Online-Diktate

3. Oktober 2009

Bei Listen und Write kann man Diktate schreiben und auch selber erstellen. Es wurde in letzer Zeit öfters erwähnt (z.B. hier), so dass ich mir endlich mal Zeit genommen und es genauer angesehen habe.

Übungsoptionen

Die Diktate sind in kleine Stücke geteilt, die solange wiederholt werden, bis sie korrekt geschrieben wurden, dann wechselt das Programm weiter zum nächsten Stück. Mit der Option „To Word“ (drittes Icon von links) bekommt man für jedes Stückchen einen automatisch generierten Lückentext, muss also nicht den ganzen Text schreiben. Wie viele Lücken es im Text haben soll, kann man selber wählen. Als Hilfe in beiden Übungsvarianten kann man sich den nächsten Buchstaben anzeigen lassen oder die Wörter nach den ersten 4, 5 oder 6 Buchstaben automatisch ergänzen lassen. Weiter unten gibt es einen Link zu einer „revision-page“ wo das Transkript angezeigt wird und man jeden Satz anklicken und dann einzeln hören kann.

Man kann die Diktate ohne Login machen, mit Login kriegt man eine Übersicht der Diktate und der Fehler, die man gemacht hat.

Eignung für Deutsch

Für Deutsch existiert bisher leider nur das Beispiel von mir, das ich mit einer Datei gemacht habe, dass ich bei Audiolingua eingestellt ahbe. Die war natürlich nicht als Diktat gedacht, aber als Beispiel taugt sie schon.

Umlaute sind kein Problem. Auch Sprachen mit nicht lateinischen Buchstaben sind möglich, auf der Seite gibt es zum Beispiel Diktate auf Hebräisch und Koreanisch. Sobald es ein Diktat in einer neuen Sprache gibt, wird sie im Menü angezeigt.

Für Deutsch ist das Tool leider (noch?) nicht ganz perfekt. Wörter mit Grossbuchstaben werden im normalen Diktatmodus auch akzeptiert, wenn sie mit kleinem Anfangsbuchstaben geschrieben werden und im „to word“-Modus werden grossgeschriebene Buchstaben gar nicht akzeptiert, obwohl sie in der Lösung dann angezeigt werden. Wenn man also das Wort „Schweiz“ schreiben will, wird das grosse S nicht akzeptiert und man kann nicht weiterschreiben, bis man ein kleines s getippt hat. Im Lösungsfenster wird dann aber doch wieder „Schweiz“ angezeigt. Das macht diesen Übungstyp für Deutsch leider unbrauchbar.

Eigene Diktate erstellen

Trotzdem möchte ich kurz beschreiben, wie man selber ein Diktat erstellen kann, denn ich fand es nicht intuitiv und habe lange herumgeklickt, bis ich es endlich geschafft habe.Im Normalen Diktatmodus ist das Grossbuchstabenproblem nicht ganz so schlimm und wer weiss, vielleicht wird das Problem ja noch behoben.

Um ein Diktat zu erstellen, muss man einen Account eröffnen. Das geht sehr schnell und man muss nur E-Mail-Adresse, Passwort, Sprache und Herkunftsland angeben.

Rechts im Menü gibt es einen Link „Submit new Audio“. Auf der nächsten Seite gibt man dann einen Titel, den Link zum mp3-File und evtl. den Link zum Text (zum Beispiel bei Nachrichten mit Transkription). Die Seite funktioniert nur mit mp3 und man keine Dateien hochladen, sie müssen also bereits im Netz sein.

Auf der nächsten Seite kann man dann die Transkription mit dem Hörtext alignieren. Dazu kopiert man die Transkription in das erste Fenster und  klickt dann auf „Split Sentences“. Anschliessend steht dann jeder Satz auf einer Zeile. Da ein Satz durch den Punkt am Schluss bestimmt wird, kann das Probleme geben, falls zum Beispiel Dezimalzahlen (z.B. 6.5) vorkommen. Das kann man aber im nächsten Schritt noch korrigieren.

Jetzt muss man den Text mit dem Audio alignieren. Unter dem zweiten Fenster seht ihr den Knopf „Ad Sentence. Wenn man ihn drückt, kopiert man den ersten Satz ins dritte Fenster (Bild gleich anschliessend).

Bild 11Jetzt muss man Anfangs und Schlusszeit im Audio für den ersten Satz angeben. Der erste Satz beginnt bei Null. Wir drücken auf Play, schauen die vorbeirauschenden Zahlen an und merken uns, dass der zweite Satz nach 3.5 Sekunden zu Ende ist. Mit den Pfeiltasten bei Endtime kann ich den Audioausschnitt so zurecht „schneiden“ bis er passt (mit :> geht man 3 Sekundne vor, mit >> eine Sekunde und mit > 0.2 Sekunden.). Dann klickt man auf „add.“ Falls nicht schon der nächste Satz erscheint, kriegt man ihn mit „New Track“ ins Fenster. Falls ein Punkt irrtümlich als Satzende erkannt wurde, kann man so auch einen Satz ganz einfach wieder zusammenflicken (in diesem dritten Fenster kann man auch schreiben).

Sobald ihr mit dem ganzen Audio durch seid und das letzte Mal auf „add“ gedrückt habt, könnt ihr ganz unten bei Schritt fünf auf „return to dictate“ drücken und dann das Ergebnis ausprobieren.

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1 Kommentar

  • 1. Cornelia  |  4. Oktober 2009 um 07:35

    Inzwischen gibt es für Deutsch noch zwei weitere Beispiele, ein ganz kurzes und eines mit den Nachrichten der deutschen Welle, das würde ich aber erst ganz Fortgeschrittenen zumuten. Eher auch für weniger Fortgeschrittene interessant ist aber die Wiederholungsseite zu diesem Diktat, da da der Text Satz für Satz mit dem Audio aligniert ist.

    Beim Beispiel mit der deutschen Welle stellt sich mir wieder mal die Frage mit dem Copyright. Das Audio wird nur verlinkt, aber die Transkription habe ich natürlich rüberkopiert. Das ist für mein Empfinden schon hart an der Grenze bzw. darüber. Ich werde die Deutsche-Welle nächstens mal anschreiben und das Beispiel anführen, notfalls muss man es dann halt wieder löschen.

    Am unproblematischsten ist es wohl, wenn man selber kurze Texte schreibt und spricht und das Audio beim Internet-Archive hochlädt. Damit ist dann auch gleich die Frage nach der Weiterverwendung geregelt.


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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