bedeutet genau dasselbe wie bevor.
Zu diesem Thema siehe auch die i-cal-Seite
http://www.stk.tu-darmstadt.de/jcal/tempo2.htm.
Kausale Beziehungen
denn |
Konjunktion Pos. 0
|
Er gab nicht auf, denn er glaubte an
sie. |
deshalb/ darum/ deswegen/ daher/ aus diesem Grund
|
Pos. 1/3
|
Er glaubte an sie, deswegen gab er nicht
auf. |
da |
Nebensatz |
Da er an sie glaubte, gab er nicht auf. |
nämlich |
Pos. 3 |
Er gab nicht auf. Er glaubte nämlich
tatsächlich an sie. |
wegen |
Präposition Gen. (Dat) |
Wegen seinem Vertrauen in die Mannschaft
gab er nie auf. |
weil |
Nebensatz |
Er gab nicht auf, weil er an sie
glaubte. |
Weil und da werden als
Synonyme gebraucht. Als Antwort auf eine Warum-Frage verwendet man weil.
deshalb/darum/ deswegen und daher werden gleichbedeutend verwendet.
Beispiel:
Warum habt ihr so schlecht gespielt? Weil wir nicht konzentriert genug
waren.
Zu den kausalen Beziehungen
siehe auch die i-cal-Seite
http://www.stk.tu-darmstadt.de/jcal/kausal1.htm.
Konzessive Beziehungen
aber |
Konjunktion Pos. 0
|
Sie stritten sich immer wieder, aber er glaubte
an sie.
|
auch wenn |
Nebensatz |
Er glaubte an sie, auch wenn sie immer wieder
stritten. |
obwohl/obgleich/obschon |
Nebensatz |
Obwohl sie sich immer wieder stritten,
glaute er an sie.
|
trotz |
Präpositon mit Gen. (Dat.) |
Trotz der ewigen Streitereien glaubte er an sie.
|
trotzdem/ dennoch |
Pos. 1/3
|
Er glaubte trotzdem an sie.
|
obwohl, obgleich und obschon werden gleichbedeutend
gebraucht, obschon und obgleich sind aber nur noch selten.
Bei trotz steht in der geschriebenen Sprache noch
häufig Genitiv, in der gesprochenen Sprache wird fast
ausschliesslich der Dativ verwendet.
Erstellt am 8.9.02 von Cornelia
Steinmann. Letzte Bearbeitung am 18.09.03.
Webhosting durch Siteware
Systems GmbH.