Zirkusgedanken – Frank Wedekind

Inhalt:


Zirkus als Lebensschule oder Bildnis für das Leben, Mikrokosmos.
Erzähler Verteidigt flüchtigen Genuss (Zirkus) angesichts der ohnehin gewaltigen Probleme des Lebens.
Beginnt seine Erinnerungen an den Zirkus mit dem Rapphengst Emerald, der zweimal verweigerte, ehe er sprang. Er vergleicht den Hengst mi jugendlichem Ungestüm, der immer zuerst durch Barrieren gebremst wird, während die Jugendfröhlichkeit unwiedrruflich abnimmt.
Die Manege nimmt der Erzähler als Sinnbild für Flexibilität und Elastizität, die im heutigen (ergo auch damaligen) Leben unabdingbar sind.
Vergleich zwischen Seiltanz und Trapez. Der Unterschied ist die Befestigung. Beim Seiltanz ist der Balanceakt zentral, beim Trapez die verzierenden Kunststücke.
Er bezieht Seiltanz und Trapezkunst auf zwei verschiedene Sorten Idealisten. Die einen produzierne ihre Ideale in den Himmel und vollführen an dieser Aufhängung die tollsten Kunststücke. Reisstdieser Strick aber ist der Absturz unasweichlich, was sich im realen Leben durch Selbstmord äussere.
Die zweite Gruppe ist praktisch veranlagt und konzentriert sich wie die Seiltänzer auf die Schritte, die direkt vor ihnen liegen. (Vergleich mit Goethe und Faust).

Bemerkungen:


Der Erzähler bezeichnet sich mehrfach als Korridorlampe, weil er weder ein schwaches Licht noch eine Flammensäule sei, sondern eine einfache Lampe, die Benachbartes durch den gemeinsamen Lichtkreis erst zusammenbringt.

Benjamin Franklin Wedekind (1864-1918)



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