Die, der oder das?

17. November 2005

Auf Deutsch hat jedes Nomen ein Genus, man kann auch sagen, ein grammatisches Geschlecht. Das grammatische Geschlecht muss mit dem natürlichen Geschlecht nicht übereinstimmen: ein Mädchen ist eine junge Frau und damit weiblich, aber der Nominativartikel von Mädchen ist trotzdem „das“ (und nicht die). Der Artikel „das“ steht übrigens bei allen Diminutiven auf -chen.

Es gibt ein paar Nomen, bei denen man das Genus aus der Endung oder der Bedeutung erschliessen oder raten kann, aber im allgemeinen ist es das beste, wenn man bei jedem Nomen den Artikel (und damit das Genus) gleich mitlernt.

Genusinformationen in Wörterbüchern
Ich habe in diesem Blog schon einmal über das Lernen der Artikel geschrieben. In diesem Beitrag konzentriere ich mich drauf, wie man die Artikel im Wörterbuch findet. Verschiedene Wörterbücher benutzen dazu unterschiedliche Methoden.

Die drei wichtigsten sind:

  1. Der Artikel im Nominativ wird angegeben.
    Zum Beispiel: die Schule, der Lehrer, das Klassenzimmer
  2. Der Artikel wird abgekürzt. Statt des Artikels steht sein jeweils letzter Buchstabe, d.h. e = die, r = der, s = das
    Zum Beispiel: e Schule, r Lehrer, s Klassenzimmer
  3. Statt des Artikels steht ein Kürzel für das Genus. Für die Genera gibt es deutsche und lateinische Bezeichnungen. Sie heissen: männlich/maskulin (Artikel der), weiblich/feminin (Artikel die) und sächlich/neutral (Artikel das)
    Zum Beispiel: Schule (f.), Lehrer (m.), Klassenzimmer (n.) oder Schule (w.), Lehrer (m.), Klassenzimmer (s.) Die lateinischen Bezeichnungen werden heute häufiger benutzt.

Das Genus bei Canoo
Zum Online-Nachschlagen eignet sich Canoo am besten. Gebt das Wort in die Suchmaske ein und klickt auf Suchen. Dann wählt ihr den Link Flexion. Als Resultat bekommt ihr das Flexionsparadigma des Wortes in allen vier Fällen. Der Vorteil von Canoo ist, dass es auch sehr viele Komposita kennt.
Noch ein Tipp: wenn ihr bei bei Leo auf das G hinter den Ergebnissen klickt, kommt ihr direkt zu der Canooseite des entsprechenden Wortes.


Wie wichtig sind die Artikel?

Muttersprachler machen beim setzen der Artikel so gut wie keine Fehler. Trotzdem ist es kein Problem, jemanden zu verstehen, der die Artikel verwechselt. Deshalb mein Tipp: Versucht die Artikel immer mit zu lernen. Beim Sprechen steht die Kommunikation im Vordergrund. Denkt deshalb nicht über die Artikel nach. Ein Gesprächspartner verzeiht euch einige Artikelfehler, aber er wird nicht nach jedem Satz fünf Minuten warten, bis ihr den nächsten Satz in eurem Kopf zurecht gebastelt habt.
Beim Schreiben habt ihr mehr Zeit zum überlegen. Deshalb wird beim Schreiben auch meistens mehr Korrektheit erwartet. Wenn ihr nicht sicher seid, welcher Artikel stehen muss, schlagt in einem Wörterbuch nach, zum Beispiel in Canoo.

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4 Kommentare

  • 1. Regina MIttelstein  |  4. Juni 2009 um 16:35

    hallo ,
    ich hab mal ein referat gehalten . Heißt es der die oder das Hinterleib ?

  • 2. Cornelia  |  4. Juni 2009 um 17:08

    der. Allerdings wäre Unterleib wohl üblicher.

  • 3. Gritti  |  30. Juni 2009 um 09:53

    Hier die nächste Frage: Heißt es der, die oder das Device? Bei Antwort möglichst auch eine Begründung!
    Vielen Dank schon mal.

  • 4. Cornelia  |  6. Juli 2009 um 22:09

    Das Wort ist noch nicht im Duden, deswegen würde ich versuchen, es durch ein Deutsches zu ersezten.
    Wenn das nicht geht, ist „das“ der wahrscheinlichste Kandidat, da englische Lehnwörter häufig diesen Artikel bekommen (manchmal kriegen sie auch denjenigen der deutschen Übersetzung).


Linktipp

SPRACHLICH: Dies, DaF, ecetera. Für Lernende (Aussprache, Grammatik, Hörverstehen und mehr) und Lehrende.
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