Eine andere Weihnachtsgeschichte

22. Dezember 2007

Frank Kaufmann, ein Kollege von mir, hat zusammen mit einem Freund die Geschichte „Weihnachten in Zürich“ gemacht.
Der direkte Link lautet: http://www.youtube.com/watch?v=MijiGrKil5Y

Ich finde sie sehr hübsch gemacht. Für nicht mit der Schweiz Vertraute einige landeskundliche Informationen, ohne die man die Geschichte allerdings auch verstehen würde :

  • Christoph Blocher ist ein Schweizer Politiker (SVP). Seine Partei macht sich vor allem gegen den EU-Beitritt und für Verschärfungen im Asylwesen stark. Von 2003 bis 2007 war Blocher einer der sieben Bundesräte. Im Dezember 2007 wurde er vom Parlament nicht wiedergewählt. Das ist ziemlich ungewöhnlich. Ein amtierender Bundesrat wurde bisher erst viermal aus dem Amt gewählt. Das letzte Mal 2003 zugunsten von Christoph Blocher, als die CVP den bis dahin von Ruth Metzler besetzten Sitz verlor (Wikipediaeintrag zu Blocher; Wikipediaartikel zur Bundesratswahl)
  • Das Zunfthaus zur Zimmerleuten brannte im November 2007 ab. Teile des Gebäudes stammten aus dem 12. Jahrhundert. Ab 1336 gehörte es der Zunft der Zimmerleute, Maurer und Binder. Eine Zunft war im Mittelalter eine Vereinigung der Handwerker eines bestimmten Gewerbes (Eintrag Zunfthaus zur Zimmerleuten in der Wikipedia).
  • Der Wohnungsmarkt in Zürich ist sehr ausgetrocknet, für günstige Genossenschaftswohnungen gibt es sehr lange Wartelisten und die Preise der Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt sind sehr hoch. Die meisten Leute, die ich kenne, haben eine Wohnung gefunden, weil sie jemanden kennen, der jemanden kennt, der gehört hat, dass die Freundin des Nachbarn jemanden kennt, der aus einer Wohnung auszieht und einen Nachmieter sucht. Diese Beschreibung ist wirklich nur halb ironisch gemeint.
  • Der Züriberg (hochdeutsch Zürichberg) liegt im Osten der Stadt. Die stadtzugewandte Seite ist bekannt als Wohnquartier der Reichen und der Oberschicht. Dort befindet sich auch der Zürcher Zoo, und auch der Hauptsitz der Fifa ist dort oben (Wikipediaeintrag Zürichberg).
  • Kreis 8, direkt am See: das Quartier Seefeld (Karte). Das Wohnquartier ist beliebt, aber auch entsprechend teuer.
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2 Kommentare

  • 1. dafy  |  28. Dezember 2007 um 23:45

    die geschichte ist einfach gut gemacht – auch für nichtschweizer durchaus verständlich!
    dass das ganze einen realen bezug hat – das abgebrannte zunfthaus – war mir nicht bekannt, macht es für schweizer natürlich noch lebensnaher.
    aus dieser geschichte lässt sich vieles herausholen – ich möchte sie in der ersten kurseinheit nach den weihnachtsferien einsetzen als hörverständnisübung.

  • 2. Cornelia  |  31. Dezember 2007 um 00:36

    Freut mich, wenn dir die Geschichte was nützt.

    „So en Seich“ heisst übrigens auf Schwyzerdütsch (Dialekt) so viel wie „So ein Mist“. Das Wort „seichen“ bedeutet so viel wie „pissen“. Die Stillage von seichen und pissen ist etwa vergleichbar. Seichen ist aber nur Dialekt, also nicht Schweizer hochdeutsch. „Es seicht“ sagen viele Leute, wenn es strömend regnet und „Verzell ken Seich“ heisst: Red nicht so dummes Zeug.


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SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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