Wohnen in D-A-CH

14. Februar 2010

Alltagslandeskunde ist für mich oft schwierig vorzubereiten. Ich weiss nicht so recht, was nur typisch für mich oder für die ganze Schweiz ist und ich habe schon gar keine Ahnung, wenn ich dann noch wissen sollte, wie es in Deutschland und Österreich ausschaut. Dabei sind gerade diese Alltagsthemen gute Ausgangspunkte für landeskundliches Arbeiten, gerade für internationale Klassen. Vergleiche und das Hinterfragen von Alltäglichem ergeben sich fast von selbst.

Glücklicherweise gibt es Marktforscher und Werbeagenturen, die – aus andren Gründen – wissen möchten, wie es bei uns Zuhause aussieht und was unser Herz begehrt. Eine dieser Werbeagenturen hat nach statistischen Daten ein Schweizer Wohnzimmer aufgebaut. Dort findet man demnach unter anderem einen Fernseher mit DVD-Player, eine Stereoanlage, eine Hausbar, ein kabelloses Telefon, ein Mikrofasersofa in Hellblau und eine grosse Wohnwand. Die einzelnen Einrichtungsteile kann man sich im Detail ansehen.

Dieselbe Werbeagentur hat auch ein deutsches und ein österreichisches Wohnzimmer zusammengestellt. Auf der deutschen Seite findet man auch informative Zusatztexte zu verschiedenen Lebensbereichen (immer basierend auf Umfragen und anderen statistischen Daten), zum Beispiel zur Fasnacht, zur  Einstellung zu Umweltschutz, zur Reaktion auf die Finanzkrise, zur Nutzung digitaler Medien oder zum Sexleben.

Einen schönen Vergleich der drei Länder findet man bei Spiegel Online. Dort kann man unter anderem nachlesen, dass die schweizerische Wohnwand in Deutschland Schrankwand und in Österreich Wandverbau heisst.

Abgesehen zum Wohnzimmervergleich lassen sich zum Thema Wohnen viele andere Aussagen finden, die man gemeinsam zu erklären versuchen oder mit eigenen Erfahrungen vergleichen kann.

Ein paar mögliche Aussagen – vor allem aus Schweizer Perspektive –  habe ich euch im Folgenden zusammengestellt:

Bei drei Vierteln der Schweizer muss man die Schuhe ausziehen, wenn man in eine Wohnung kommt.
August 2008: http://www.beobachter.ch/archiv/artikel/typisch-schweiz_im-schnitt-sind-alle-schweizer-so/

Durchschnittliche Schweizer ärgern sich, wenn ihre Nachbarn nicht grüssen.
August 2008: http://www.beobachter.ch/archiv/artikel/typisch-schweiz_im-schnitt-sind-alle-schweizer-so/

In der Schweiz gibt es in grossen Häusern oft eine Waschküche für alle Parteien. Waschen kann meistens nur am Waschtag und es ist möglich, dass man nur alle zwei oder sogar drei Wochen einen Waschtag hat.

Schweizer mögen Haustiere. In jedem vierten Schweizer Haushalt lebt eine Katze (1.35 Millionen). Platz Nummer zwei in der Beliebtheits-Skala der Haustiere belegen die Hunde (knapp 0.5 Millionen). Jedes Jahr gibt die Bevölkerung Millionen von Franken für Futter, Tierarzt und Zubehör aus.
Juni 2009: http://www.hausinfo.ch/home/de/wohnen/haustiere.html

In der Schweiz stehen sehr wenige Wohnungen leer. Es sind weniger als 1%. Am wenigsten freie Wohnungen gibt es im Kanton Genf.

In Deutschland lebten 2001 17 % der Menschen in einem Ein-Personen-Haushalt. In der Schweiz waren es (nach Zahlen aus dem Jahr 2005) 15 % der Menschen.

Der Anteil der Ein-Personen-Haushalte hat sich hier von 14 % im Jahr 1960 auf 36 % im Jahr 2005 erhöht. 2001 waren es in Österreich  knapp 32% Ein-Personen-Haushalte, die Tendenz ist steigend. In Deutschland waren es 2008 38% der Haushalte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Single_%28Lebensform%29#Statistik / http://www.petcom.at/index/marktdaten/petfood-markt/Haushaltsdaten.html / http://www.heise.de/tp/blogs/3/119887

So, das war’s erst Mal von meiner Seite. Wenn ihr weitere Infos habt, die gut zum Thema passen, dann nur her damit (am liebsten mit Quellenangabe).

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (2 Stimmen, durchschnittlich: 5,00 von 5)
Loading...

Abgelegt unter: Für Lehrende,Landeskunde,Material für Unterricht

7 Kommentare


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
Februar 2010
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728