Perfekt
Inhalt:
Allgemein
Das Perfekt ist eine Vergangenheitszeit.
Man bildet es mit den Hilfsverben haben oder sein
und dem Partizip Perfekt.
Partizip Perfekt: Bildung
Regelmässige Bildung:
Normalfall
|
|
Stamm auf –t, -d oder Konsonant + Nasal |
ge- |
kauf- |
t |
|
ge- |
arbeit- |
et |
ge- |
sag- |
t |
|
ge |
land- |
et |
ge- |
bau- |
t |
|
ge- |
öffn- |
et |
Allgemeine Regeln für die Vorsilbe:
1. Wenn die
erste Silbe oder das Präfix nicht betont
sind, hat das Partizip
kein ge-.
- Nie betont sind ver-, zer-, be-, ent-,
ge-, er- und ent-. (Er hat ein Museum besucht)
- Verben auf –ieren sind auf dem i betont
und haben kein ge. (Er hat die Blätter kopiert)
2. Bei
trennbaren Verben ist das Präfix immer
betont. Das
ge steht
zwischen dem
Präfix
und dem
Stamm. Z.B.: Er hat das Geschirr abgetrocknet.
Zum Perfekt mit trennbaren Verben siehe auch die PDF-Datei zu den
trennbaren Verben.
Formation rules in Englisch:
http://courses.nus.edu.sg/course/e-daf/cwm/la2201gr/perfekt/partreg.htm
Unregelmässige Bildung
Unregelmässige Verben bekommen die Endung –en.
Bei diesen Verben kann sich der Vokal im Stamm
verändern. Man muss diese Formen lernen.(Siehe Liste)
Listen mit unregelmässigen Verben findet man bei
http://www.iee.et.tu-dresden.de/~wernerr/grammar/verben_dt.html
und
http://www.al.lu/deutsch/grammatik/verb/konjuga.htm.
Die Hilfsverben
Das Perfekt bildet man mit den Präsensformen
von haben und sein. Die meisten Verben nehmen haben als
Hilfsverb.
Intransitive Verben (=ohne Akkusativobjekt) für Bewegungen und
Zustandsänderungen haben sein als Hilfsverb.
Beispiele:
Bewegung: aufstehen, fahren, fallen, fliegen, gehen, kommen,
reisen, begegnen usw.
Zustandsänderung: aufwachen, einschlafen, entstehen,
ertrinken, sterben, werden, wachsen usw.
Zusätzlich: sein und
bleiben
und in der Schweiz (und im süddeutschen Raum)
stehen
und
liegen.
Satzbau
Das konjugierte Hilfsverb steht im Hauptsatz an Position zwei. Das
Partizip ist am Schluss des Satzes. (Die Satzstruktur ist also gleich
wie bei trennbaren Verben oder Modalverben).
Beispiele:
Der Mann
|
hat
|
im Bett die Zeitung
|
gelesen
|
Am Montag
|
hat
|
es nur zwei Stunden lang
|
geregnet
|
Wir
|
sind
|
jedes Jahr nach Italien in die Ferien
|
gefahren
|
Dieses Buch
|
hat
|
mir gar nicht
|
gefallen |
I
|
II (Verb1)
|
|
(Verb2)
|
Verwendung
Beim Sprechen wird normalerweise das Perfekt verwendet.
Bei den Verben
haben und
sein, den
Modalverben
und bei der Wendung „
es gibt“ verwendet man aber fast
immer das Präteritum. Die Modalverben kombiniert man dann wie
üblich mit einem Infinitv, nicht mit einem Partizip.
Es gibt im Deutschen keinen Bedeutungsunterschied zwischen
Präteritum und Perfekt, so wie das zum Beispiel im Englischen der
Fall ist.
Pers. |
haben |
sein |
müssen |
dürfen |
wollen |
sollen |
können |
es gibt |
ich |
hatte |
war |
musste |
durfte |
wollte |
sollte |
konnte
|
es gab |
du |
hattest |
warst |
musstest |
durftest |
wolltest |
solltest |
konntest
|
er/sie/es |
hatte |
war |
musste |
durfte |
wollte |
sollte |
konntet
|
wir |
hatten |
waren |
mussten |
durften |
wollten |
sollten |
konnten
|
ihr |
hattet |
wart |
musstet |
durftet |
wolltet |
solltet |
konntet |
sie |
hatten |
waren |
mussten |
durften |
wollten |
sollten |
konnten |
Beispiel:
Ein Kind erzählt seiner Mutter:
"Gestern
war ich im Zoo. Es
hat geregnet. Ich
konnte
aber trotzdem viele Tiere
sehen. Die Affen
haben mir
am besten
gefallen. Ich
musste einfach über sie
lachen."
In diesem Beispiel hängt die Wahl des Tempus also vom Verb ab.
Eine gute Graphik zur Verwendung der Zeiten im Deutschen gibt es hier:
http://www.linse.uni-essen.de/esel/tempus.htm
Erstellt am 10.10.02 von Cornelia
Steinmann. Letzte Bearbeitung am 26.12.02.
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