Die Käserei in der Vehfreude (1850)


Zusammenfassung:

Die Vehfreudiger wollen eine Käserei errichten, obwohl sie eine Schule nötiger hätten (und die Regierung den Bau einer solchen sogar befohlen hatte), aber Käsereien sind Mode und verheissen Geld. Eisi vom Dürlufthof, die den Schulmeister nicht leiden kann, meint, die Versammlung hätte eine Schule beschlossen und will ihrem Mann Peterli schon fast an den Kragen, als er schliesslich doch noch mit der Nachricht heraus rückt. Eisi ist schon beinahe enzückt.
Exkurs von Gotthelf über Käsereien. (Weshalb Käsereien rentieren, was alles schief gehen kann, etc.)
Bei der Platzsuche und bei den Statuten gibt es Scherereien, weil die meisten etwas für sich herausschlagen wollen. (Ausser vielleicht Sepp und Bethi vom Nägeliboden, ein Musterpaar, das einen heruntergewirtschafteten Hof wieder hochbringen will).
Die Bauern suchen nun alle gereisete Kühe (solche, die in der Phase sind, wo sie die meiste Milch geben) und verschulden sich dabei zum Teil oder werden betrogen (z.B. Dürluft). Nur der Nägeliboden behält die versorgten Kühe (erprobte Milchtiere), zu einem grossen Teil aus Geldmangel, aber auch aus Vernunft.
Der erste Kästag wird mit grosser Spannung erwartet. Bethi wird vom ungeschickten Sohn der Dürluftbäuerin (Milchträger) als Hexe verschrieen. Anneli, Bethis Schwester und ehemaliges Verdingkind, leidet am meisten darunter, wird beim Milchtragen sogar mit Steinen beworfen, aber schliesslich von Amtmanns Felix beschützt. Eisi versucht Bethi totzubeten, wird in der Nacht dafür von Sepp geohrfeigt und hält ihn für den Teufel, was sie ruhig stellt.
Das Käsen geht voran. Den Frauen macht es ein Loch in die Haushaltskasse, weil sie über das Milchgeld nicht mehr selbst verfügen können (der Nägeliboden hat genug Milch). Die Bauern fangen unterdessen an, die Milch zu verwässern, was die Produktion gefährdet. Die gebildete Untersuchungskommission fördert nichts Wesentliches zutage, da alle immer wussten, wann kontrolliert wurde, ausser im Nägeliboden, wo aber nichts zu finden war.
Felix passt nun auf den Senn auf, und schaut immer nach Änneli aus. Änneli verliebt sich in Felix und kann es keinem sagen. Änneli wird zur kranken Grossmutter geschickt. Felix vermisst sie und schimpft auf den Nägeliboden. Seine Mutter untersucht, weshalb Änneli weg ist und ist von Bethi angetan, von Eisi, die nicht mehr von ihr ablässt, wesentlich weniger.
Im 11. Kapitel wird ein Brief einer Kuh eingeschoben, die ihr Leid über einen unverständigen Bauern klagt (sie ist fast verhungert) und einen besseren Platz sucht.
Die Vehfreude wartet gespannt auf die Käsehändler. Als einer kommt, bietet er nicht gleich, sondern sagt, sie sollen auf den Käsemarkt in Langnau gehen. Sie wählen dazu Abgeordnete, unter anderem Sepp vom Nägeliboden, weil der noch keinen betrogen hatte.
Beschreibung des Käsemarktes in Langnau. Die Abgesandten werden schliesslich vorgelassen, ihnen werden aber statt der erhofften 12 nur 17 Kronen geboten. Nach einer tollen Prügelei reist die Delegation erfolglos ab. Der Eglihannes, den man nicht im Ausschuss wollte, triumphiert. Der Verkauf kommt doch noch zu Stande, wobei Eglihannes seine Finger im Spiel hatte. Bei der Käsfuhr, auf die sich die Vehfreudiger wie auf ein Fest vorbereiten, wird er mit seinem Wägelchen aber zurück gelassen. (Aufbruch extra vorverschoben)
Bei der Heimfahrt liefert Felix sich ein Wettrennen mit Eglihannes, den er auf dem Kiecker hat und fährt dabei Änneli über den Haufen. Er kümmert sich um Änneli, die glaubt, selbst an allem Schuld zu sein. Felix will, dass Sepp Eglihannes die Polizei auf den Hals schickt, aber der ist zu vernünftig dazu, so probiert es Felix selbs.
Bei der Abteilig, der Auszahlung des ersten Gewinns, soll Peterli auf Geheiss Eisis mehr für sich herausschlagen, was nicht gelingt.
Frau Amännin will Änneli ins Haus holen. Die Lobreden auf Änneli "tun Felix wohl". Er geht zu ihr und macht ihr Vorwürfe, dass sie den Eglihannes nicht anzeigte, obwohl dessen Schuld keineswegs so klar ist, wie Felix das gern hätte. Änneli nimmt sich das sehr zu Herzen. Sepp rügt Felix. Wenig später kann Felix einen für ihn und Sepp vorteilhaften Handel abschliessen. Langsam wird klar, dass sich die beiden lieben. Als Felix eines Nachts bei Änneli am Fenster klopft, wird Bethi jedoch böse.
Peterli hat wieder Probleme beim Kühe kaufen (muss seine alte Kuh teurer zurück kaufen), schliesslich bietet ihm ausgerechnet Sepp Geld an, worüber Bethi UND Eisi nicht erfreut sind.
Eisi beginnt nun Gerüchte auszustreuen (Felix habe was mit Bethi UND Änneli).
Die Abrechnung der Käserei fällt zu Gunsten Peterlis und Eglihannes aus (Revisoren), so dass sie auswärts gegeben wird. Eglihannes hatte auch unter der Hand Käse verkauft, aber die Leute wussten von den meisten seiner Transaktionen, nur liessen sich die genauen Zahlungen selten eruieren. (Es folgt ein Exkurs zu den Frauen). Am Schluss muss Peterli wegen Eisis Gelüsten nach Rahm etc. noch 10 Kreuzer draufzahlen (u.a. wegen der Verluste durch Eglihannes). Die Männer gehen noch ins Wirtshaus, wo Eisi hereinplatzt und Sepp Reden von Ammans Bub Felix an den Kopf wirft. Sepp kann ihr nur mit einer Drohung vom Teufel den Mund stopfen.
Felix soll eine reiche Partie heiraten, trifft sich aber fleissig mit Änneli.
Eisi lässt von einem Schulknaben anonyme Briefe schreiben (Felix müsse bald Kindbett halten etc). Inzwischen hat Felix in der Kirche für alle hörbar (im Schlaf) von Änneli einen Kuss verlangt. Felix will Änneli, das ihm wegen der Blamage leid tut, so schnell wie möglich heiraten. Er kann seine Eltern schliesslich von ihrer unschuldigen Beziehung überzeugen und erlangt die Einwilligung zur Heirat.
Die Nägelibodenbauern sind böse und wollen Änneli fortschicken. Als Änneli, die sich wegen dem Kuss, den sie Felix gab, damit er ging und Bethi nicht weckte, schrecklich schuldig fühlt, endlich beichtet, wissen sie nicht, ob sie über die Naivität des Mädchens lachen oder weinen sollen.
Am Abend kommt der Amtmann, fragt Änneli nach dem „Tathergang“ und schlägt eine Heirat vor. Sepp fühlt sich verspottet. Als er dem Amtmann glaubt, will er Änneli aber nur hergeben, wenn sie auch respektiert wird. Das Gespräch wird durch Geschrei unterbrochen. Felix hatte zwei Lauscher (Briefschreiber und Eisis Sohn) erwischt, die Autorschaft der Briefe kommt zu Tage. (Peterli, zur Rettung seines Sohnes herbeigeeilt, verplappert sich).
Die Heirat kommt zu Stande, dabei erfährt aber Bethi doch noch von den gegen sie erhobenen Anschuldigungen und Eisi muss wegen der Briefe vor’s Dorfgericht.

Anmerkungen:


Ein weiteres Werk von Gotthelf: Der Bauernspiegel.

Text bei Gutenberg: http://gutenberg.spiegel.de/gotthelf/vehfreud/vehfreud.htm


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