Wilhelm Meisters Lehrjahre (Bücher 1-8)

Zusammenfassung der Bücher 1-5

Frühe Theatherbegeisterung (Puppenspiel David gegen Goliath), betätigt sich als Kind als Regiseur, aber mit wenig Ausdauer.

Liebt Mariane (Schauspielerin), die von einem anderen Mann ausgehalten wird.
Eltern wollen ihn in Handelsgeschäften fortschicken, er will mit Mariane fort und aufs Theater, findet einen Zettel von ihrem Liebhaber (Tuch) und wähnt sich verraten.
Anfangs beflissener Kaufmann, bleibt aber fern vom Elternhaus doch wieder beim Theather hängen. Er lernt Philine und Laertes kennen (Schauspieler), kauft Mignon (ein Mädchen, das nur Männerkleider trägt und Wilhelm in der Folge jeden Wunsch von den Augen abliest) dem Leiter einer Schauspieltruppe ab, der sie geschlagen hat und streckt Melina (den er kennengelent hatte, als dieser mit seiner Geliebten ausgerissen war, mit der er jetzt verheiratet ist) das Geld zur Gründung eines Theaters vor.

Bei einem Ausflug mit Philine, Laertes und Melina wird Improvisationstheater gespielt. Ein hinzugekommener Geistlicher spricht mit Wilhelm über die Bildung. Er nennt das Schicksal einen teuren Lehrmeister und spricht sich dafür aus, dass auch ein Genie der Ausbildung bedürfe. Er scheint Insiderwissen zu haben (Puppenspiel), stellt dies aber als Zufall dar.
Der Harfner taucht zum ersten Mal auf. Philine versucht wiederholt, Wilhelm an sich zu binden, er reagiert eher ablehnend.

Wilhelm schreibt erste Stücke, schliesslich kommt es zu einer Aufführung vor Adeligen, die eine Einladung aufs Schloss nach sich zieht, wo sie unter anderem vor dem Prinzen spielen sollen.
Jarno tritt als Berater des Prinzen auf. Er weist Wilhelm auf Shakespeare hin und will ihn aus seiner mittelmässigen Gesellschaft herausholen. Dies erregt Wilhelms Widerspruch. Er meint, Jarno sei ein Werbeoffizier, der ihn habe hereinlegen wollen.
Wilhelm wird angestiftet, sich als Baron zu verkleiden, um dessen Gemahlin zu foppen, der Baron meint aber,  sich selbst zu sehen und wird in der Folge in sich gekehrt und melancholisch.

Friedrich, der Wilhelm bereits als Bursche gedient hatte, taucht wieder auf, so dass Wilhelms „Familie" nun aus ihm, dem Harfner und Mignon besteht. Der Harfner möchte allerdings entlassen werden, da er Willhelm nur Unglück bringe. Wilhelm ist stolz auf seinen Ruhm als Theaterdichter, die Schauspieler sind ausgelassen. Wilhelm setzt sich immer wieder mit dem Hamlet auseinander. Die Truppe wird schliesslich überfallen, Wilhelm wird bewustlos geschlagen und von allen ausser seinen Leuten (Mignon versucht sein Blut mit ihren Haaren zu stillen) und Philine im Stich gelassen. Hilfe kommt schliesslich in Gestallt einer amazonenhaften Reiterin, die ihm ihren wahren Namen verschweigt. Die Gesellschaft gibt Wilhelm die Schuld und der fühlt sich auch schuldig. Wilhelm kommt zum Theaterdirektor Serlo und seiner Schwester Aurelie und bringt schliesslich die ganze Truppe dort unter. Es werden mehrere Diskussionen über Hamlet geführt, der schliesslich, mit W. in der Titelrolle, aufgeführt werden soll.

Aurelie erzählt Wilhelm vom schlechten Vorbild ihrer Tante, das sie verdorben habe. Sie hat ein dreijähriges, uneheliches Kind, Felix. Sie nimmt W. später das Versprechen ab, keiner Frau in Liebesdingen mehr zu versprechen, als er halten kann.Wilhelm fälscht gemeinsam mit Laertes (mit Hilfe dessen Geographiekentnissen und mit Büchern) ein Reisejournal für den Vater.
Wilhelms Vater stirbt, seine Lüge fliegt nicht auf, W. gesteht seinem Freund Werner, der die Geschäfte übernommmen hat schliesslich.

Zu der Hamlet Aufführung fehtl noch der Geist. W. erhält ein versiegeltes Kouvert, das ihm mitteilt, der Geist werde zur rechten Zeit erscheinen, wenn er Vertrauen habe.
Bei den Proben wird er von zwei „Gönnern“ unterstützt, die die Schauspieler schulen. (Dazwischen ist eine Diskussion über den Unterschied zwischen Roman und Drama geschaltet, im Wesentlichen entwickle sich das Drama zielstrebiger und schneller als der Roman).
Nach der geglückten Aufführung, bei der der Geist erscheint, findet Wilhelm eine anonym bleibende Frau in seinem Bett und den Schleier des Geistes mit der Aufschrift „Flieh, Jüngling, Flieh“.

Der Harfner legt einen Brand und kommt zu einem Pfarrer in Pflege. Als Wilhelm ihn besucht, erfährt er vom Arzt die Folgen seiner Verkleidungsposse. (Baron wurde religiös, Baronesse glaut, sie leide an Krebs). Auf dem Thather gibt es zunehmend Ärger für W.
Aurelie liegt im Sterben, will erst Rache an ihrem Liebhaber, dem Willhelm einen Brief bringen soll, stirbt nach der Lektüre eines vom Artzt gebrachten Manuskripts (6. Buch)  aber versöhnt.

Einschub: Bekenntnis einer schönen Seele (6. Buch)

Erzählerin erkrankt mit 8 Jahren schwer, ist lange bettlägrig. Kontakt mit biblischen Geschichten, christl. Erzählungen etc. Wird zur Leseratte.
Lernt mit 12 auf einem Ball zwei Brüder kennen, mag beide, neigt schliesslich eher zu dem Älteren, leben sich aber auseinander. Bald darauf sterben beide.
Erzählerin nennt sich Phillis nach selbst geschriebener Liebesgeschichte.
Wird von Narziss, einem Freund, mit französischer Literatur versorgt. Bei einer Einladung wird Narziss von einem eifersüchtigen Mann zu Unrecht verwundet, Phillis steht ihm bei. Er ist lange krank, Mutter macht ihr Andeutungen, er wolle sie heiraten, aber lange geschieht nichts. Sie findet wieder zu Gott, den sie lange vernachlässigt hatte. Schliesslich verloben sie sich. Narziss hat andrere Auffassung über die „Grenzen der Tugend und Sittsamkeit“ als die Erzählerin, die ihr Leben sonst ganz auf Narziss ausrichtet. Die Erzählerin wird wieder religiöser (hat während Narziss’ Krankheit begonnen), Narziss ist eher atheistisch ausgerichtet. Narziss spottet über ihre Gelehrsamkeit, versorgt sie aber mit Büchern und gibt ein wenig mit seiner Verlobten an.

Eine Stelle wird frei, Narziss erhält sie nicht. Der ihm Vorgezogene ist viel schlechter qualifiziert. Die Erzählerin wendet sich immer mehr der Religion zu. Sie liebt Narziss zwar, aber der hat resiginiert und so entbindet sie ihn von seinem Wort. Als er endlich doch eine Stelle gefunden hat, fragt er sie noch einmal um ihre Hand, aber nur unter der Bedingung, dass sie ihre Religiösität ablegt.

So wird sie Stiftsdame. Ihre Schwester wird Hofdame, sie begleitet sie und wird wieder krank (Blutsturz). Nach 7 Jahren lernt sie Philo kennen, der ihr irgendein dunkles Geheimnis anvertraut. Darauf geht sie selbst in sich, und erkennt ihre Sünden. Hat mysthische Erfahrung und findet schliesslich zur Gemeinde der Herrenhuter. Ihre Schwester stirbt. Beschreibung ihrer Kinder. Vor allem die eine Nichte, Natalie, wird als äusserst Tugendhaft geschildert. Der Oheim hält die Kinder allerdings von ihr fern, da er mit dem Abbé übereingekommen ist, dass die Kinder ihre Neigungen selbst finden sollten und man sie vor allem nicht religiös beeinflussen dürfe.

Zusammenfassung der Bücher 7-8

W. ist auf dem Weg, Aurelies Liebhaber ihren Tod auszurichten, als er den Geistlichen vom Ausflug wiedertrifft. Später hat er einen sonderbaren Traum, in dem die Amazone Felix rettet.
Als er im Schloss ankommt, kommt Lothario, der Bruder der Baroness, die jetzt meint Krebs zu haben, gerade von Jarno begleitet von einem Duell zurück. Seine Geliebte Lydie war sehr besorgt.
Lothario will seine Güter reorganisieren.
Arzt kommt auf Lotharios Landsitz, erzählt vom Harfner, der führer wohl Geistlicher war, und glaubt, durch einenen unschuldigen Knaben umzukommen (erst Mignon, dann Felix) und allen Unglück zu bringen.
Lydie soll von Lothario entfernt werden, damit er in Ruhe gesund werden kann. Sie sollen einer Freundin „nachfahren“. W. meint, es sei seine Amazone, Terese ist aber nicht die gesuchte. Sie war früher die Freundin Lotharios. Sie beeindruckt W. druch ihre wirtschafterischen Fähigkeiten.
Therese holt ihn zu einem Spaziergang ab und erzählt ihm von ihrem Leben. Sie wurde von ihrem Vater geliebt, half ihm in allen Dingen, ihre Mutter hatte wenig für sie übrig und spielte lieber Theather, Lydie, Tereses Ziehschwester, musste mitspielen. Die Mutter hatte Verhältnisse zu anderen Männern, wovon der Vater längst wusste. Ihr Vater erlitt Schlaganfall, wollte ihr etwas sagen, ist aber nicht mehr dazu im Stande (Aphasie). Nach seinem Tod muss sie vom Gut weg, arbeitet als Verwalterin für Freundin. Lernt Lothario kennen, der ihr u. a. gefällt, weil er den Haushalt als Wirkungsort der Frau hoch schätzt. Der Heiratsantrag Lotharios kommt für T. überraschend, da er sich immer für Lydie zu interessieren schien. Alles scheint perfekt als er das Bildnis ihrer Mutter sieht und überstürzt wegreitet, ohne bisher wiederzukehren, da er mit ihr vermutlich ein Verhältnis hatte. Lydie dient ihm als Lückenbüsser. Terese erbt das Gut der alten Dame, Lothario bietet ihr ein besseres an, aber er schlug es aus.

Terese erzieht gemeinsam mit Lotharios Schwester einige Kinder.
Bei W. Abreise erwähnt Lydie, die Lothario von Feinden umgeben glaubt, den Turm.

Lothario hatte Aurelie für Terese verlassen. W. erfährt, dass Felix ein angenommes Kind ist. Er soll zu Lothario, Mignon zu Terese. Als W. die beiden holen will, trifft er die alte Barbara an, erfährt von ihrem Tod, ihrer Treue und dass Felix sein Sohn ist, den Barbara Aurelie als Lotharios Balg untergeschoben hatte. W. schickt beide Kinder zu Terese, verabschiedet sich vom Theaterberuf und schreibt Brief an Werner.

W. wird in Jarnos Geheimnisse eingeführt. In Gegenwart des Abbés, mehrerer Offiziere etc. wohnt Willhelm einer Art Theateraufführung bei und erhält den Lehrbrief. Im Zimmer sind die Lehrjahre vieler Menschen aufgeführt. W. fragt, ob Felix sein Sohn sei und erhält die Bestätigung. (Ende 7. Buch)

Werner, der ein Gut von Lotharios Oheim kaufen will, kommt. W. erzählt ihm nichts von Felix. W. will Terese sein Leben erklären, da er eine Mutter für Felix sucht, und verlangt dazu die Lehrjahrrolle.
W. erfährt, das Mignon krank ist und reist zu ihr, wo er die Amazone, Lotharios Schwester und Nichte der „schönen Seele“ (Philis), Natalie, wiederfindet. Friedrich, Willhelms ehemaliger Bursche, ist der zweite Bruder Natalies. Mignon trägt inzwischen Röcke (seit sie einen Engel spielen durfte). Terese gibt W. das Ja-Wort, als er glaubt, sich in Natalie verliebt zu haben. Als Natalie und W. Briefe schreiben, um die Verbindung bekannt zu machen, entdeckt Jarno ihnen, das Terese nicht die Tochter ihrer Mutter sei.Grosses hin und her, wer nun wen heiraten soll. Terese und W. fürchten Ränke des Turms. Mignon stirbt.

Jarno erklärt W. die Lehrrolle. Friedrich kehrt zurück, lebt mit Philine zusammen. Terese war die Tochter der Haushälterin und des Vaters, die ihre vermeintliche Mutter annahm, um ihre Ehre wiederherzustellen (unfruchtbar). W. verzichtet auf T.

Zur Sicherung ihres Besitzes wollen sich die Leute des Abbé über die Welt verteilen. W. soll entweder mit Jarno nach Amerika oder bei Lothario in Deutschland bleiben. Jarno heirtatet Lydie, Abbé sucht Dolmetscher für einen Marchese.

W. wittert erneute Verschwörungen, merkt dass er Natalie liebt, will aber mit Felix weg. Er besorgt sich das Nötige von Werner, wartet aber noch auf Nachricht vom Harfner und bis Mignon beerdigt ist. (Diskurs, warum heute gute Kunst nicht möglich ist). Mignon ist die Nichte des Marchese. Sein jüngster Bruder Augustin, ein Geistlicher, verliebte sich in Sperata, die sich als seine Schwester herausstellte. Er glaubte dies aber nicht und zeugte mit ihr ein Kind. Er wurde in einem Kloster verwahrt, Sperata wird nicht gesagt, dass es ihr Bruder war. Das Kind verschwindet nach einiger Zeit. Sperata sammelt Knochen, damit durch ein Wunder ihr Kind wiederauferstehen könnte, wird schliesslich zur Heiligen stilisiert. Augustin meint, er würde durch einen Knaben zu Tode kommen, flieht schliesslich und geht nach Deutschland.

Der Artzt bringt den Harfner, Augustin, zur Gesellschaft, der geheilt ist, weil er ein Fläschchen Opium besitzt, und er so keine Angst vor dem Tod zu haben braucht.
Augustin stürzt herbei. Felix habe sich vergiftet. Er habe Selbstmord begehen wollen, weil er seine Lehrrolle gefunden habe (in der alles über ihn und Sperata steht), mischte Opium ins Glas, war dann aber nicht mehr sicher, ob er sich wirklich umbringen wollte, so dass er das Glas stehen liess.
Felix hat aber glücklicherweise aus der Falsche getrunken, obwohl er das aus Angst vor Strafe (er darf nicht aus der Flasche trinken) zuerst nicht zugibt.
Der Harfner stirbt, Willhelm heiratet Natalie und Terese heiratet Lotahrio.



Text bei Gutenberg: http://gutenberg.spiegel.de/goethe/meisterl/meisterl.htm

Weitere Zusammenfassungen, Inhaltsangaben und Kommentare



Zurück zum Inhaltsverzeichnis


Letzte Bearbeitung am 06.08.03 von Cornelia Steinmann. (neue Links)
Webhosting durch  Siteware Systems GmbH.