Was kann/muss/darf man hier? – Modalverben

30. November 2013

Um die Modalverben zu üben, schreibe ich über Orte, Situationen, Sportarten etc. Sätze, die Modalverben enthalten und lese sie vor. Die Lernenden raten dann (je nach dem ob der gesuchte Wortschatz schon bekannt ist oder nicht) ganz frei oder mit Hilfe einer Liste, um welches Wort es jeweils geht.

Zum Beispiel: Hier muss man leise sein. Hier darf man normalerweise nicht essen. Hier kann man Informationen zu vielen verschiedenen Themen finden. Hier kann man Bücher, Zeitschriften, DVD etc. ausleihen. (Bibliothek).

Anschliessend schreiben die Lernenden dann eigene Beispiele, wobei ich da auch Sätze ohne Modalverben akzeptiere.

Gruppenarbeit, Rezeptiv

Das Vorlesen der Rateaufgaben habe ich immer auch schon in Gruppen verlagert, wobei der vorlesende immer auch die Lösung hat. Dadurch bekommen mehr Leute eine Chance, mitzuraten und jeder muss ein paar Sätze laut lesen. Was im Plenum oft nur dazu dient, dass alle wissen, wo im Text wir gerade sind und woran ich zum Teil quälende Erinnerungen habe, ist in Kleingruppen durchaus sinnvoll. Die Lernenden sind weniger Stress ausgesetzt und wenn jeweils nur einer den Text hat, wird das Vorgelesene zum Input. In kleinen Gruppen können die Zuhörer das Vorlesen zudem steuern, in dem sie um Wiederholung bitten (natürlich auf Deutsch).  „Schön vorlesen“ ist zwar keine Fähikgeit, die jeder Deutschlernende in seinem (Berufs-)Alltag braucht, aber da viele Wörter ab Papier gelernt werden, ist es wichtig, dass die Phonem-Graphem-Beziehungen einigermassen gefestigt sind. Zu thematisiern, wo Pausen Sinn machen, schadet zudem auch nichts.  Wichtig ist, dass die Zuhörenden bei Verständnisproblemen nicht einfach den Text zu sich hinziehen, sondern konsequent um Wiederholung, beziehungsweise Worterklärungen bitten. Deshalb versehe ich für die Vorlesenden einzelne Wörter mit Erklärungen oder Übersetzungen versehen. Das erhöht übrigens auch die Vorlesequalität, denn wer versteht, was er liest, liest natürlich besser.

Partnerarbeit mit Drillkomponente

Man kann diese rein rezeptive Übungsform auch in eine (sehr stark-kontrollierte) produktive Übungsform umwandeln. Dazu habe ich die Übung in eine Partnerübung verwandelt. Der/die Vorlesende erhält einerseits Lückensätze, in denen das Modalverb fehlt und andererseits das Lösungswort, der Zuhörende bekommt die korrekten Formen der Modalverben. Der Zuhörende versucht also nicht nur das Lösungswort zu finden, sondern er achtet auch auf Form und Bedeutung des Verbs.

Die Übungsform zu verstehen ist nicht ganz einfach (vor allem, wenn die Lernenden mit dem A-B-Prinzip nicht vertraut sind). Ein Beispiel am Hellraumprojektor/an der Tafel durchzuspielen, lohnt sich.

Die Übungsform hat noch einen weiteren Nachteil: Wenn man wie im Beispiel Lösungen vorgibt, muss man damit leben, dass sie nicht immer so eindeutig sind, wie man es gerne hätte. Das kann man, wie bei jeder anderen Drill-Übung mit vorgegebenen Lösungen auch, dadurch entschärfen (und sogar nutzen) indem man die Lernenden auffordert, abweichende Lösungen zu diskutieren bzw. der Lehrperson zu melden.

Ein Beispiel von mir stelle ich euch als Pdf und als docx unter folgender Creative Commons Lizenz: Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen, Schweiz, 3.0. So könnt ihr die Aufgabe an euren Kurs anpassen.

Arbeitsblatt als PDF, Arbeitsblatt als docx

 

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5 Kommentare

  • 1. dafy  |  26. Januar 2014 um 13:56

    Danke für die Anregung! Ich denke, dass die Lernenden dann auch selbst so etwas erstellen möchten!

  • 2. Ria Schmid  |  14. September 2015 um 10:21

    Vielen Dank!!!!!

  • 3. sosocheseaux  |  13. Februar 2017 um 09:28

    Vielen Dank! Eine schöne übung! 🙂

  • 4. Cornelia  |  9. April 2017 um 18:49

    Gern geschehen! Cornelia

  • 5. Romana  |  23. April 2018 um 10:23

    Super Idee, danke! Auch für das WORD-DOC, denn man muss ja immer anpassen…


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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