Zürcher Zuchthaus: In Hetzjagd durch die Zeit – Egon Erwin Kisch


Hinfahrt:

Gedanken zu Strafanstalten: Zürcher Zuchthaus sei gut organisiert, die Rückfallquote ausserordentlich niedrig, der Direktor, der auch an der Universität lehrt ein Mann von Welt, deslhalb hofft der Autor (Reportage), dass die Atomospähre weniger bedrückend sei als in anderen Gefängnissen. Die den Autor umgebenden Menschen wollen auf den Pilatus, was bei ihm entsprechende Assoziationen weckt. Er überlegt sich, ob es nicht auch ein Verbrechen am Verbrecher gibt.

Kisch beschreibt das Gefängnis:

Zentraler Überwachungsturm von dem alles einsehbar ist.
Irisches System mit unterschiedlichen Privilegienklassen.
Schweigegebot.
Kontakte auch in der Kirche durch spezielle Bänke kaum möglich.
Paradoxe Arbeitssituation: struppige Stäflinge prodzuieren Herrenkonfektion; Seile werden hergestellt, gefährliche Messer verwendet etc.
Kisch beschreibt die Vergehen der Lebenslänglichen und das Begnadigungssystem im Kanton Zürich, dass er schon fast als selbstgefällig bezeichnet („Sie sind streng, die Schweizer Bürger und glauben an ihr Recht zu strafen“), obwohl er das Strafrechtsystem im allgemeinen eher würdigt (Kindsmord nicht zu hart bestraft, keine Todesstrafe, bedingte Strafen).
Trotzdem kommt er zum Schluss, dass das Zürcher Zuchthaus keineswegs zu human sei.

Egon Erwin Kisch:

1885 – 1948, gestorben und geboren in Prag
Vater: jüd. Tuchhändler
Kisch besuchte die Journalistenschule in Berlin. Schrieb zwischen 1906-13 die ersten Reportagen für eine Prager Zeitung, meist aus den Armenvierteln. Arbeitete in Berlin als Dramaturg, wurde im I Wk eingezogen und wandelte sich zum Pazifisten. 1918 war er Mitglied eines Arbeiter und Soldatenrates in Berlin.
1919 trat er der KPÖ bei.
Er unternahm viele Reisen und veröffentlichte Reportagebände, u.a. „der rasende Reporter“, was zu einer Bezeichnung für ihn selbst wurde.
Die „Hetzjagd durch die Zeit erschien 1926“. Hier wird die Parteilichkeit der Reportage definitiv als Kampfmittel verwendet.
Nachdem Reichtagsbrand wurde er verhaftet, auf Intervention der Tschechoslowakei aber wieder freigelassen. Den Krieg verbrachte er in Mexiko, kehrte nachher wieder nach Prag zurück und starb dort an Herzschlag.

Reportage:


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